Die klassischen Ziele der Wirtschaftspolitik in einer offenen Volkswirtswirtschaft sind internes und externes Gleichgewicht. Beide Ziele können nicht unabhängig voneinander erreicht werden. Zwischen externer Stabilisierung (Zahlungsbilanzgleichgewicht) und interner Stabilisierung (Aufrechterhaltung von Vollbeschäftigung) können Zielkonflikte auftreten.
Modelltheoretisch lassen sich Konflikte lösen, sofern die Ziele unabhängig sind und für jedes Ziel ein Instrument zur Verfügung steht (Tinbergens Theorem). Demgemäß hat die Wirtschaftspolitik ein zusätzliches Instrument einzusetzen und die Instrumente den Zielen effizient zuzuordnen.
Ausgehend von dieser These wurde von Robert A. Mundell in seiner Arbeit ,,The Appropriate Use of Monetary and Fiscal Policy for Internal and External Stability" die Idee vorgeschlagen, neben der Geldpolitik auch die Fiskalpolitik in die Betrachtung einzubeziehen und in einem ,,Policy Mix" beide Instrumente jeweils in solchen Kombinationen einzusetzen, daß gleichzeitig binnen- und außenwirtschaftliches Gleichgewicht erreicht werden. Er liefert hierzu ein einfaches makroökonomisches Modell und zeigt allgemein, daß die Rollenverteilung zwischen Geldpolitik und Fiskalpolitik dabei vom Währungsregime (feste oder flexible Wechselkurse) und den Annahmen über die Kapitalmobilität determiniert wird.
In diesem Zusammenhang sei darauf verwiesen, daß mit der Wechselkurspolitik, die eine auf Wechselkursziele ausgerichtete Geldpolitik ist, ein weiteres Instrument zur Verfügung steht, um Zielkonflikte der genannten Art zu lösen.
Die Wechselkurspolitik kann die Geldpolitik wesentlich entlasten bzw. überhaupt erst die Voraussetzungen für einen zielgerechten Einsatz ihres Instrumentariums schaffen.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Die offene Volkswirtschaft
- Geldpolitik unter Wechselkursbindung
- Die zinspolitische Reaktion
- Interventionen an den Devisenmärkten
- Das „Realignment" der Leitkurse
- Geldpolitik ohne Wechselkursbindung
- Wechselkursschwankungen
- Änderungen in den internationalen Anlagegewohnheiten
- Fazit
- Literaturliste
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die Geldpolitik in einer offenen Volkswirtschaft unter Berücksichtigung verschiedener Wechselkurssysteme. Die Arbeit untersucht die Herausforderungen und Möglichkeiten der Geldpolitik im Kontext von interner und externer Stabilisierung, wobei die Wechselkurspolitik als zusätzliches Instrument betrachtet wird.
- Die Rolle der Geldpolitik in der Stabilisierung von internem und externem Gleichgewicht
- Die Wechselkurspolitik als Instrument zur Lösung von Zielkonflikten
- Die Auswirkungen von festen und flexiblen Wechselkursen auf die Geldpolitik
- Die Bedeutung von Kapitalmobilität und internationalen Anlagegewohnheiten für die Geldpolitik
- Die Herausforderungen der Geldpolitik im Kontext der Europäischen Währungsunion
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel legt den Fokus auf die offene Volkswirtschaft und die klassischen Ziele der Wirtschaftspolitik, nämlich internes und externes Gleichgewicht. Es wird dargestellt, dass diese Ziele in einer offenen Volkswirtschaft nicht unabhängig voneinander erreicht werden können und Zielkonflikte auftreten können. Die Arbeit stellt dar, dass die Wechselkurspolitik ein zusätzliches Instrument zur Lösung dieser Zielkonflikte sein kann, jedoch auch die Grenzen der wirtschaftspolitischen Handlungsfreiheit in einer offenen Volkswirtschaft aufzeigt.
Das zweite Kapitel befasst sich mit der Geldpolitik unter Wechselkursbindung, wobei das Europäische Währungssystem (EWS) als Beispiel herangezogen wird. Die Arbeit analysiert die verschiedenen Möglichkeiten der Geldpolitik, um die Stabilität des Wechselkurses zu gewährleisten, wie z.B. zinspolitische Maßnahmen, Interventionen an den Devisenmärkten und das „Realignment" der Leitkurse. Es wird außerdem auf die Bedeutung der Konvergenz der wirtschaftlichen Entwicklung der beteiligten Länder sowie auf die Rolle der Leitwährung eingegangen.
Das dritte Kapitel widmet sich der Geldpolitik ohne Wechselkursbindung, also in einem System flexibler Wechselkurse. Es wird erläutert, dass die Geldpolitik in diesem Fall zwar souverän ist, aber dennoch auf externe Impulse reagieren muss, insbesondere auf Wechselkursschwankungen, die durch unterschiedliche Inflationstrends oder Änderungen in den internationalen Anlagegewohnheiten entstehen können. Das Kapitel beleuchtet die Bedeutung von Kapitalmobilität und die Herausforderungen, die sich aus der internationalen Ausrichtung des Anlageverhaltens ergeben.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die offene Volkswirtschaft, Geldpolitik, Wechselkurspolitik, Wechselkursbindung, flexible Wechselkurse, interne und externe Stabilisierung, Zielkonflikte, Kapitalmobilität, internationale Anlagegewohnheiten, Inflationstrends, Europäische Währungsunion und Stabilitätskultur.
- Citar trabajo
- Roman Damm (Autor), 2002, Die offene Volkswirtschaft: Geldpolitik als Wechselkurspolitik, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/5881
-
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X.