Die vorliegende Arbeit stellt die historische Entwicklung des Aufsatzunterrichts/Verfassen von Texten im Unterricht dar, wobei im Besonderen auf das kreative Schreiben als ein aktueller methodischer Ansatz eingegangen wird. Es werden alle historischen Formen bezüglich ihres Maßes an Kreativität gewertet.
Inhalt
1. Historische Entwicklung des Aufsatzes
2. das kreative Schreiben
3. Vergleich aller Aufsatzarten bezüglich ihrer Kreativität
Die vorliegende Arbeit stellt die historische Entwicklung des Aufsatzunterrichts/Verfassen von Texten dar[1], wobei ich mich im Besonderen mit dem kreativen Schreiben als einen aktuellen methodischen Ansatz auseinandersetzen werden. Abschließend werden alle historischen Formen bezüglich ihrer Kreativität gewertet.
Im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts war der gebundene Aufsatz das Instrument des Aufsatzunterrichts. Er war an starke Regeln geknüpft und beschränkte sich auf die reine Reproduktion von Musteraufsätzen. Inhalt, Form und Stil wurden dem Kind vorgegeben. Es handelte sich demnach um eine bloße Nachahmung „vorbildlicher“ Texte. Diese Mustertexte wurden gemeinsam mit den Kindern erarbeitet. Danach wurden sie abgedeckt und wer dem Originaltext am nahsten war, bekam eine gute Note. Den Kindern wurden rein kognitive Fähigkeiten abverlangt. Der gebundene Aufsatz hatte zudem festgelegte Textsorten wie den Bericht, die Erzählung, die Erörterung und die Beschreibung.
Beeinflusst von der Reformpädagogik und der Kunsterziehung entwickelte sich in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts der freie Aufsatz bzw. das freie Schreiben. Das Kind wurde erstamls als Individuum und eigenständige Person wahrgenommen. Der Aufsatzunterricht sollte sich an dem schreibenden Schüler orientieren. Der Schüler wurde als kleiner Künstler und seine Aufsätze als Kunstwerke gesehen. Im Gegensatz zum gebundenen Aufsatz wurde das Prinzip des Schaffens im freien Aufsatzunterricht an die Stelle des Nachahmens des gebundenen Aufsatzunterrichts gesetzt. Im Mittelpunkt stand das innere Erleben und die kreative Ideenfindung der Kinder, was im Aufsatz zum Ausdruck kommen sollte. Deshalb spricht man auch von „Erlebnisaufsatz“. Die Kinder waren weder thematisch noch stilistisch eingeengt. Sie hatten sogar eine orthographisch-grammatische Freiheit beim Schreiben, da die Rechtschreibung nicht bewertet wurde. Weiterhin war es dem Kind freigestellt, wann und wo es schreiben wollte. Diese Freiheit überließ dem Schüler auch die Entscheidung, ob er überhaupt schreiben wolle. Doch schon bald kritisierte man diese Freiheit, weil sich u.a. Schwierigkeiten für die Benotung und die Unterrichtsgestaltung herausbildeten.
Als Kritik am freien Aufsatzunterricht ist der stilbildende Aufsatzunterricht aufzufassen. Die Kritik an der Konzeption des freien Schreibens der Reformpädagogik bezog sich vor allem auf die Beliebigkeit der Inhalte und der Formen. Es war nicht mehr überschaubar, welche Lernziele die Schülerinnen und Schüler durch das freie Schreiben erreichen konnten.
Der stilbildende Ansatz wird in zwei weitere Richtungen unterteilt: Der sprachschaffende Aufsatz und der sprachgestaltende Aufsatz. Der sprachschaffende Aufsatz legt den Fokus auf die Sprachproduktion. Es soll sprachschöpferisch gearbeitet werden, also Sprache geschaffen werden. Der sprachgestaltende Aufsatz orientiert sich an der formalen Seite der Sprache. Es sollen Formen angewendet werde, also Sprache gestalten werden. Der stilbildende Aufsatz zielte demnach auf ein lernorientiertes Schreiben[2] ab, d.h., dass ganz bestimmte Stil- und Darstellungsformen eingeübt wurden. Die Textsorten Bericht, Erzählung, Erörterung und Beschreibung wurden einem bestimmten Lernzielkatalog angeglichen. Vor allem das logische Argumentieren sollte nach festen Argumentationsschemata eingeübt werden. Vor jedem Aufsatz mussten die Schüler zahlreiche Übungen erarbeiten, ehe dann eine streng benotete Kontrollarbeit erfolgte. Es wird deutlich zwischen Erlebnissprache und Sach- und Zwecksprache unterschieden.
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[1] Vgl. Beck/Hofen, 1993
[2] Bezogen auf Form und Inhalt
- Quote paper
- Monique Schwertfeger (Author), 2006, Historische Entwicklung des Aufsatzunterrichts und das kreative Schreiben, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/58615
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