Das Hörspiel „Brigadevermittlung“ von Ernst Johannsen (1898-1977) ist
eines der bedeutendsten Hörspiele der Weimarer Republik. Es wurde 1929 von dem damaligen Sender „Münchener Rundfunk“ produziert und am 17.10.1929 während der „Deutschen Stunde in Bayern“ urgesendet. Eine vorherige Anfrage zur Produktion des Hörspiels bei dem Hamburger Sender wurde abgelehnt, da „dessen Hörspieldramaturg es ,aus technischen Gründen für nicht aufführbar hielt’“. „Brigadevermittlung“ entwickelte sich in den folgenden Jahren zu dem „meistgespielte[n] […] [und] international bekannteste[n] deutsche[n] Hörspiel über den Ersten Weltkrieg“. Es wurde ins Englische und ins Französische übersetzt. Sogar eine Schallplatte wurde gepresst – eine Besonderheit für die damalige Zeit. Allerdings ist heute keine dieser Aufnahmen mehr existent. Insgesamt wurde „Brigadevermittlung“ über 50 Mal in elf verschiedenen Ländern ausgestrahlt. Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte das Hörspiel eine Art Renaissance. 1958 kam es zu einer Neuproduktion des NDR, wobei der Text jedoch von der Urfassung erheblich abwich. Diese Neuproduktion wurde 1959 erstmals ausgestrahlt. 1963 entstand eine weitere Fassung in der ehemaligen DDR, die noch im gleichen Jahr gesendet wurde. Eine zusätzliche Produktion und Ausstrahlung der Bundesrepublik von 1967 soll der „Urfassung gleich kommen“. Auch erschien das Hörspiel in diesem Jahr erstmals als Buch im Reclamverlag.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Basisdaten
- 2. Das Hörspiel als literarischer Text
- 3. Kontext der Hörspielrealisierung
- 4. Das Hörspiel als realisierter Hörfunktext
- 5. Aspekte der Rezeption
- 6. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Hörspiel „Brigadevermittlung“ von Ernst Johannsen ist ein bedeutendes Werk der Weimarer Republik, das die Schrecken des Ersten Weltkriegs aus der Perspektive einer Brigadevermittlung an der Westfront zeigt. Das Hörspiel zeichnet ein eindrucksvolles Bild der menschlichen Belastungen im Krieg und stellt die vielfältigen Auswirkungen des Krieges auf das Leben der Soldaten dar.
- Der Krieg aus der Perspektive einer Brigadevermittlung
- Die Auswirkungen des Krieges auf die Psyche und das Leben der Soldaten
- Die Bedeutung der Kommunikation im Krieg
- Die Rolle der Technik im Krieg
- Die Frage nach der Sinnhaftigkeit des Krieges
Zusammenfassung der Kapitel
1. Basisdaten
Das Hörspiel „Brigadevermittlung“ entstand 1929 und war eines der bedeutendsten Hörspiele der Weimarer Republik. Es wurde vom Münchener Rundfunk produziert und am 17. Oktober 1929 ausgestrahlt. Das Hörspiel wurde in den folgenden Jahren zum meistgespielten deutschen Hörspiel über den Ersten Weltkrieg und wurde in mehrere Sprachen übersetzt. Es erlebte nach dem Zweiten Weltkrieg eine Renaissance und wurde in verschiedenen Versionen neu produziert.
2. Das Hörspiel als literarischer Text
Das Hörspiel „Brigadevermittlung“ beginnt mit der Beschreibung eines ehemaligen Kriegsschauplatzes an der Westfront. Der Erzähler beschreibt die Landschaft, die im Krieg von Gräben und Zerstörung geprägt war. Anschließend werden zwei Männer vorgestellt, die diesen Ort besuchen und von ihren Kriegserlebnissen erzählen. Der Hörer wird in die Telefonstation einer Brigadevermittlung an der Westfront versetzt und erfährt durch die Gespräche der Soldaten sowie die Umgebungsgeräusche die Schrecken des Krieges.
3. Kontext der Hörspielrealisierung
Das Hörspiel entstand während der ersten Welle von Kriegshörspielen, die um die Jahre 1929/30 datiert wird. Die Weimarer Republik war von den Folgen des Ersten Weltkriegs geprägt und die Gesellschaft war noch stark vom Krieg traumatisiert. Die Kriegshörspiele der Zeit spiegeln diese Situation wider und setzen sich mit den Folgen des Krieges auseinander.
4. Das Hörspiel als realisierter Hörfunktext
Die technische Entwicklung des Hörfunks spielte eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Hörspielen. Johannsen nutzte die Möglichkeiten des Hörfunks, um das Hörspiel „Brigadevermittlung“ zu gestalten. Er verwendete verschiedene Soundeffekte, um die Atmosphäre des Krieges und die Umgebung der Telefonstation zu erzeugen.
5. Aspekte der Rezeption
Das Hörspiel „Brigadevermittlung“ wurde von Kritikern und Publikum gleichermaßen gelobt. Es wurde für seine realistische Darstellung des Krieges und seine sprachliche Qualität gewürdigt. Das Hörspiel hat bis heute seine Aktualität bewahrt und wird immer noch gerne gehört.
Schlüsselwörter
Das Hörspiel „Brigadevermittlung“ ist ein bedeutendes Zeugnis der Zeit der Weimarer Republik. Es behandelt Themen wie Krieg, Gewalt, Kommunikation, Technik und die Folgen des Krieges für den Menschen. Das Hörspiel zeichnet sich durch seine realistische Darstellung des Krieges und die Verwendung von verschiedenen Soundeffekten aus. Weitere wichtige Begriffe sind: Brigadevermittlung, Westfront, Telefon, Kommunikation, Kriegshörspiel, Weimarer Republik.
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- Britta Wüst (Autor), 2005, Hörspielanalyse: Ernst Johannsen - Brigadevermittlung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/58534