Die französische Orthographie gilt allgemein als kompliziert, reich an Ausnahmen und schwierig erlernbar. „Son apprentissage est comparable à celui des tables de multiplications“, schreibt Bernard Fripiat und unterstreicht, dass oftmals nur auswendig gelernte Schreibungen helfen, korrekt zu schreiben, da der Unterschied zwischen gesprochenem und geschriebenem Französisch sehr markant ist. Dies kann in vielen Fällen durch Redundanzen in der französischen Orthographie begründet werden. Die vorliegende Arbeit liefert zum einen eine Beschreibung der Redundanzen in der aktuellen französischen Orthographie und geht zum anderen auch der Frage nach, inwieweit diese Redundanzen der einfachen Anwendbarkeit der französischen Rechtschreibung im Wege stehen. An einigen Stellen werden auch Überlegungen für eine Orthographiereform angestellt, doch im Fokus der Betrachtungen steht die Beschreibung und Bewertung der gegenwärtigen Orthographie. Im ersten Teil wird der Begriff der Redundanz aus linguistischer Sicht definiert und für die vorliegende Arbeit systematisiert. Der zweite Teil beschreibt das Verhältnis zwischen Phonemen und ihren möglichen Graphemen und greift damit einen wichtigen Teilbereich der Redundanzen auf. Der dritte Teil der Arbeit erörtert, woher die doppelten Konsonanten in der aktuellen Rechtschreibung stammen und warum auch sie als kompliziert gelten. Eine Beschreibung der stummen Buchstaben im Orthographiesystem liefert der vierte Teil. Hier wird Herkunft, Funktion und Bedeutung dieser Buchstaben nachgegangen. Im letzten Teil stehen grammatische Redundanzen im Mittelpunkt. Ihre Bedeutung und ihre tiefe Eingebundenheit in das französische Orthographiesystem werden erklärt.
Mit seiner Beschreibung des französischen Graphiesystems hat René Thimonnier eine richtungweisende umfangreiche Arbeit vorgelegt, die als wichtige Grundlage aller weiteren Studien zur französischen Orthographie gelten kann. Sie hat auch 37 Jahre nach der ersten Publikation wenig von ihrer Aktualität verloren. Thimonnier betont vor allem, dass die französische Orthographie historisch gewachsen ist und dadurch viele Eigenheiten und Unregelmäßigkeiten erklärbar sind. Er glaubt, eine einfache und praktikable Orthographie werde sich im Laufe der Zeit von selbst etablieren können. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Redundanzen in der aktuellen französischen Orthographie
- Definition und Systematisierung von Redundanzen
- Ein Phonem und 24 mögliche Grapheme
- Le „chaos des lettres doubles" — doppelte Konsonanten
- Les lettres muettes — stumme Buchstaben
- Grammatische Redundanzen
- Schlussbetrachtung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Redundanzen in der französischen Orthographie. Ziel ist es, die verschiedenen Arten von Redundanzen zu beschreiben und zu analysieren, wie diese die Anwendbarkeit der französischen Rechtschreibung beeinflussen. Die Arbeit untersucht, inwiefern die Redundanzen die Erlernbarkeit der französischen Orthographie erschweren und welche Auswirkungen sie auf die Schreibkompetenz haben.
- Definition und Systematisierung von Redundanzen in der französischen Orthographie
- Analyse des Verhältnisses zwischen Phonemen und Graphemen
- Untersuchung der Rolle von doppelten Konsonanten und stummen Buchstaben
- Beschreibung der grammatischen Redundanzen und ihrer Auswirkungen auf die Schreibkompetenz
- Bewertung der französischen Orthographie im Hinblick auf ihre Effizienz und Lernbarkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Im ersten Kapitel wird der Begriff der Redundanz aus linguistischer Sicht definiert und für die vorliegende Arbeit systematisiert. Es werden verschiedene Arten von Redundanzen unterschieden und die spezifischen Herausforderungen für die französische Orthographie herausgestellt.
Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Verhältnis zwischen Phonemen und Graphemen. Es wird gezeigt, dass es im Französischen für viele Phoneme eine Vielzahl von möglichen Graphemen gibt, was die Schreibweise von Wörtern unvorhersehbar macht.
Im dritten Kapitel werden die doppelten Konsonanten in der französischen Orthographie untersucht. Es wird gezeigt, dass die Konsonantendopplung im Lautbild nicht hörbar ist, aber trotzdem in der Schrift verwendet wird. Die etymologischen Wurzeln der doppelten Konsonanten werden beleuchtet und die Schwierigkeiten, die sich aus dieser Redundanz ergeben, werden aufgezeigt.
Das vierte Kapitel befasst sich mit den stummen Buchstaben in der französischen Orthographie. Es wird gezeigt, dass stumme Buchstaben im Lautbild nicht hörbar sind, aber trotzdem in der Schrift verwendet werden. Die Funktion der stummen Buchstaben wird erklärt und die Auswirkungen auf die Schreibkompetenz werden analysiert.
Im fünften Kapitel werden die grammatischen Redundanzen in der französischen Orthographie untersucht. Es wird gezeigt, dass grammatische Informationen wie die Pluralbildung oder die Personalendung von Verben oft mehrfach im Schriftbild markiert werden, obwohl sie im Lautbild nicht hörbar sind.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die französische Orthographie, Redundanzen, Phoneme, Grapheme, doppelte Konsonanten, stumme Buchstaben, grammatische Redundanzen, Orthographiereform, Schreibkompetenz und Lernbarkeit.
- Citation du texte
- Christian Schulze (Auteur), 2004, Redundanzen in der modernen französischen Orthographie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/58498
-
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X.