Michel Foucault, der Sexualität in "Der Wille zum Wissen", dem ersten Band aus der Reihe "Sexualität und Wahrheit", im Zusammenhang mit seiner Theorie der Macht und des Subjektes untersucht, versteht das Begehren als gemacht, geformt und verändert.
Auch Herbert Marcuse geht in seiner Theorie der Entsublimierung in "Der eindimensionale Mensch" und "Triebstruktur und Gesellschaft" von einer beeinflussten Sexualität in der fortgeschrittenen Industriegesellschaft aus.
Die Arbeit beschäftigt sich vergleichend mit beiden Auffassungen von Begehren und Sexualität und arbeitet die Gemeinsamkeiten heraus. Diese finden sich beispielsweise in der Annahme eines "Verblendungszusammenhanges" oder im Hinblick auf positive, produktive Formen von Macht.
Am Ende steht als Alternative, sowohl bei Foucault als auch bei Marcuse, eine erweiterte Erotik, die vom Körper und den Lüsten ausgeht.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Sexualität und Begehren bei Michel Foucault
- Sexualität als Ansatzpunkt für die Untersuchung von Macht und Wissen
- Anreizung statt Unterdrückung
- Macht und Lust
- Scientia sexualis gegen ars erotica
- In der Repressionshypothese gefangen?
- Sexualität bei Herbert Marcuse
- Unterworfenes Lustprinzip in „Triebstruktur und Gesellschaft"
- Unfreie Bedürfnisse und unfreie Befriedigung
- „Der eindimensionale Mensch": Sexualität bleibt systemkonform
- Gemeinsamkeiten zwischen Foucault und Marcuse
- Frankfurter Schule und Poststrukturalismus
- Totalitäre Machtformen
- Verblendungszusammenhang
- Deformierte Sexualität
- Positive Formen der Macht
- Auswege und Gegenentwürfe
- Schlusswort
- Bibliographie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit den Theorien von Michel Foucault und Herbert Marcuse zum Thema Sexualität und Begehren. Sie analysiert die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in ihren Ansätzen und untersucht, wie beide Denker Macht und Wissen in Bezug auf Sexualität verstehen. Die Arbeit zielt darauf ab, die Konzepte der beiden Philosophen zu vergleichen und zu kontrastieren, um ein umfassenderes Verständnis der komplexen Beziehung zwischen Sexualität, Macht und Gesellschaft zu gewinnen.
- Die Konstruktion von Sexualität durch Macht und Wissen
- Die Kritik an der Repressionshypothese und die Vorstellung von positiver Macht
- Die Unterwerfung des Lustprinzips unter das Realitätsprinzip in der modernen Gesellschaft
- Die Rolle von Technik und Kultur in der Gestaltung von Sexualität und Begehren
- Die Suche nach alternativen Formen der Sexualität und Befreiung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik ein und stellt die grundlegenden Annahmen von Michel Foucault zur Sexualität vor. Foucault argumentiert, dass Sexualität nicht als ein natürliches Phänomen, sondern als ein soziales Konstrukt verstanden werden muss. Er betont, dass Macht nicht nur als Unterdrückung, sondern auch als produktive Kraft wirkt, die Sexualität formt und generiert. Foucault analysiert die Entstehung des Sexualitätsdiskurses und zeigt, wie dieser mit der Konstituierung des Subjektes und der Durchsetzung von Biomacht verbunden ist.
Das zweite Kapitel widmet sich der Sexualitätstheorie von Herbert Marcuse. Marcuse untersucht die Unterwerfung des Lustprinzips unter das Realitätsprinzip in der modernen Gesellschaft. Er argumentiert, dass die Sexualität in der fortgeschrittenen Industriegesellschaft entsublimiert und zu einem eindimensionalen Phänomen reduziert wird. Marcuse beleuchtet die Rolle von Technik und Kultur in der Gestaltung von Bedürfnissen und Befriedigung und kritisiert die „falschen Bedürfnisse", die durch die kapitalistische Produktionsweise erzeugt werden.
Das dritte Kapitel stellt die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Theorien von Foucault und Marcuse heraus. Beide Denker kritisieren die traditionellen Ansätze zur Sexualität und sehen sie als Ausdruck von Machtverhältnissen. Foucault betont die produktive Kraft der Macht, die Sexualität formt und generiert, während Marcuse die repressive Wirkung des Kapitalismus auf die Sexualität hervorhebt. Beide suchen nach alternativen Formen der Sexualität, die von Unterdrückung und Entfremdung befreit sind.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Sexualität, Begehren, Macht, Wissen, Biomacht, Repressionshypothese, Subjekt, Entsublimierung, Frankfurter Schule, Poststrukturalismus, Totalitäre Machtformen, Verblendungszusammenhang, Deformierte Sexualität, Ars erotica, Scientia sexualis, Kritik der Moderne und Befreiung.
- Arbeit zitieren
- Elisa Hempel (Autor:in), 2004, Begehren und Sexualität bei Michel Foucault und Herbert Marcuse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/58489
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