Ziel dieser Hausarbeit ist es, zu verdeutlichen, wieso sich Sportler Risiken des Dopings aussetzen, welche Doping-Methoden heutzutage angewandt werden und wie die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) versucht gegen die Vielzahl an Dopingverstößen vorzugehen.
Viele Sportler träumen davon, sich am Sport eine goldene Nase zu verdienen und aus ihrem Hobby einen Beruf zu machen. Um das zu schaffen, müssen die Sportler allerdings zu den Besten der Besten gehören und hart an ihren Körpern arbeiten, um den Leistungsanforderungen gerecht zu werden. Dies führt jedoch dazu, dass trotz der vielen Nebenwirkungen, immer mehr Sportler zu illegalen Medikamenten und Schmerzmitteln greifen, um diese Leistungsanforderungen zu erfüllen. Aber nicht nur der Leistungssport, sondern auch der Breitensport ist von solchen Dopingskandalen betroffen, da immer mehr Fitnesssportler den schnellen Weg zum "perfekten Körper" wählen. In den letzten Jahren fand man heraus, dass etwa sieben bis acht Millionen Profi- und Amateursportler jährlich weltweit auf Dopingmittel zurückgreifen. Das Thema Doping befindet sich zurzeit jedoch in einer gefährlichen Situation. Durch immer schlechter nachweisbare Dopingsubstanzen besteht die Gefahr, dass der Sport in Zukunft aus Dopingveranstaltungen besteht und der Stellenwert des Sports in unserer Gesellschaft zum Erliegen gelangt.
Inhaltsverzeichnis
1.Einführung
2.Doping – Entstehung und Definition
2.1.Entstehung des Dopingbegriffes
2.2.Doping – Definition des IOC und der WADA
3.Grundlagen des Dopings
3.1.Gründe und Motive für Doping im Spitzensport
3.2.Gründe und Motive für Doping im Breitensport
4.Dopingsubstanzen und ihre Wirkungsmechanismen
4.1.Anabolika
4.1.1.Testosteron
4.1.2.Nandrolon
4.1.3.Stanozolol
4.2.Stimulanzien
4.3.Narkotika
4.4.Peptidhormone
4.4.1.Erythropoetin
4.5.Kokain
4.6.Diuretika
4.7.Beta-2-Agonisten
4.8.Alkohol
5.Besondere Dopingmethoden zur Steigerung der Ausdauerleistungsfähigkeit
5.1.Blutdoping
5.2.Höhentraining
6.Doping der Zukunft
6.1.Gendoping
6.2.Rinderhämoglobin
7.Nationale Doping Agentur Deutschland
8.Doping-Kontroll-System (DKS)
9.Folgen von Doping
10.Dopingprävention
10.Freigabe des Dopings?
11.Die größten Dopingskandale in der Sportgeschichte
11.1.Ben Johnson
11.2.Lance Armstrong
11.3.Russlands Dopingskandal
12.Fazit
13.Quellenverzeichnis
14.Literaturverzeichnis
15.Abbildungsverzeichnis
1.Einführung
Viele Sportler träumen davon, sich am Sport eine goldene Nase zu verdienen und aus ihrem Hobby einen Beruf zu machen. Um das zu schaffen, müssen die Sportler allerdings zu den Besten der Besten gehören und hart an ihren Körpern arbeiten um den Leistungsanforderungen gerecht zu werden. Dies führt jedoch dazu, dass trotz der vielen Nebenwirkungen, immer mehr Sportler zu illegalen Medikamenten und Schmerzmitteln greifen um diese Leistungsanforderungen zu erfüllen. Aber nicht nur der Leistungssport, sondern auch der Breitensport ist von solchen Dopingskandalen betroffen, da immer mehr Fitnesssportler den schnellen Weg zum „perfekten Körper“ wählen. In den letzten Jahren fand man heraus, dass etwa sieben bis acht Millionen Profi- und Amateursportler jährlich weltweit auf Dopingmittel zurückgreifen1. Das Thema Doping befindet sich zurzeit jedoch in einer gefährlichen Situation. Durch immer schlechter nachweisbare Dopingsubstanzen besteht die Gefahr, dass der Sport in Zukunft aus Dopingveranstaltungen besteht und der Stellenwert des Sports in unserer Gesellschaft zum Erliegen gelangt. In dieser Hausarbeit versuche ich zu verdeutlichen, wieso sich Sportler diesen Risiken aussetzen, welche Doping-Methoden heutzutage angewandt werden und wie die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) versucht gegen die Vielzahl an Dopingverstößen vorzugehen.
2.Doping – Entstehung und Definition
Doping ist bereits seit langer Zeit ein problematisches Thema, das sich mit der Zeit ständig weiterentwickelt. Es werden ständig neue Doping-Methoden entdeckt, die meist aus der medizinischen Forschung stammen und ursprünglich Krankheiten wie Muskelschwund heilen sollten. Durch diese ständige Entwicklung ist es kaum möglich eine dauerhaft geltende Definition zu verfassen.
2.1.Entstehung des Dopingbegriffes
Schon seit Jahrtausenden hat der Mensch versucht, seine Leistungsfähigkeit durch verschiedene Drogen und Arzneimittel zu steigern. Laut der nordischen Mythologie verwendeten die Berserker2 die Droge Bufotenin3, welche sie aus den Fliegenpilzen gewannen, um eine Steigerung der Kampfkraft um das Zwölffache zu bewirken. Aber auch die Griechen und die Römer griffen zu Mohn und Opium4. Der Begriff „Doping“ hat höchstwahrscheinlich seinen Ursprung in Afrika, wo man mit „Dop“ einen Schnaps bezeichnete, den die Eingeborenen während religiöser Rituale tranken, um in eine andere Welt einzutauchen. 1869 tauchte das Wort „Doping“ zum ersten Mal in einem englischen Wörterbuch auf und bezeichnete eine Mischung aus Opium und narkotisierenden Drogen, die beim Dopen von Pferden verwendet wurden. Heutzutage versteht man im allgemeinen Sprachgebrauch unter „Doping“ die Verbesserung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit mithilfe von bestimmten Medikamenten und Arzneimitteln.
2.2.Doping – Definition des IOC und der WADA
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) definiert Doping folgendermaßen: „Doping ist die beabsichtigte oder unbeabsichtigte Verwendung von Substanzen aus verbotenen Wirkstoffgruppen und die Anwendung verbotener Methoden entsprechend der aktuellen Dopingliste.“ Die Liste der verbotenen Wirkstoffgruppen umfasst z.B. Stimulanzien5, Narkotika6, anabole Substanzen7, Diuretika8 und Verbindungen die chemisch, pharmakologisch oder von der angestrebten Wirkung her verwandt sind. Sportspezifisch können weitere Substanzen und Wirkstoffgruppen, z.B. Alkohol9, Sedativa oder Beta-Blocker, unter den Doping Substanzen aufgeführt werden.10
Seit 2004 gilt jedoch offiziell die Definition der WADA, welche im sogenannten „Welt-Anti-Doping-Code“ auf mehreren Seiten fixiert wurde. Laut dieser Definition versteht man unter Doping die Anwendung unerlaubter medizinischer Substanzen, mit dem Zweck eine Leistungssteigerung zu erzielen.11
3.Grundlagen des Dopings
Ein untrainierter Mensch ist dazu in der Lage, etwa 70% seiner maximalen Leistungsfähigkeit, durch normalen Willenseinsatz, zu mobilisieren. Die restlichen 30% zählen zu den autonom geschützten Kraftreserven. Die Grenze zwischen der maximalen Leistungsfähigkeit und den autonom geschützten Reserven, kann zwar durch Training nach oben verschoben werden, jedoch wird die maximale Leistungsfähigkeit niemals bei 100% liegen können. Die maximale, durch Training zu erreichende Leistungsfähigkeit liegt bei etwa 90%, da die Leistungsreserven nur in Extremsituationen abgerufen werden können, wie beispielsweise bei Todesangst. Und hier bietet sich auch schon die erste Möglichkeit an, eine Leistungssteigerung mithilfe von Dopingsubstanzen zu erzielen. Durch die Einnahme von schmerzhemmenden Mitteln, würde der gedopte Sportler zunächst keine Ermüdungserscheinungen spüren. Erst nach Verbrauch der autonom geschützten Reserven würden Ermüdungserscheinungen eintreten, wodurch sowohl es zu einem massiven plötzlichen Leistungsabfall, als auch zu einem Herz-Kreislauf-Zusammenbruch mit eventueller Todesfolge kommen kann. Bei dieser Dopingmethode handelt es sich um Doping in der Belastungsphase. Grundsätzlich wird zwischen Doping in der Belastungsphase und Doping in der Regenerationsphase unterschieden. Beim Doping in der Belastungsphase wird mithilfe von bestimmten Parmas eine erhöhte Ausschöpfungsrate der Leistungsreserven erzielt. Hierzu zählt das oben genannte Beispiel mit den schmerzhemmenden Mitteln. Die meisten der Mittel, die für diese Form des Dopings verwendet werden, sorgen jedoch für eine stark verlängerte Erholungszeit. Dies führt dazu, dass dem Sportler letztendlich eine verminderte Trainingshäufigkeit möglich ist, wodurch im Endeffekt eine Verminderung der Leistungsfähigkeit erzielt wird. Ein weiterer Nachteil dieser Dopingmethode ist das erhöhte Verletzungsrisiko, das durch die Störung der lebenserhaltenden Schutzreflexe herbeigeführt wird. Beim sogenannten Doping in der Regenerationsphase, wird die Superkompensation nach sportlichen Belastungen, durch die künstliche Zufuhr von Vitaminen, Eiweißgemischen, ebenso wie Hormonen gefördert. Ein perfektes Beispiel für die Art von Doping bilden die Anabolika. Neben dem enormen Muskelaufbau, der durch die Anabolika herbeigeführt wird, verbessern diese auch noch die Regeneration nach der Belastung. Daraus folgt, dass die allgemeine Trainingsbelastung erhöht werden kann, um somit eine Leistungssteigerung zu erzielen. Was viele Sportler jedoch meist bei der Einnahme von Anabolika vergessen ist, dass diese ohne Training nur geringfügige Leistungsverbesserungen bewirken. Außerdem kann diese Dopingmethode zu Disproportionen in der Entwicklung des Sportlers und zu Verletzungen aufgrund von Überforderungen führen.
3.1.Gr ünde und Motive für Doping im Spitzensport
Moderne Sportler sind unentwegt im dauerstress und das nicht nur auf dem Platz, in der Schwimmhalle oder auf der Bahn, sondern auch im privaten Bereich. Nur herausragende Leistungen finden bei den Zuschauern, Medien und Sponsoren Interesse. So ist ihre Psyche nicht nur durch den Anreiz staatlicher Belohnungen für Siege und Medaillen geprägt, sondern auch durch die Möglichkeit, mit einem spektakulären Sieg zum Star zu werden. „Gewinne um jeden Preis“ lautet dabei meistens die Devise. So mag der Griff zu leistungsfördernden Substanzen zwar mit einem gewissen Unrechtsbewusstsein verbunden sein, doch wird dieses nur allzu gerne verdrängt. Insgesamt scheint die Motivation für Doping einen Wandel durchgemacht zu haben. Früher wurde „offensives Doping“ betrieben, hauptsächlich um sich einen Vorteil zu verschaffen, wohingegen heutzutage eher das „defensive Doping“ angesagt ist. Beim „defensiven Doping“, dopen die Sportler hauptsächlich um einen gewissen Nachteil auszugleichen, der dadurch entsteht, dass die Konkurrenten überwiegend ebenfalls dopen.
3.2.Gr ünde und Motive für Doping im Breitensport
Unter Breitensport versteht man jeglichen Sport, der von der breiten Bevölkerung betrieben wird um die Fitness des Körpers aufrecht zu erhalten. Seit Mitte der 1970er Jahre hat sich die Breitensportszene vor allem durch die zahlreichen Fitnessstudios weiterentwickelt. Einige Umfragen ergaben, dass im Jahr 2019 rund 11,7 Millionen Menschen Mitglied in einem der zahlreichen Fitnessstudios in Deutschland waren. Breitensportler stehen unter keinem Wettbewerb zueinander, weshalb sie meist nicht aufgrund ihres sportlichen Ehrgeizes oder aus finanziellen Gründen dopen, sondern meist um die harte Arbeit hinter ihrem Traumkörper zu umgehen. Da diese Form des Dopings jedoch nur zum „stylen“ des eigenen Körpers benutzt wird und der Breitensportler nicht durch psychischen Druck in solch eine Situation gedrängt wird, spricht man hierbei nicht von Doping, sondern von illegalem Medikamentenmissbrauch. Eine besonders bekannte Form des Dopings im Breitensport, stellt hierbei die Gruppe der Anabolika12 da.
4.Dopingsubstanzen und ihre Wirkungsmechanismen
Aufgrund der medizinischen Entwicklungen gibt es von Jahr zu Jahr neue Dopingmethoden, welche hier allerdings nicht alle aufgelistet werden können. Aus diesem Grund finden Sie hier eine Vielzahl der bekanntesten und wichtigsten Dopingsubstanzen.
4.1.Anabolika
Unter Anabolika bezeichnet man meist die abgeleiteten, synthetisch hergestellten anabolen Steroide, welche dem Testosteron sehr ähnlich sind. Anabole Steroide fördern den Aufbaustoffwechsel des Körpers, indem sie die Proteinbiosynthese anregen und gleichzeitig den Abbau von Eiweißen in der Muskulatur verhindern. Aufgrund des Siehe 4.1 verringerten Eiweißabbaus, sorgen Anabolika für eine positivere Stickstoffbilanz13. Zu den Hauptursachen für die Leistungssteigerung zählen die verbesserte Motivation, die Verhinderung des Muskelabbaus, Einflussnahme auf den Proteinstoffwechsel14 sowie die verbesserte Regenerationsfähigkeit. Ausschlaggebend ist hier jedoch die Einflussnahme auf den Proteinstoffwechsel. Bei andauernden intensiven Belastungen, muss der menschliche Körper auf Proteine als Energieträger zurückgreifen. Da Proteine jedoch nur einen 10%igen Anteil der Kalorienbereitstellung erfüllen, geht Arbeitsmuskulatur verloren, die in der Regenerationsphase wiederhergestellt werden muss. Dieser Vorgang wird durch Anabolika jedoch extrem beschleunigt. Neben der anabolen, muskelaufbauenden Wirkungen, gibt es jedoch noch die androgene Wirkung (vermännlichende Wirkung) von anabolen Steroiden, welche jedoch meist unerwünscht ist, da sie relativ viele Nebenwirkungen mit sich bringt. Testosteron wird innerhalb des Körpers, mithilfe des Enzyms 5-alpha-Reduktase, in Dihydrotestosteron (DHT) umgewandelt. DHT ist dafür bekannt, dass es den Lebenszyklus von Zellen verkürzen kann. Da Haare zum Beispiel einer ständigen Wachstumsphase unterliegen, kann DHT dafür sorgen, dass Haarwurzeln zu Grunde gehen und der Körper keine neuen Haare mehr produzieren kann. Eine weitere Nebenwirkung kann die Gynäkomastie sein. Hierbei handelt es sich um eine Vergrößerung des Brustdüsengewebes, welche durch das Hormon Östrogen ausgelöst wird. Der menschliche Körper versucht ständig ein Gleichgewicht zwischen Testosteron und Östrogen zu schaffen. Aufgrund dessen, dass durch die anabolen Steroide jedoch wesentlich mehr Testosteron im Körper vorhanden ist, kommt es dazu, dass das Testosteron mithilfe des Enzyms Aromatase, welches sich im Fettgewebe befindet, in Östrogen umgewandelt wird. Dies ist jedoch nur bei Präparaten möglich, die sich auch in Östrogen umwandeln lassen (z.B. Testosteron, Oxymetholon, Dianabol). Neben den herkömmlichen Nebenwirkungen wie Akne, Wassereinlagerungen, Schädigungen des Herz-Kreislauf-Systems, sowie Leberschäden und eine erhöhte Aggressivität, kann es bei Frauen noch zu einer sogenannten Vermännlichung kommen. Hierbei kommt es zu einer tieferen Stimme, zu einer verstärkten Körperbehaarung, sowie zu einer Störung des Menstruationszyklus. Heutzutage sind Anabolika, aufgrund ihrer zahlreichen Nebenwirkungen, verschreibungspflichtig und nicht frei zugänglich, weshalb ein Missbrauch von Anabolika strafrechtlich verfolgt wird. Viele Fitnesssportler lassen sich jedoch weder von den zahlreichen Nebenwirkungen, noch von der strafrechtlichen Verfolgung abschrecken und konsumieren anabole Steroide weiterhin um schneller Muskeln aufzubauen.
4.1.1.Testosteron
Testosteron ist ein Sexualhormon, welches sowohl bei Männern als auch bei Frauen vorkommt, bei Frauen jedoch in einer wesentlich geringeren Dosis. Testosteron wird hauptsächlich an ein Protein gebunden und über das Blut in viele Organe transportiert. Außerhalb der Geschlechtsorgane besitzt Testosteron eine anabole, das heißt muskelaufbauende Wirkung und wird somit oft von Fitnesssportlern verwendet um ihren natürlichen Muskelaufbau zu beschleunigen. Da das reine Testosteron in der Leber größtenteils abgebaut wird und somit keinen leistungssteigernden Effekt erzielt, bindet man dieses meistens an einen Rest (z.B. Propionat), sodass dieses Hormon verestert wird. Die meisten Sportler behaupten, bereits nach 1-2 Tagen eine gesteigerte Motivation und Bereitschaft gemerkt zu haben sowie längere und härtete Trainingseinheiten absolviert zu haben.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Testosteron Summenformel
4.1.2.Nandrolon
Nandrolon ist ein anabol wirkendes Steroidhormon15, welches vom männlichen Geschlechtshormon Testosteron abgeleitet wird. Nandrolon besitzt im Gegensatz zu Testosteron keine Methylgruppe. Ähnlich wie bei Testosteron muss Nandrolon an einen Rest gebunden werden bevor man dieses injizieren kann. Nach der Injektion kann es zu einer vermehrten Wassereinlagerung kommen, von der vor allem Sportler mit Gelenkproblemen profitieren können, da diese Wassereinlagerungen das Gelenk schonen und schützen. Im Gegensatz zu Testosteron ist Nandrolon verstärkt Nachweisbar, da es normalerweise nicht vom menschlichen Körper produziert wird. von Sportlern als Dopingmittel eingesetzt. Die anabole Wirksamkeit liegt jedoch weit hinter der von Testosteron. Stanozolol bewirkt durch die erhöhte Thermogenese jedoch eine Anabolika typische Kraftsteigerung und beschleunigte Leistungsentwicklung. Somit kommt es zu einem verstärkten Fettabbau, der zu einem austrainierten Körper führen kann. Bei der Olympiade in Seoul 1988 wurde Stanozolol16 durch den Dopingfall von Ben Johnson17 besonders bekannt. Aufgrund der besonders negativen Fettwerte, die durch Stanozolol herbeigeführt werden, erhöht sich das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung, welche letztendlich bis zu einem Herzinfarkt führen kann.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Nandrolon Summenformel
4.1.3.Stanozolol
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3: Stanozolol Summenformel
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 4: Ephedrin Summenformel
4.2.Stimulanzien
Stimulanzien, die nur im Wettkampf verboten sind, sind eine relativ inhomogene18 Gruppe von chemischen Verbindungen, zu denen sowohl künstlich produzierte als auch natürliche Stoffe gehören. Die typischen Stimulanzien, wie beispielsweise Amphetamin oder Ephedrin, besitzen eine ähnliche chemische Struktur wie die körpereigenen Hormone Adrenalin oder Noradrenalin. Ihnen ist gemeinsam, dass sie im Organismus eine erhöhte psychische Leistungsbereitschaft und physische Leistungsfähigkeit bewirken. Stimulanzien erweitern die Bronchien (bessere Atmung und damit verbesserte Sauerstoffaufnahme) und erhöhen die Herzkraft und -frequenz (durch einen verbesserten Sauerstofftransport), wodurch der Körper eine höhere Leistungsbereitschaft aufweist. Außerdem wird in der Muskulatur verstärkt Glykogen zu Glucose abgebaut und in den Fettzellen werden Fette zu Fettsäuren gespalten. Die Glucose und die Fettsäuren liefern die nötige Energie zur Aufrechterhaltung der körperlichen Arbeit. Im Sport können Stimulanzien zur Verbesserung der Reaktionsfähigkeit und Schnellkraft missbraucht werden, sowie zur Anhebung der Ermüdungs- und Erschöpfungsgrenze. Die klassischen Dopingmittel in dieser großen Gruppe sind die strukturell mit den körpereigenen Katecholaminen, wie Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin, verwandten Phenylethylamin-Abkömmlinge. Die natürlichen Neurotransmitter (z. B. Dopamin) und die Hormone (z. B. Adrenalin) haben im Organismus wichtige Aufgaben. Während Adrenalin stressbedingte Prozesse fördert, die der Flucht, dem Kampf und der Angst bzw. erhöhter Aufmerksamkeit dienen, wird Dopamin allgemein als Glückshormon bezeichnet. Auch einige im Pflanzenreich vorkommende Phenylethylamin-Alkaloide (z.B. Ephedrin, Kokain) haben eine stimulierende Wirkung. Zu den schwach wirksamen Substanzen gehören die nicht verbotenen Stoffe Koffein und Theobromin sowie das verbotene Kathin. Zu den stark wirksamen Substanzen gehören Kokain, Ephedrin, Ecstasy (künstlich), Amphetamin (künstlich), Fenetyllin, Sibutramin (künstlich), Strychnin (Brechnuss) und Adrenalin. Relativ bekannt und verbreitet ist Methylphenidat (u.a.Ritalin) zur Behandlung des Aufmerksamkeitsdefizites (ADHS).
4.3.Narkotika
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 5: Morphin Summenformel bzw. aufgrund der dadurch herbeigeführten
Narkotika sind meist wasser- und lipidlösliche19 Substanzen, welche das Membrangefüge der Nervenzellen verändern, indem sie sich dort einlagern und somit eine Störung der Arbeitsfähigkeit der Na+- und K+-Kanäle herbeiführen. Aufgrund der dabei entstehenden Hemmung der Weiterleitung der Erregung, schmerzstillenden Wirkung, werden Narkotika meistens in Sportarten verwendet, bei denen es leicht zu Schmerzen kommen kann (bspw. Kampfsportarten). Neben der schmerzstillenden Wirkungen konnte man bei zahlreichen versuchen erkennen, dass Narkotika aufgrund des Placebo-Effektes20 in geringerer Dosis sogar motivierend wirken. Immer mehr Sportler kombinieren Narkotika jedoch meist mit Stimulanzien, wodurch quasi ein Leistungsrausch ausgelöst wird, bei dem beinahe alle Schmerzsignale unterdrückt werden. Zu der Wirkstoffgruppe der Narkotika gehören beispielsweise Wirkstoffe wie Buprenorphin, Morphin oder Methadon. Aufgrund der veränderten Selbstwahrnehmung kann es beim Dopen mit Narkotika zu einer gefährlichen Überbelastung des Körpers kommen. Außerdem besteht die Möglichkeit, mithilfe von Narkotika die Schmerzen einer Verletzung auszuschalten, um somit trotz der Verletzung am Wettkampf teilzunehmen. Die Wirkstoffgruppe der Narkotika besitzt eine hohe Suchtgefahr und wird aufgrund dessen eher seltener als Dopingsubstanz eingesetzt.
4.4.Peptidhormone
Peptidhormone besitzen wasserlösliche Eigenschaften und kennzeichnen sich durch ihre Aminosäurezusammensetzung. Peptidhormone bestehen aus Peptidketten mit einer geringen Anzahl an Aminosäuren, welche enzymatisch verknüpft wurden. Eine der Peptidhormone, die oft als Dopingsubstanzen missbraucht werden ist Erythropoetin.
Erythropoetin wird beim erwachsenen Menschen zu 90% in der Niere und zu 10% in der Leber gebildet und stimuliert das Knochenmark zur Bildung von Erythrozyten21, welche für den Sauerstofftransport unverzichtbar sind. Das synthetisierte EPO wird ursprünglich für Patienten mit chronischem Nierenversagen oder mit Blutarmut produziert. EPO wird nicht nur als therapeutisches Biopharmazeutikum verwendet, sondern auch im Spektrum der Dopingsubstanzen. Dopende Sportler wollen mithilfe von EPO ihre Masse an Erythrozyten erhöhen um somit eine erhöhte Sauerstofftransportkapazität zu erreichen. Bei dem am meisten verwendeten EPO-Derivat CERA, ist das EPO-Molekül mit einem Methoxypolyethylenglycolpolymer verknüpft. Dies sorgt dafür, dass das EPO nicht über die Nieren ausgeschieden wird und somit eine längere Halbwertzeit22 hat. CERA muss einmal pro Monat subkutan injiziert23 werden, um seine vollständige Wirkung zu entfalten. Bei der Tour de France 2008 wurden bereits 4 Radfahrer mit der Anwendung von CERA überführt. Heutzutage werden EPO-Präparate genommen, die zwar eine wesentlich geringere Wirkung als CERA haben, jedoch ebenfalls eine kürzere Halbwertszeit, sodass sie zur Zeit des gewünschten Wirkungseintrittes bereits aus dem Körper ausgeschieden wurden. Eine Besonderheit dabei ist, dass das
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 6: Erythropoetin Summenformel
[...]
1 https://info.arte.tv/de/doping-zahlen (13.04.2020 - 15:06)
2 Berserker waren Krieger, welche im Rausch kämpften und somit keine Schmerzen oder Wunden wahrgenommen haben.
3 Bufotenin ist ein psychedelisch wirksames halluzinogenes Alkaloid, welches mit dem menschlichen Serotonin verwandt ist.
4 Mohn und Opium sind ebenfalls Rauschmittel.
5 Siehe 4.2
6 Siehe 4.3
7 Siehe 4.1
8 Siehe 4.6
9 Siehe 4.8
10 https://www.olympic.org/~/media/Document%20Library/OlympicOrg/IOC/What-We-Do/Protecting-Clean-Athletes/Fight-against-doping/EN-Anti-Doping-Rules-PyeongChang2018.pdf?la=en(13.04.2020– 16:12)
11 https://www.wada-ama.org/sites/default/files/resources/files/2015-wadc-final-de.pdf (13.04.2020 - 16:20)
12 Die Stickstoffbilanz ist ein Laborwert, mit dem man den Eiweißstoffwechsel beurteilen kann. Der Wert gibt an, in welchem Verhältnis Stickstoffaufnahme und –abgabe zueinander stehen.
13 Die Stickstoffbilanz ist ein Laborwert, mit dem man den Eiweißstoffwechsel beurteilen kann. Der Wert gibt an, in welchem Verhältnis Stickstoffaufnahme und –abgabe zueinander stehen.
14 Unter Proteinstoffwechsel versteht man die Aufnahme, den Aufbau, Abbau sowie die Ausscheidung von Proteinen.
15 Die Veterinärmedizin beschäftigt sich mit den Krankheiten von Tieren.
16 Die Veterinärmedizin beschäftigt sich mit den Krankheiten von Tieren.
17 Siehe 11.1
18 „Inhomogen“ bedeutet hier „nicht gleichmäßig aufgebaut“.
19 „Lipidlöslich“ bedeutet „in Fett Löslich“.
20 Beim sogenannten Placebo-Effekt bekommt der Sportler das Gefühl, dass das eingenommene Dopingmittel wirkt, obwohl es das gar nicht tut. Mit diesem Glauben ist er jedoch dazu in der Lage, bessere Leistungen zu erzielen. Dieser Effekt ist ebenfalls auf andere Aspekte des Lebens übertragbar.
21 Erythrozyten sind rote Blutkörperchen die ihre Farbe von dem Wirkstoff Hämoglobin haben und dazu in der Lage sind Sauerstoff zu binden und zu transportieren.
22 Als Halbwertszeit wird die Dauer eines Stoffes bezeichnet, die er innerhalb eines Organismus verbringt, bis nur noch die Hälfte des Stoffes vorhanden ist..
23 Eine subkutane Injektion wird im Fettgewebe des Patienten durchgeführt.
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