In der schriftlichen Ausarbeitung des Referates vom 09.07.03 zur Verteilung der Hausarbeit in Paarbeziehungen sollen zunächst einmal die vier hierfür verwendeten Analysen vorgestellt werden. Untersuchungsgegenstand bei Rohmann, Schmohr, Bierhoff1 ist es, zu prüfen, ob ein Zusammenhang zwischen Hausarbeitsverteilung, Erwartungen und Beziehungsqualität besteht. Als Grundlage dient ihnen eine 2002 erschienene Stichprobe, bei der 92 Personen, die in heterosexuellen Gemeinschaften paarweise zusammenlebten, Auskunft gaben. Künzler2 hingegen untersucht den für Hausarbeit eingesetzten Zeitaufwand als Belastungsmaßstab in Ehen und nichtehelichen Lebensgemeinschaften. Als Datenbasis verwendet er dazu eine Stichprobe der 12. Welle des sozio-ökonomischen Panels, zu dem 1995 ursprünglich 13.768 Personen befragt wurden.
Anhand einer 2002 erschienenen Stichprobe der Schweizer Familienstudie aus ursprünglich 1.534 Paaren, suchen Levy und Ernst3 nach Bestimmungsgründen für die Ungleichheit in der Hausarbeitsverteilung und fragen danach, ob Normen egalitärer seien als die Praxis. Schließlich zeigen Klaus und Steinbach4 auf der Grundlage einer multinominalen Regressionsanalyse aus den Erhebungswellen 1988 und 1994 Determinanten der innerfamilialen Arbeitsteilung in Partnerschaftsverläufen auf. Die Autoren beziehen sich im wesentlichen auf die theoretischen Ansätze der Equity-Theorie, des Time-Availability-Modells, der Doing-Gender-Theorie und schließlich der Ressourcentheorie, welche bei Klaus und Steinbach noch um die Austausch- und ökonomische Haushaltstheorie erweitert wird. Im folgenden sollen die Untersuchungsergebnisse auf Bestätigung oder Unbrauchbarkeit der einzelnen Hypothesen und hinsichtlich der unterschiedlichen Fragestellungen geprüft, und ein abschließendes Fazit daraus gezogen werden.
Inhalt
Einleitung
1. Die Equity-Theorie
2. Die Doing-Gender-Theorie
3. Ressourcen-Theorie
3.1. Bildung
3.2. Einkommen
4. Austauschtheorie
5. Ökonomische Haushaltstheorie
6. Die Time-Availability-Theorie
6.1. Kinder
6.2. Einkommen
6.3. Gesundheit
6.4. Wohneigentum
Fazit
Literaturverzeichnis
Anhang
Einleitung
In der schriftlichen Ausarbeitung des Referates vom 09.07.03 zur Verteilung der Hausarbeit in Paarbeziehungen sollen zunächst einmal die vier hierfür verwendeten Analysen vorgestellt werden. Untersuchungsgegenstand bei Rohmann, Schmohr, Bierhoff[1] ist es, zu prüfen, ob ein Zusammenhang zwischen Hausarbeitsverteilung, Erwartungen und Beziehungsqualität besteht. Als Grundlage dient ihnen eine 2002 erschienene Stichprobe, bei der 92 Personen, die in heterosexuellen Gemeinschaften paarweise zusammenlebten, Auskunft gaben.
Künzler[2] hingegen untersucht den für Hausarbeit eingesetzten Zeitaufwand als Belastungsmaßstab in Ehen und nichtehelichen Lebensgemeinschaften. Als Datenbasis verwendet er dazu eine Stichprobe der 12. Welle des sozio-ökonomischen Panels, zu dem 1995 ursprünglich 13.768 Personen befragt wurden.
Anhand einer 2002 erschienenen Stichprobe der Schweizer Familienstudie aus ursprünglich 1.534 Paaren, suchen Levy und Ernst[3] nach Bestimmungsgründen für die Ungleichheit in der Hausarbeitsverteilung und fragen danach, ob Normen egalitärer seien als die Praxis.
Schließlich zeigen Klaus und Steinbach[4] auf der Grundlage einer multinominalen Regressionsanalyse aus den Erhebungswellen 1988 und 1994 Determinanten der innerfamilialen Arbeitsteilung in Partnerschaftsverläufen auf.
Die Autoren beziehen sich im wesentlichen auf die theoretischen Ansätze der Equity-Theorie, des Time-Availability-Modells, der Doing-Gender-Theorie und schließlich der Ressourcentheorie, welche bei Klaus und Steinbach noch um die Austausch- und ökonomische Haushaltstheorie erweitert wird.
Im folgenden sollen die Untersuchungsergebnisse auf Bestätigung oder Unbrauchbarkeit der einzelnen Hypothesen und hinsichtlich der unterschiedlichen Fragestellungen geprüft, und ein abschließendes Fazit daraus gezogen werden.
1. Die Equity-Theorie
Die Euity-Theorie basiert Rohmann, Schmohr und Bierhoff[5] zufolge auf dem „Beitragsprinzip der Fairness“, wobei ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Geleistetem und Erhaltenem wahrgenommen wird. Die Wahrnehmung wird dabei jedoch durch gesellschaftliche Normen beeinflusst ( R.,S.,B.: S. 134 f.).
Nach Künzlers[6] Ergebnissen gaben 1994 die befragten Frauen zu 1,9% an, überhaupt keine Hausarbeit zu leisten, wohingegen insgesamt 42,8% der Männer diese Aussage machten. Künzler differenziert die Befragten weiter danach, ob sie verheiratet sind oder in nichtehelichen Lebensgemeinschaften zusammenwohnen. Dabei zeigt sich, dass bei den Unverheirateten der Anteil derjenigen, die keine Hausarbeit leisten mit 20,2% geringer ist, als bei den Verheirateten mit 42,9%.
Der prozentuale Anteil, den Männer und Frauen an der Hausarbeit leisten, liegt bei den Ehepaaren bei 71,6% für die Frauen, gegenüber 16% für die Männer. In nichtehelichen Lebensgemeinschaften leisten Frauen zu 52% und Männer zu 27,5% ihren Anteil. Das entspricht insgesamt einem durchschnittlichen Arbeitsaufwand von wöchentlich 23,6 Stunden für die Frauen und 4,5 Stunden für die Männer. Der Anteil der Männer, die mehr als 14 Stunden pro Woche in Hausarbeit investieren, ist in nichtehelichen Lebensgemeinschaften mit 8,4% nur unwesentlich höher als bei den Verheirateten mit 6,1%. Ferner fand Künzler heraus, dass je stärker die Benachteiligung der Frauen 1994 war, desto stärker war sie auch im Jahr 1995 (50 Minuten pro Woche je Standardabweichung). Daraus schließt er, dass Ungleichheit über einen langen Zeitraum hinweg stabil sein könne (vgl. J.K: S. 252 f.).
Levy und Ernst[7] legen als „Grunddimensionen der Interaktionsstruktur in Partnerschaften“ zum einen die „Kohäsion“ - bezogen auf interne Grenzen durch Autonomie und Fusion der Interaktionspartner und externe Grenzen, durch Öffnung und Abschließung der Paargemeinschaft gegenüber der sozialen Umwelt – und die „Regulation“ fest, nach welcher Paare ihre Beziehung und Tätigkeiten organisieren. In der Praxis ist damit die Rollendefinition durch Beziehungs- und Aufgabenzuschreibung gemeint, welche ihrerseits eine Routinisierung durch normativ festgelegte Benutzung von Zeiten und Territorien erfährt. In diesem Zusammenhang erkennen Levy und Ernst ferne eine „Hierarchisierung durch Machtaspekte“, die schließlich zur „Organisation der sozialen (Re-) Produktion des Systems“ beitrüge (vgl. L., E.: S. 107).
[...]
[1] Rohmann, E. u.a. (2002): Aufteilung der Hausarbeit, verletzte Erwartungen und Beziehungsqualität.
In: ZfF 2, S. 133 - 152
[2] Künzler, J. (1999): Arbeitsteilung in Ehen und Nichtehelichen Lebensgemeinschaften.
In: Klein, Th. / Lauterbach, W. (Hg): Nichteheliche Lebensgemeinschaften. Analysen zum Wandel partnerschaftlicher Lebensformen. Opladen. S. 232 – 268
[3] Levy, R. / Ernst, M. (2002): Lebenslauf und Regulation in Paarbeziehungen: Bestimmungsgründe der Ungleichheit familialer Arbeitsteilung. In: ZfF 2, S. 103 – 132
[4] Klaus, D. / Steinbach, A. (2002): Determinanten innerfamilialer Arbeitsteilung. Eine Betrachtung im Längsschnitt.
In: ZfF 1, S. 21 – 43
[5] Zur Kennzeichnung von Zitaten wie folgt abgekürzt: (R., S., B.)
[6] Zur Kennzeichnung von Zitaten wie folgt abgekürzt: (J.K.)
[7] Zur Kennzeichnung von Zitaten wie folgt abgekürzt: (L., E.)
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