Ursprünglich stammt der Begriff „Neue Sachlichkeit“ aus der Kunst und diente dort als Sammelbezeichnung für eine durch den Kunsthistoriker und Leiter der Städtischen Kunsthalle Mannheim, G.H. Hartlaub, 1925 organisierte Ausstellung mit dem Titel „Neue Sachlichkeit. Deutsche Malerei seit dem Expressionismus“.
Zeitlich ist die Epoche zwischen 1923 und 1929/30 einzuordnen. Sie ist somit eng verbunden mit der Weimarer Republik (1914-1933). Das Ende der Weimarer Republik bedeutete auch das Ende für diese Epoche. Das Zentrum der Epoche war Berlin, die Metropole der 20er und 30er Jahre, von der bedeutende Neuerungen, sowohl im technischen als auch im künstlerischen Bereich ausgegangen sind. Die Eigenschaften der neusachlichen Kunst wurden auch auf die Literatur übertragen. Im Bereich der Kunst sind Dix und Grosch als wichtige Vertreter zu nennen, wobei Werke von Dix auch in der oben genannten Ausstellung zu sehen waren. Zu nennen sind hier Dix Werke „Tryptichon Großstadt“, „Der Krieg“, „Bildnis der Journalistin Silvia v. Harden“. Bereits die Kunst hatte die später durch die Literatur bekannten Inhalte: Gesellschaftskritik, Kriegskritik und Anti-Ästhetik. Die Anti-Ästhetik ist dabei allerdings auch eine Form von Ästhetik, die allerdings nicht verschönt, sondern die Realität darstellt. Die Gütekriterien der Epoche der „Neuen Sachlichkeit“ sind Verständlichkeit, Aktualität und Anwendbarkeit auf die vorgefundene Wirklichkeit. Die Situation während der Weimarer Republik sollten objektiv aufgegriffen und dargestellt werden. Durch die Verdeutlichung politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Phänomene von hoher Aktualität mittels neuer Möglichkeiten der künstlerischen Gestaltung sollten dem Rezipienten neue Einsichten ermöglicht werden, er sollte lernen. Die bereits erwähnte Anti-Ästhetik hatte eine Akzentuierung des Inhaltes gegenüber der Form zur Folge. Der Inhalt ist das wichtigste. Grundsätzlich berücksichtigte die „Neue Sachlichkeit“ alle gesellschaftlichen Schichten, oft wurde aber ein Fokus auf den beruflichen Alltag der Arbeiter und Angestellten der Industriegesellschaft gelegt. Die Arbeiterschaft sollte das Massenpublikum der Epoche sein.
Inhalt
1.„Neue Sachlichkeit“
1.1 Zum Begriff „Neue Sachlichkeit“
1.2 Die Kunst der Epoche
1.3 Merkmale und Ansprüche der „Neuen Sachlichkeit“
1.4 Die Literatur der „Neuen Sachlichkeit“
1.4.1 Epik
1.4.2 Drama und Theater
1.4.3 Lyrik
1.5 Kritik an der „Neuen Sachlichkeit“
2. Beispiele aus der Lyrik
2.1 Sachliche Romanze
Kurze Interpretation und Analyse
2.2 „Die Zeit fährt Auto“
Kurze Interpretation und Analyse
Literatur
1.„Neue Sachlichkeit“
1.1 Zum Begriff „Neue Sachlichkeit“
Ursprünglich stammt der Begriff „Neue Sachlichkeit“ aus der Kunst und diente dort als Sammelbezeichnung für eine durch den Kunsthistoriker und Leiter der Städtischen Kunsthalle Mannheim, G.H. Hartlaub, 1925 organisierte Ausstellung mit dem Titel „Neue Sachlichkeit. Deutsche Malerei seit dem Expressionismus“.
Zeitlich ist die Epoche zwischen 1923 und 1929/30 einzuordnen. Sie ist somit eng verbunden mit der Weimarer Republik (1914-1933). Das Ende der Weimarer Republik bedeutete auch das Ende für diese Epoche.
Das Zentrum der Epoche war Berlin, die Metropole der 20er und 30er Jahre, von der bedeutende Neuerungen, sowohl im technischen als auch im künstlerischen Bereich ausgegangen sind.
1.2 Die Kunst der Epoche
Die Eigenschaften der neusachlichen Kunst wurden auch auf die Literatur übertragen. Im Bereich der Kunst sind Dix und Grosch als wichtige Vertreter zu nennen, wobei Werke von Dix auch in der oben genannten Ausstellung zu sehen waren. Zu nennen sind hier Dix Werke „Tryptichon Großstadt“, „Der Krieg“, „Bildnis der Journalistin Silvia v. Harden“.
Bereits die Kunst hatte die später durch die Literatur bekannten Inhalte: Gesellschaftskritik, Kriegskritik und Anti-Ästhetik. Die Anti-Ästhetik ist dabei allerdings auch eine Form von Ästhetik, die allerdings nicht verschönt, sondern die Realität darstellt.
1.3 Merkmale und Ansprüche der „Neuen Sachlichkeit“
Die Gütekriterien der Epoche der „Neuen Sachlichkeit“ sind Verständlichkeit, Aktualität und Anwendbarkeit auf die vorgefundene Wirklichkeit. Die Situation während der Weimarer Republik sollten objektiv aufgegriffen und dargestellt werden. Durch die Verdeutlichung politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Phänomene von hoher Aktualität mittels neuer Möglichkeiten der künstlerischen Gestaltung sollten dem Rezipienten neue Einsichten ermöglicht werden, er sollte lernen.
Die bereits erwähnte Anti-Ästhetik hatte eine Akzentuierung des Inhaltes gegenüber der Form zur Folge. Der Inhalt ist das wichtigste.
Grundsätzlich berücksichtigte die „Neue Sachlichkeit“ alle gesellschaftlichen Schichten, oft wurde aber ein Fokus auf den beruflichen Alltag der Arbeiter und Angestellten der Industriegesellschaft gelegt. Die Arbeiterschaft sollte das Massenpublikum der Epoche sein.
1.4 Die Literatur der „Neuen Sachlichkeit“
1.4.1 Epik
Die wichtigste Prosagattung der Epoche war der Roman. Er entwickelte ganz neue Formen: Zeitromane und Weltkriegsromane, die die Wirklichkeit der Zeit darstellten. Zu nennen sind in diesem Zusammenhang unter anderem „Fabian“ von Kästner, „Berlin Alexanderplatz“ von Döblin, „Kleiner Mann was nun“ von Fallada, Remarques „Im Westen nichts Neues“ und der rechtsextremistische Roman „Aufbruch der Nation“ von Schauwacker.
Weitere wichtige Bestandteile der Epik zu dieser Zeit waren die Reportageliteratur, Fotodokumentationen, Montagen und Collagen. Beispiele dafür sind: „Der rasende Reporter“, „Krieg im Kriege“ oder „Friede mit Maschinen“.
1.4.2 Drama und Theater
Die Bühne sollte als demokratisches Forum dienen, das Theater sollte bilden, die Menschen zum Denken anregen.
Die Komödie, das Volksstück und das Zeitstück spielten in der Epoche der „Neuen Sachlichkeit eine große Rolle. Es entstanden Stück wie „Der fröhliche Weinberg“ oder „Der Hauptmann von Köpenick“.
Verschiedene Theaterexperimente wurden durchgeführt. Erwin Piscator entwickelte die nach ihm benannte Piscator-Bühne, deren Ziel darin besteht, die Handlung auf der Bühne ständig durch Gegenhandlungen auf der Simultanbühne, Einblendungen dokumentarischen Materials, Chören von Statisten zu erläutern und die Vorgänge zu kommentieren. In einer Zusammenarbeit zwischen Piscator und Brecht entwickelt Brecht das Konzept des epischen Theaters.
1.4.3 Lyrik
In diesem Zusammenhang sind Vortragslyrik für Kleinbühnen, Kabarett und Revue, sowie
Gebrauchsliteratur zu nennen. Die wichtigsten Vertreter sind hier Tucholsky, Mehring und Kästner.
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- Katharina Hartenstein (Author), 2006, Neue Sachlichkeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/57917
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