Am 10. Januar 1997 wurde der 200. Geburtstag der Schriftstellerin Annette von Droste-Hülshoff begangen. So spricht man in Literaturkreisen daher auch von einem Drostejahr. Nicht nur, aber gerade deshalb scheint es gewinnbringend, das Lebenswerk dieser Frau näher zu betrachten. Besondere Beachtung ist dabei ihren zahlreichen Balladen zu schenken.
Das Balladenwerk der Droste kann als ein Spiegel ihrer Seele bezeichnet werden. Sie war eine kleine, zarte und kränkliche Person. Dadurch war sie außergewöhnlich körperlich und seelisch empfindlich, was wiederum ihren ausgeprägten Sinn für Bilder und Gewalten des Lebens zur Folge hatte. In allen ihren Werken ringt und bemüht sie sich, die Fügungen Gottes zu verstehen und aufzuzeigen. Ihre Balladen sind dem heimatlichen, dem westfälischen Boden entwachsen, atmen Kraft und dramatische Wucht; manchmal sind die aber so gedrungen, dass Klarheit und erstes Verständnis darunter leiden. Viele Aspekte erschließen sich erst bei mehrmaligem Lesen.
Ziel dieser Abhandlung ist es, den typologischen und gattungshistorischen Ort des Balladenwerks der Annette von Droste?Hülshoff aufzuzeigen. Dabei werden in einem ersten literaturtheoretischen Abschnitt überblicksartig die zum Verständnis notwendigen Grundlagen zur Balladentheorie vorgestellt und in einem zweiten Teil die Balladen der Droste?Hülshoff zunächst einzeln, dann synoptisch untersucht. Daran anschließend soll in der Zusammenfassung bzw. im Ausblick noch kurz der Frage nachgegangen werden, welchen Stellenwert die Balladen innerhalb der Gattung sowie in der Restaurations? und Biedermeierzeit einnehmen.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Theoretische Grundlagen der Literaturgattung Ballade
- Forschungsüberblick zur Balladentypologie
- Die wichtigsten Balladentypen im Überblick
- Das Balladenwerk der Annette von Droste-Hülshoff
- Allgemeine Vorbemerkungen zu den Grundstrukturen und zur Typologie des Balladenwerkes
- Einzeluntersuchungen der Balladen
- Die Droste-Balladen im Überblick (Kurzanalysen)
- Analyse inhaltlicher, formaler und sprachlich-stilistischer Besonderheiten der Droste-Balladen dargestellt am Beispiel Meister Gerhard von Cöln. Ein Notturno
- Zusammenfassende Bemerkungen
- Theoretische Grundlagen der Literaturgattung Ballade
- Abschlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den typologischen und gattungshistorischen Ort des Balladenwerks von Annette von Droste-Hülshoff. Sie beleuchtet zunächst die theoretischen Grundlagen der Balladengattung und bietet einen Überblick über die Balladentypologie. Im Hauptteil werden die Balladen der Droste-Hülshoff einzeln und im Vergleich analysiert. Die Arbeit strebt nach einer umfassenden Darstellung des Stellenwerts der Droste-Hülshoffschen Balladen innerhalb der Gattung und im Kontext der Restaurations- und Biedermeierzeit.
- Typologie der Droste-Balladen
- Gattungshistorischer Ort der Droste-Balladen
- Analyse der formalen und inhaltlichen Strukturen der Balladen
- Bedeutung der Droste-Balladen im Kontext der Restaurations- und Biedermeierzeit
- Vergleich mit anderen Balladendichtungen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und beschreibt den Anlass der Arbeit im Kontext des 200. Geburtstags von Annette von Droste-Hülshoff. Sie charakterisiert das Balladenwerk als Spiegel der Seele der Dichterin und hebt die besondere Bedeutung ihrer Balladen hervor. Das Ziel der Arbeit, den typologischen und gattungshistorischen Ort des Balladenwerks aufzuzeigen, wird klar formuliert, und die Struktur der Arbeit wird skizziert.
Theoretische Grundlagen der Literaturgattung Ballade: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die Balladentheorie. Es werden verschiedene Definitionen der Ballade diskutiert, unter anderem die von Wolfgang Kayser und die implizite Definition Goethes. Der Fokus liegt auf der Schwierigkeit, die Ballade eindeutig gattungstheoretisch zu definieren, da sie Elemente der Epik, Lyrik und Dramatik vereint. Der Abschnitt analysiert die verschiedenen Ansätze und die Herausforderungen bei der Einordnung der Ballade.
Das Balladenwerk der Annette von Droste-Hülshoff: Dieser Abschnitt analysiert das gesamte Balladenwerk von Annette von Droste-Hülshoff. Er beginnt mit allgemeinen Vorbemerkungen zu den Grundstrukturen und der Typologie ihrer Balladen. Anschließend werden einzelne Balladen im Detail untersucht. Der Fokus liegt auf der Analyse von inhaltlichen, formalen und sprachlich-stilistischen Besonderheiten, wobei "Meister Gerhard von Cöln. Ein Notturno" als Beispiel herangezogen wird. Die Zusammenfassenden Bemerkungen im Anschluss integrieren die Einzelanalysen in ein Gesamtbild des Werks.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit über Annette von Droste-Hülshoffs Balladen
Was ist der Gegenstand dieser wissenschaftlichen Arbeit?
Diese Arbeit untersucht das Balladenwerk von Annette von Droste-Hülshoff, insbesondere dessen typologischen und gattungshistorischen Ort. Sie analysiert die Balladen im Hinblick auf ihre formalen und inhaltlichen Strukturen und betrachtet sie im Kontext der Restaurations- und Biedermeierzeit.
Welche Aspekte der Balladengattung werden behandelt?
Die Arbeit beleuchtet zunächst die theoretischen Grundlagen der Balladengattung, diskutiert verschiedene Definitionen und Ansätze zur Einordnung der Ballade (z.B. Kayser, Goethe) und beschreibt die Herausforderungen bei der gattungstheoretischen Definition aufgrund der Verschmelzung von Epik, Lyrik und Dramatik. Sie bietet einen Überblick über die Balladentypologie.
Wie werden die Balladen von Annette von Droste-Hülshoff analysiert?
Der Hauptteil der Arbeit analysiert die Balladen von Annette von Droste-Hülshoff einzeln und im Vergleich. Es werden die Grundstrukturen und die Typologie ihres Balladenwerks untersucht. Einzelanalysen ausgewählter Balladen, inklusive einer detaillierten Analyse von "Meister Gerhard von Cöln. Ein Notturno", beleuchten inhaltliche, formale und sprachlich-stilistische Besonderheiten.
Welche konkreten Themen werden in der Analyse der Droste-Balladen behandelt?
Die Analyse konzentriert sich auf die Typologie der Droste-Balladen, ihren gattungshistorischen Ort, die formalen und inhaltlichen Strukturen der Balladen, ihre Bedeutung im Kontext der Restaurations- und Biedermeierzeit und einen Vergleich mit anderen Balladendichtungen.
Welche Struktur hat die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen Hauptteil mit theoretischen Grundlagen und der Analyse des Balladenwerks von Annette von Droste-Hülshoff, und eine Schlussbemerkung. Der Hauptteil beinhaltet Einzeluntersuchungen der Balladen mit einer detaillierten Analyse von "Meister Gerhard von Cöln. Ein Notturno" als Beispiel. Die Arbeit enthält ein Inhaltsverzeichnis, eine Zusammenfassung der Kapitel und eine Darstellung der Zielsetzung und Themenschwerpunkte.
Welche Bedeutung hat die Arbeit im Kontext des 200. Geburtstags von Annette von Droste-Hülshoff?
Die Einleitung der Arbeit verortet die Untersuchung im Kontext des 200. Geburtstags von Annette von Droste-Hülshoff und hebt die besondere Bedeutung ihres Balladenwerks hervor, das als Spiegel ihrer Seele interpretiert wird.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Die Arbeit strebt eine umfassende Darstellung des Stellenwerts der Droste-Hülshoffschen Balladen innerhalb der Gattung und im Kontext der Restaurations- und Biedermeierzeit an. Die Schlussfolgerungen werden in der Zusammenfassung der Kapitel und der Abschlussbemerkung präsentiert und integrieren die Einzelanalysen in ein Gesamtbild des Werkes.
- Citation du texte
- Klaus Ludwig Hohn (Auteur), 1997, Typologie und gattungshistorischer Ort der Drosteschen Ballade (Annette von Droste-Hülshoff), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/5784