Das Drama The Crucible spielt 1692 in Salem und erstreckt sich über einen Zeitraum von Frühjahr bis Herbst. Eine Gruppe von Mädchen um Abigail Williams wird beim Tanzen im Wald bei Nacht von Reverend Parris beobachtet. Daraufhin bricht eine Teufelshysterie aus, anfangs wird Angst vor seinen Gegnern und den schauspielerischen Einlagen der Mädchen geschürt. Die erste Anklage der Mädchen erfolgt aus der Not heraus. Nachdem nächtlichen Tanzen im Wald liegt Betty krank im Bett und Parris drängt die Mädchen zu einer Erklärung. Er glaubt Abigail nicht als sie ihm sagt, dass das nur zu Spaß war. Durch sein Drängen belasten sie Tituba. Alle Anschuldigungen, die dieser folgen, machen die Mädchen aus Spaß. Aus Angst vor der Verurteilung zum Tode gestehen sie einen Pakt mit dem Teufel geschlossen zu haben. Die Hysterie kann nicht mehr gestoppt werden. Millers zentrales Thema ist die gescheiterte Ehe des John Proctors, der seine Frau zuvor mit seiner Dienstmagd Abigail Williams betrogen hat. Als seine Frau davon mitbekommt, kündigt sie Abigails Arbeitsverhältnis. Daraufhin rächt sich Abigail, indem sie Mrs. Proctor der Ketzerei bezichtigt, mit dem Ziel Mr. Proctor für sich zu gewinnen. Miller schreibt in seiner Biographie, dass er die Anregung zum zentralen Thema der gescheiterten Ehe des John Proctors aus Charles W. Upham`s Meisterwerk aus dem 19. Jahrhundert Salem Witchcraft bezogen hat. Er benutzt in The Crucibledie Hexenjagd, um auf die Kommunistenverfolgung in Amerika am Anfang der 50er Jahre durch den Senator McCarthy aufmerksam zu machen. In seiner Biographie schreibt er, dass er durch Marion Starkey`s The Devil in Massechuttes die Erinnerungen an seinen Geschichtsunterricht über die Geschichte von Salem wieder zu Tage kamen. Fernsehübertragungen von Verhören vermeintlicher Kommunisten bzw. Anhängern veranlassen ihn dazu, nach Salem zu fahren und in den Verhörprotokollen von 1692 zu recherchieren. Miller schildert die Situation: “McCarthy`s rise was only beginning, and no one guessed that it would grow beyond the power of the president himself, until the army, [...] finally brought him down. My decision to attempt a play on Salem witchcraft trail was tentative, [...] I would not only be writing myself into the wilderness politically but personally as well.”
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Motive für die Hexenjagd – ein Überblick
3. Gesellschaft in Salem und ihre Ängste
4. Characteresierung der zwischenmenschlichen Beziehungen von Proctor zu Elizabeht, Abigail und Reverend Paris
5. “Die Hexenjagd“ eine Metapher für sozialpolitische Gesellschaft Amerikas in den 50er Jahren
6. Zusammenfassung
7. Quellenverzeichnis
1. Einleitung
Das Drama The Crucible spielt 1692 in Salem und erstreckt sich über einen Zeitraum von Frühjahr bis Herbst. Eine Gruppe von Mädchen um Abigail Williams wird beim Tanzen im Wald bei Nacht von Reverend Parris beobachtet. Daraufhin bricht eine Teufelshysterie aus, anfangs wird Angst vor seinen Gegnern und den schauspielerischen Einlagen der Mädchen geschürt. Die erste Anklage der Mädchen erfolgt aus der Not heraus. Nachdem nächtlichen Tanzen im Wald liegt Betty krank im Bett und Parris drängt die Mädchen zu einer Erklärung. Er glaubt Abigail nicht als sie ihm sagt, dass das nur zu Spaß war. Durch sein Drängen belasten sie Tituba. Alle Anschuldigungen, die dieser folgen, machen die Mädchen aus Spaß. Aus Angst vor der Verurteilung zum Tode gestehen sie einen Pakt mit dem Teufel geschlossen zu haben. Die Hysterie kann nicht mehr gestoppt werden.
Millers zentrales Thema ist die gescheiterte Ehe des John Proctors, der seine Frau zuvor mit seiner Dienstmagd Abigail Williams betrogen hat. Als seine Frau davon mitbekommt, kündigt sie Abigails Arbeitsverhältnis. Daraufhin rächt sich Abigail, indem sie Mrs. Proctor der Ketzerei bezichtigt, mit dem Ziel Mr. Proctor für sich zu gewinnen. Miller schreibt in seiner Biographie, dass er die Anregung zum zentralen Thema der gescheiterten Ehe des John Proctors aus Charles W. Upham`s Meisterwerk aus dem 19. Jahrhundert Salem Witchcraft bezogen hat.[1]
Er benutzt in The Crucible die Hexenjagd, um auf die Kommunistenverfolgung in Amerika am Anfang der 50er Jahre durch den Senator McCarthy aufmerksam zu machen. In seiner Biographie schreibt er, dass er durch Marion Starkey`s The Devil in Massechuttes die Erinnerungen an seinen Geschichtsunterricht über die Geschichte von Salem wieder zu Tage kamen.
Fernsehübertragungen von Verhören vermeintlicher Kommunisten bzw. Anhängern veranlassen ihn dazu, nach Salem zu fahren und in den Verhörprotokollen von 1692 zu recherchieren.[2] Miller schildert die Situation: “McCarthy`s rise was only beginning, and no one guessed that it would grow beyond the power of the president himself, until the army, [...] finally brought him down. My decision to attempt a play on Salem witchcraft trail was tentative, [...] I would not only be writing myself into the wilderness politically but personally as well.”[3]
Diese Ereignisse der Kommunistenverfolgung zeigen Miller deutlich wie “the shifts of interests that turned loving husbands and wives into stony enemies, loving parents into indifferent supervisors or even exploiters of their children, and so forth”[4] zwischenmenschliche Beziehungen beeinflussen. Ihn stört es, und er kommt darüber nicht hinweg “That all relationships had become relationships of advantage or disadvantage“.[5] Nachdem einer seiner Freunde und verdacht gerät, beginnt er mit seinen intensiven Recherchen in Salem. Seine Schilderungen in “Timebends“ in Zusammenhang mit The Crucible zeigen eindeutig autobiographische Bezüge auf.
In dieser Arbeit wird sich auf das Sozialgefüge des John Proctors konzentriert, da Proctor als Protagonist des Dramas eine wichtige Rolle zu Teil wird. Weiterhin wird bearbeitet aus welchen Gründen es zu dieser Hexenhysterie kam. Dabei sind Rivalitäten, Neid, Rache und Angst von große Bedeutung. Der Glaube ist dabei von besonders großer Bedeutung. Unter dem Deckmantel des Glaubens versuchen die Kläger sich ihren Rivalen zu entledigen. Wäre bei den Puritanern Ehebruch nicht so hart bestraft worden, hätte Proctor schon viel früher den Ehebruch gestanden. Er will sein Image und geschätztes Ansehen nicht verlieren. Anfangs hat er die Gerüchte um die Anschuldigungen nicht ernst genommen und die Situation beobachtet ohne einzuschreiten. Aber als dann plötzlich seine Frau beschuldigt wird, ist es zu spät. An der Glaubhaftigkeit der Mädchen, besonders Abigail, zweifelt niemand mehr, nicht einmal als Proctor die Zeugin Mary Warren präsentiert, die durch ihre Aussage die Anklagen und Verurteilungen beenden kann.
2. Motive für die Hexenjagd – ein Überblick
Die folgende Tabelle gibt einen chronologischen Überblick der Anschuldigungen der Ketzerei anhand von ausgewählten Textstellen, wobei diese Übersicht sich nur auf die Anklagen bezieht, wo der Grund der Klage im Drama angegeben wird.
Tab. 1 Übersicht der Anklagen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Am Ende des ersten Aktes, als Abigail und die Mädchen Goody Good und Goody Osburn anklagen, beschuldigen sie weitere Personen der Ketzerei.
Abigail: “[...] I saw Bridget Bishop with the Devil!
Betty: I saw George Jacobs with the Devil! I saw Goody Howe with the Devil! [...]
Betty: I saw Martha Bellows with the Devil!
Abigail: I saw Goody Sibber with the Devil! [...]
Betty: I saw Alice Barrow with the Devil! [...]
Abigail: I saw Goody Hawkins with the Devil!
Betty: I saw Goody Bibber with the Devil!
Abigail: I saw Goody Booth with the Devil!”[6]
Das Nennen der Namen erfolgt unter einer Art Trance, was besonders deutlich durch die immer gleiche Wortwahl wird. Nichtsdestotrotz bekommt der Leser den Eindruck, dass die Anschuldigungen aus Spaß erfolgen und keinen echten Hintergrund haben. Sie belasten Unschuldige nur um die Ängste und Erwartungen der Anwesenden zu nähren und um ihre eigene Position zu stärken.
Ebenfalls auffällig ist, dass, bis auf eine Ausnahme, nur Frauen belastet werden. Die Frage nach der Motivation für die Anklage einer Person wird in den folgenden Kapiteln bearbeitet. Weil sie fast ausschließlich Frauen belasten, kann davon ausgegangen werden, dass es sich dabei um Rivalitäten und Machtkämpfe der Frauen untereinander handelt. Abigail und Betty sind an allen Anschuldigungen beteiligt, wobei Abigail diejenige ist, die die Gruppe anführt. Das wird deutlich daran, dass Abigail als erste damit beginnt, jemanden zu belasten. Sie bestätigt auch Titubas Anklagen und ist diejenige, die im ersten Akt die letzte Anschuldigung ausspricht, indem sie Mrs. Booth angeklagt, mit dem Teufel einen Pakt eingegangen zu sein. Welches Ansehen Abigail dadurch steigt, zeigt Elizabeth Proctors Schilderung:
Elizabeth: “The Deputy Governor promise hangin`if they`ll not confess, John. The town`s gone wild, I think. She [Mary Warren] speak of Abigail, and I thought she were a saint, to hear her. Abigail brings the other girls into the court, and where she walks the crowd will part like the sea for Israel. And folks are brought before them, and if they scream and howl and fall to the floor – the person`s clapped in the jail for bewitchin` them.”[7] (S. 80)
Im zweiten Akt werden Rebecca Nurse, Martha Corey und Elizabeth Proctor der Ketzerei beschuldigt. Bei diesen drei Frauen handelt es sich anders als die Beschuldigten im ersten Akt um ehrwürdige und gottestreue Frauen. Rebecca Nurse wird durch ihren Mann als “the very brick and mortar of the church“[8] bezeichnet, und über Mrs. Corey sagt Francis Nurse aus “there cannot be a woman closer yet to God than Martha“.[9]
Die Beschuldigungen beschränken sich nicht mehr auf Personen mit wenig Einfluss und Macht. Dass Mrs. Corey die Frau eines wohlhabenden Mannes aus Salem ist, zeigt die Passage im dritten Akt. Als inmitten des Verhörs der Angeklagten Mrs. Corey Giles Corey, ihr Mann, die Verhandlungen stört fragt Richter Danforth, wer dieser Mann sei. Parris antwortete für Giles Corey. Daraufhin erwiderte Giles:
(to Parris)“I am asked a question, and I am old enough to answer it! (to Danforth) My name is Corey, sir, Giles Corey. I have six hundred acres, and timber in addition.”[10]
Indem Giles sich vorstellt und gleichsam dem Gericht über sein Besitztum mitteilt, zeigt er wie wohlhabend er ist, deutet an, worauf in der Salemner Gesellschaft Wert gelegt wird. Die Menschen haben sich über ihren Besitztum und ihren Einfluss definiert. Weiterhin verdeutlicht dieser Abschnitt, dass erstmals wohlhabende Personen mit viel Einfluss der Ketzerei bezichtigt werden.
Als die beiden wohlhabenden Männer Proctor und Corey dem Gericht ihre Beweise und die Zeugin Mary Warren für die Unschuldigkeit beider Frauen vorlegen, wird deutlich, dass in Zeiten der Hexenhysterie gesellschaftlicher Einfluss und Wohlstand nicht mehr von Bedeutung sind. Die Richter schenken den Mädchen mehr Glauben als den wohlhabenden und einflussreichen Bürgern von Salem. Parris weist das Gericht aus Angst vor Ausschreitungen zu einem späteren Zeitpunkt darauf hin, dass “Rebecca Nurse is no Bridget that lived three year with the Bishop before she married him. John Proctor is not Isaac Ward that drank his family to ruin. [...] Excellency, but these people have great weight yet in the town. Let Rebecca stand upon the gibbet and send up some righteous prayer, and I fear she`ll wake a vengeance on you.”[11]
Nachdem im zweiten Akt Mrs. Proctor von Abigail angeklagt wird, bezichtigt nun im dritten Akt auch noch Cheever John Proctor der Ketzerei. Er hat Richter Danforth darüber informiert, dass Proctor den Haftbefehl gegen seine Frau zerriss und das Gericht verdammt hat. Einmalig an der Anklage des John Proctors ist, dass Reverend Parris ihn weiterhin belastet, mit der Begründung, dass Proctor nur einmal im Monat zur Kirche kommt.
Bereits im ersten Akt erkennt Rebecca Nurse als erste, wie gefährlich das Suchen nach Geistern sein kann: “[…] There is a prodigious danger in the seeking of loose spirits. I fear it, I fear it. Let us rather blame ouerselves and – “[12]
[...]
[1] Miller, Arthur (1987). Timebends. New York: Grove Press, S. 337.
[2] Ibid. S. 331.
[3] Ibid. S. 332.
[4] Ibid. S. 334.
[5] Ibid. S. 333.
[6] Ibid. S 74 Z.12 - S. 75 Z. 6.
[7] Ibid. S 116, Z.10-Z. 18.
[8] Ibid. S. 102, Z. 20 – Z. 21.
[9] Ibid. S. 102 Z. 22 - Z. 23.
[10] Ibid. S. 116 Z. 16 - Z. 17.
[11] Ibid. S. 164 Z. 2 – Z. 9.
[12] Ibid. S. 46 Z. 12 – Z. 14.
- Arbeit zitieren
- Anett Senftleben (Autor:in), 2006, Arthur Miller "The Crucible" und eine Analyse John Proctors Sozialgefüges.", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/57739
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