Um die medizinischen Vorgänge im Körper bei Diabetes mellitus zu verstehen, ist es notwendig, sich mit dem Stoffwechsel der Glukose im menschlichen Körper zu befassen.
Die Glukose ist ein wichtiger Brennstoff des Organismus. Sie ist ein bedeutender Energielieferant vor allem für Gehirn und Nerven. Befinden sich weniger als 50 Milligramm pro Zehntelliter (mg/dl) im Blut, führt das bei ausbleibender Glukosezufuhr zum Tod.
Werden über die Nahrung keine Kohlenhydrate aufgenommen, die der Organismus bis zur Glukose aufspalten kann, bedient er sich der Reserven im Körper. In der Muskulatur und der Leber ist Glukose gespeichert. Sie wird dann freigesetzt und durch die Leber wird darüber hinaus neue Glukose aufgebaut (Glukogeogenese). Durch das Blut gelangt sie an die Organe. Den größten Verbrauch haben hierbei das Gehirn, die Muskulatur und das Fettgewebe.
Werden dem Körper also Kohlenhydrate zugeführt, durch die Verdauung gespalten und über den Darm in das Blut resorbiert, füllt er seine Speicher auf. Bei Glukosemangel, beispielsweise durch Sport und unzureichender Ernährung, wird auf diese Vorräte zurückgegriffen. Die normale Glukosekonzentration im Blut entspricht etwa 60-140 mg/dl.
Der Zuckerhaushalt wird beim Menschen durch anabole und katabole Hormone gesteuert.
Eine gegenseitiges Gleichgewicht dieser auf- und abbauenden Botenstoffe ist Grundlage für den stabilen Stoffwechsel. Die aufbauende Wirkung hat hierbei das Insulin, ein Hormon, das in der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) gebildet wird. Dem entgegen stehen vor allem Glukagon und Adrenalin, ferner Noradrenalin, Kortison, Wachstums- und Schilddrüsenhormone.
Insulin entsteht in den Langerhansschen Inseln. In diesem endokrinen Anteil der Bauchspeicheldrüse befinden sich inselartige Zellverbände, A-, B- und D-Zellen, die vom exokrinen Gewebe des Pankreas umgeben sind. Die Herstellung, Speicherung und die Abgabe des Insulins ins Blut obliegt den B-Zellen. Von den A-Zellen wird der Gegenspieler des Insulin, das Glukagon gebildet. Die Drüsenzellen produzieren außerdem den Bauchspeichel für Verdauungsvorgänge im Darm.
Steigt die Blutglukosekonzentration an, wird vom Pankreas Insulin in die Blutbahn ausgeschüttet und an die auf Insulin ansprechenden Zellen transportiert. An speziellen Rezeptoren, besonders an den Muskel-, Leber- und Fettzellen, kann das Hormon ankoppeln und seine Wirkung über chemische Signale entfalten.
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Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- 1. Der Kohlenhydratstoffwechsel des Menschen
- 2. Die Definition des Diabetes mellitus
- 2.1 Die medizinischen Ursachen und Symptome des Typ-I-Diabetes
- 2.1.1 Die Behandlung des Typ-I-Diabetes
- 2.2 Die medizinischen Ursachen und Symptome des Typ-ll-Diabetes
- 2.2.1 Die Behandlung des Typ-ll-Diabetes
- 2.3 Komplikationen und Krankheitsfolgen des Diabetes mellitus
- 2.3.1 Akute Komplikationen
- 2.3.2 Mittelfristige Komplikationen
- 2.3.3 Spätkomplikationen
- 2.1 Die medizinischen Ursachen und Symptome des Typ-I-Diabetes
- Die Epidemiologie des Diabetes mellitus
- 3.1 Die Häufigkeit
- 3.2 Die Ursachen für die hohe Typ-ll-Morbitität
- 4. Die Prognose des Diabetes mellitus
- 4.1 Die Prognose des Typ-I-Diabetes
- 4.2 Die Prognose des Typ-ll-Diabetes
- 5. Der Diabetes mellitus aus sozialmedizinischer Sicht
- 5.1 Die Bedeutung des Lebensalters
- 5.2 Diabetes mellitus bei Kindern und Jugendlichen
- 5.3 Psychische Probleme des Diabetikers
- 5.4 Die Berufswahl
- 5.5 Fahrtauglichkeit
- 5.6 Urlaub und Reisen
- 5.7 Körperhygiene und Infektionsrisiko
- 5.8 Sexualität und Empfängnisverhütung
- 5.8.1 Schwangerschaft und Vererbung des Diabetes mellitus
- 6. Die sozialrechtliche Einstufung des Diabetes mellitus
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der sozialmedizinischen Perspektive des Diabetes mellitus. Sie untersucht die Krankheit aus medizinischer Sicht, beleuchtet die epidemiologischen Aspekte und analysiert die sozialen Auswirkungen der Erkrankung auf das Leben von Diabetikern. Die Arbeit zielt darauf ab, ein umfassendes Verständnis des Diabetes mellitus zu vermitteln, indem sie die verschiedenen Formen, Ursachen, Symptome, Komplikationen und Behandlungsmöglichkeiten sowie die Auswirkungen auf die Berufswahl, Fahrtauglichkeit, Urlaub und Reisen, Körperhygiene, Sexualität und Empfängnisverhütung sowie die sozialrechtliche Einstufung beleuchtet.
- Die verschiedenen Formen des Diabetes mellitus (Typ I, Typ II, Gestationsdiabetes)
- Die Ursachen und Symptome des Diabetes mellitus
- Die Behandlungsmöglichkeiten des Diabetes mellitus (Ernährung, Insulintherapie, orale Antidiabetika)
- Die Komplikationen und Spätfolgen des Diabetes mellitus
- Die sozialen Auswirkungen des Diabetes mellitus auf das Leben von Diabetikern
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel widmet sich dem Kohlenhydratstoffwechsel des Menschen und erklärt die Rolle der Glukose als wichtigen Brennstoff für den Organismus. Es werden die anabolen und katabolen Hormone beschrieben, die den Zuckerhaushalt regulieren, insbesondere Insulin, Glukagon und Adrenalin. Das Kapitel erläutert die Funktionsweise des Insulins und seine Bedeutung für den Glukosetransport in die Zellen, die Hemmung der Glukoseabgabe aus der Leber sowie die Eiweißsynthese.
Das zweite Kapitel definiert den Diabetes mellitus und beschreibt die verschiedenen Typen der Krankheit, insbesondere Typ I und Typ II. Es werden die medizinischen Ursachen und Symptome des Typ-I-Diabetes, der durch einen Insulinmangel gekennzeichnet ist, sowie die Behandlungsmöglichkeiten mit Insulininjektionen und Ernährungsumstellung erläutert. Die Symptome des Typ-II-Diabetes, der durch Insulinresistenz und eine gestörte Insulinausschüttung entsteht, werden ebenfalls beschrieben, ebenso wie die Behandlung mit Diät, oralen Antidiabetika und Insulin. Das Kapitel beleuchtet außerdem die verschiedenen Komplikationen und Krankheitsfolgen des Diabetes mellitus, darunter akute Komplikationen wie Hypoglykämie und Hyperglykämie, mittelfristige Komplikationen wie Polyneuropathie und autonome Neuropathie sowie Spätkomplikationen wie Mikroangiopathie, Nephropathie und Makroangiopathie.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der Epidemiologie des Diabetes mellitus und analysiert die Häufigkeit der Erkrankung in Deutschland und weltweit. Es werden die Ursachen für die hohe Morbitität des Typ-II-Diabetes, insbesondere die veränderte Lebensweise der modernen Gesellschaft mit Überangebot an Nahrungsmitteln, mangelnder Bewegung und Stress, untersucht. Das Kapitel beleuchtet auch die Rolle genetischer Faktoren und den Urbanisierungseffekt bei der Entstehung des Typ-II-Diabetes.
Das vierte Kapitel widmet sich der Prognose des Diabetes mellitus und analysiert die Lebenserwartung von Diabetikern im Vergleich zur Normalbevölkerung. Es werden die Prognosen für Typ-I- und Typ-II-Diabetes getrennt betrachtet und die häufigsten Todesursachen bei beiden Diabetesformen erläutert.
Das fünfte Kapitel behandelt den Diabetes mellitus aus sozialmedizinischer Sicht und beleuchtet die sozialen Auswirkungen der Erkrankung auf das Leben von Diabetikern. Es wird die Bedeutung des Lebensalters für die Bewältigung der Krankheit, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, untersucht. Das Kapitel analysiert die psychischen Probleme, die Diabetiker erleben können, und die Auswirkungen der Krankheit auf die Berufswahl, Fahrtauglichkeit, Urlaub und Reisen, Körperhygiene, Sexualität und Empfängnisverhütung. Es werden auch die sozialrechtlichen Aspekte des Diabetes mellitus, insbesondere die Einstufung des Grades der Behinderung (GdB) und die damit verbundenen Rechte und Pflichten, erläutert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Diabetes mellitus, Typ I und Typ II, Insulinmangel, Insulinresistenz, Ernährungsumstellung, Insulintherapie, orale Antidiabetika, Komplikationen, Spätfolgen, Hypoglykämie, Hyperglykämie, Mikroangiopathie, Nephropathie, Makroangiopathie, Epidemiologie, Häufigkeit, Ursachen, Prognose, Lebenserwartung, soziale Auswirkungen, Berufswahl, Fahrtauglichkeit, Urlaub und Reisen, Körperhygiene, Sexualität, Empfängnisverhütung, Schwangerschaft, Vererbung, sozialrechtliche Einstufung, Grad der Behinderung.
- Quote paper
- Peggy Obst (Author), 1999, Die sozialmedizinische Perspektive des Diabetes mellitus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/5766
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