Verschiedene Untersuchungen seit den 70er Jahren haben übereinstimmend ergeben, dass im Durchschnitt bis zu Zwei Drittel aller durchgeführten Mergers and Acquisitions (M&A) nicht den erwünschten Erfolg hinsichtlich Synergien, Kostenreduktion, Umsatzsteigerung und Rentabilität erzielten (Balzer/Hirn/Wilhelm 2000). So benennt Jansen, nach einer vergleichenden Untersuchung von 18 Studien über Akquisitionserfolg aus den Jahren 1983 bis 1992, die branchenübergreifende Erfolgswahrscheinlichkeit von M&A mit einer „40:60 Formel“ (Jansen 2001: S.240). Umso verwunderlicher scheint, dass trotz zunehmend professioneller M&A-Beratung, bei Untersuchungen zur Erfolgswahrscheinlichkeit von M&A nach 1992, weiterhin eine Misserfolgsrate um die 60% nachzuweisen ist (vgl. Jansen 2001: S.240).
Auch wenn sich die oben benannten Studien hinsichtlich ihres Zeitraumes, Länderauswahl, Methodik und Erfolgsdefinition teils stark unterscheiden, belegen sie alle die gleiche erschreckende Erkenntnis. Nämlich, dass trotz der bereits hohen Erfahrung und Professionalisierung im Feld der M&A, weiterhin zwei von drei Transaktionen nicht den gewünschten Erfolg erzielen, den sie eigentlich erzielen sollten. Teilweise sind die Misserfolge so gravierend für ein Unternehmen, dass Transaktionen mit hohen Verlusten rückabgewickelt werden müssen. Als eines von vielen Beispielen wäre hier der Autoproduzent BMW zu nenne, der im Jahre 2000, den nur sechs Jahre vorher erworbene Konzern MG-Rover für symbolische fünf Pfund verkaufen musste.
Nun stellt sich zwangsläufig die Frage: Warum kommt es immer wieder zu Misserfolgen bei M&A? Was sind die Gründe? Welche Fehler werden gemacht? Auf was muss man achten, damit eine Transaktion erfolgreich ist? In welchen Phasen einer M&A sind für den Erfolg einer M&A ausschlaggebend? Diesen Fragen soll in dieser Arbeit mit Hilfe von bereits veröffentlichten empirischen Studienergebnissen nachgegangen werden. Der Fokus soll aber nicht auf der Frage „Was waren oder sind die Gründe für einen Misserfolg bei M&A?“ liegen, sondern vielmehr auf der Frage: „Welche Elemente innerhalb des M&A-Prozesses erhöhen die Erfolgswahrscheinlichkeit für Unternehmensakquisitionen?“
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffliche Definition
- Mergers & Acquisitions (M&A)
- Due Diligence (DD)
- Unternehmensakquisition
- Motive für einen Unternehmensakquisition
- Synergieerzielung
- Portfoliomanagement
- Restrukturierung
- Spekulative Motive für Unternehmensakquisitionen
- Nicht marktwertsteigernde Motive
- Phasen der Unternehmensakquisition und ihre spezifischen Aufgaben
- Strategische Analyse- und Konzeptionsphase
- Transaktionsphase
- Integrationsphase
- Motive für einen Unternehmensakquisition
- Ergebnisse empirischer Erfolgsmessungen bei Unternehmensakquisitionen
- Erfolgsfaktoren bei Unternehmensakquisitionen
- Schlussbetrachtung
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, welche Elemente innerhalb des M&A-Prozesses die Erfolgswahrscheinlichkeit für Unternehmensakquisitionen erhöhen. Sie analysiert, warum trotz zunehmender Professionalität im M&A-Bereich, immer noch eine hohe Misserfolgsrate bei Unternehmensübernahmen zu verzeichnen ist.
- Analyse der Gründe für Misserfolge bei Mergers & Acquisitions
- Bedeutung der Due Diligence im Rahmen des M&A-Prozesses
- Definition und Abgrenzung von Mergers & Acquisitions
- Erfolgsfaktoren und Erfolgsmessung bei Unternehmensakquisitionen
- Zusammenstellung von erfolgswahrscheinlichkeitsfördernden Elementen für eine M&A
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit definiert die Begriffe „Mergers & Acquisitions“ und „Due Diligence“. Es zeigt die unterschiedliche Bedeutung dieser Begriffe in der angelsächsischen und deutschen Literatur auf.
Das zweite Kapitel erläutert die Motive für Unternehmensakquisitionen. Es differenziert zwischen marktwertsteigernden und nicht marktwertsteigernden Motiven und behandelt die einzelnen Phasen einer Akquisition im Detail.
Das dritte Kapitel präsentiert Ergebnisse empirischer Studien zum Unternehmensakquisitionserfolg. Es beleuchtet die Misserfolgsrate von M&A-Transaktionen und analysiert die Gründe dafür.
Das vierte Kapitel identifiziert die wichtigsten Erfolgsfaktoren bei Unternehmensakquisitionen. Es beleuchtet die Bedeutung der strategischen Planung, der Transaktionsphase und der Integrationsphase.
Schlüsselwörter
Mergers & Acquisitions (M&A), Due Diligence, Unternehmensakquisition, Unternehmenswert, Erfolgsmessung, Erfolgsfaktoren, Strategische Planung, Transaktionsphase, Integrationsphase.
- Arbeit zitieren
- Dipl.Verw.Wiss. Tim Ellmers (Autor:in), 2006, Welche Elemente innerhalb des M&A-Prozesses erhöhen die Erfolgswahrscheinlichkeit für Unternehmensakquisitionen?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/56961