Die geographische Expansion von regional erfolgreich operierenden Unternehmen verzeichnete in den letzten Jahren einen deutlichen Anstieg. Neue Absatzmöglichkeiten und weitestgehend gesättigte Heimatmärkte sind nur zwei Gründe für diesen fortlaufenden Trend. Beispielsweise realisieren Unternehmen wie Aldi und Lidl bereits mehr als ein Drittel ihrer Umsätze im Ausland (Vgl. M+M Eurodata 2001, S. 4). Infolgedessen wird auf die verbleibenden Unternehmen zusätzlich Druck ausgeübt, sich dem Internationalisierungsstrom anzuschließen. Den erfolgversprechenden Faktoren einer räumlichen Ausdehnung des Absatzmarktes stehen jedoch vielfältige Probleme und Risiken gegenüber. Da keine natürliche Homogenität der einzelnen Ländermärkte vorliegt und insbesondere die Bedürfnisse der Konsumenten nationenübergreifend differieren, ist eine Vielzahl von unterschiedlichen Komponenten beim Eintritt in neue Handelsplätze zu berücksichtigen. Diese Marktheterogenität ist insbesondere durch kulturelle, soziale und wirtschaftliche Besonderheiten innerhalb der Bevölkerungsgruppen zu erklären. Eng damit verbunden ist die Frage, ob diese Divergenzen so ausschlaggebend auf den Erfolg einer Marke wirken, dass sie bei der Entwicklung einer Marketingstrategie Berücksichtigung finden müssen, oder ob sie ohne jegliche Wirkung bleiben. Dieser Beitrag soll sowohl diese Schwierigkeiten als auch die Potentiale der globalen Markenführung beleuchten, um damit das Verständnis dieses komplexen Themenbereiches zu stärken.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1. Einleitung
2. Begriffe und Grundlagen der globalen Markenführung
3. Gründe und Anreize eine Internationalisierung der Marke anzustreben
3.1 Vorteile der regionalen Markenführung
3.2 Vorteile der globalen Markenführung
4. Risiken und Problembereiche des internationalen Marketings
4.1 Kulturelle Unterschiede als Beeinflussungsfaktoren der globalen Markenführung
4.1.1 Empirische Belege
4.1.2 Bewertung der Ergebnisse
4.2 sonstige Einflüsse auf die globale Markenführung
5. Zusammenfassung
6. Schluss und Ausblick
7. Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis:
Abbildung 1: Standardisierung vs. Lokalisierung (eigene Darstellung)
Abbildung 2: Wahrnehmung und Darstellung des Markenimages bei regionaler und globaler Markenführung (eigene Darstellung)
Abbildung 3: Wie äußern sich Kulturen nach außen? (eigene Darstellung in Anlehnung an Hofstede, 1991, S. 77ff.)
Abbildung 4: Darstellung von unterschiedlichen Markenimages auf den Erfolg eines Unternehmens (eigene Darstellung)
Abbildung 5: Zusammenfassung der Ergebnisse von Batra, Steenkamp, Alden (eigene Darstellung)
Tabellenverzeichnis:
Tabelle 1: Gegenüberstellung von Vor- und Nachteilen der globalen bzw. regionalen Markenführung (eigene Darstellung)
Tabelle 2: Zusammenfassung der Ergebnisse von Hofstede, Steenkamp und Batra (eigene Darstellung)
Globale Markenführung
1. Einleitung
Die geographische Expansion von regional erfolgreich operierenden Unternehmen verzeichnete in den letzten Jahren einen deutlichen Anstieg. Neue Absatzmöglichkeiten und weitestgehend gesättigte Heimatmärkte sind nur zwei Gründe für diesen fortlaufenden Trend. Beispielsweise realisieren Unternehmen wie Aldi und Lidl bereits mehr als ein Drittel ihrer Umsätze im Ausland (Vgl. M+M Eurodata 2001, S. 4). Infolgedessen wird auf die verbleibenden Unternehmen zusätzlich Druck ausgeübt, sich dem Internationalisierungsstrom anzuschließen. Den erfolgversprechenden Faktoren einer räumlichen Ausdehnung des Absatzmarktes stehen jedoch vielfältige Probleme und Risiken gegenüber. Da keine natürliche Homogenität der einzelnen Ländermärkte vorliegt und insbesondere die Bedürfnisse der Konsumenten nationenübergreifend differieren, ist eine Vielzahl von unterschiedlichen Komponenten beim Eintritt in neue Handelsplätze zu berücksichtigen. Diese Marktheterogenität ist insbesondere durch kulturelle, soziale und wirtschaftliche Besonderheiten innerhalb der Bevölkerungsgruppen zu erklären. Eng damit verbunden ist die Frage, ob diese Divergenzen so ausschlaggebend auf den Erfolg einer Marke wirken, dass sie bei der Entwicklung einer Marketingstrategie Berücksichtigung finden müssen, oder ob sie ohne jegliche Wirkung bleiben. Dieser Beitrag soll sowohl diese Schwierigkeiten als auch die Potentiale der globalen Markenführung beleuchten, um damit das Verständnis dieses komplexen Themenbereiches zu stärken.
2. Begriffe und Grundlagen der globalen Markenführung
Globale Markenführung ist dadurch charakterisiert, dass sich Unternehmen auf einen einzigen, die ganze Welt umfassenden Marktplatz konzentrieren. Theodor Levitt sorgte bereits in den achtziger Jahren für heftige Kontroversen, als er dazu aufrief, den gesamten Erdball als Geschäftsplatz zu nutzen (Vgl. Levitt, 1983, S. 92ff.). Der Themenbereichen der globalen Markenführung tangiert damit sowohl die strategische Führung eines Unternehmens als auch die operative Markenführung. Diese beiden Bereiche gliedern sich in der Fachliteratur in das internationale Management und das internationale Marketing. Der erstgenannte Themenkomplex befasst sich bevorzugt mit den Markteintrittsformen, –Strategien und der überstaatlichen Marktforschung, wohingegen sich das internationale Marketing vermehrt mit dem Problembereich der Standardisierung und Lokalisierung beschäftigt (vgl. Kernstock, Schubinger, 2002, S. 2f.). Der genannte Begriff der „Standardisierung“ wird dabei so verstanden, dass weltweit identische Produkte, zu einheitlichen Preisen über ein kongruentes Vertriebssystem mit der selben Marketingstrategie angeboten werden (Vgl. Aaker, Joachimsthaler, 1999, S. 137ff.). Im Gegensatz dazu existiert der Gedanke der kundenspezifischen Anpassung, bei dem sich konsequent an den einzelnen regionalen Markt- und Nachfragebesonderheiten des jeweiligen Umschlagplatzes orientiert wird, um diese Abweichungen bei der Wahl der Marketingstrategie gesondert zu berücksichtigen (Vgl. Medina, Duffy, 1998, S. 223ff). Für die Produktpolitik bedeutet dies beispielsweise, dass für die Erschließung eines neuen Marktes die heimischen Produkte an die kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Voraussetzungen des jeweiligen Landes angepasst werden müssen. Beide erörterten Strategien sind in der Praxis zu finden, es wird jedoch im weiteren Verlauf verstärkt auf die kundenspezifische Anpassung der Marketingstrategie eingegangen, um mögliche Lösungsansätze zu entwickeln, die gezielt auf identifizierte Problemkomponenten wirken, so dass optimale Voraussetzungen für die effiziente Durchführung von marktbezogenen Aktivitäten geschaffen werden.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Grafik 1: Standardisierung vs. Lokalisierung (eigene Darstellung)
3. Gründe und Anreize eine Internationalisierung der Marke anzustreben
Die Verlockungen für regional agierende Unternehmen, sich dem Internationalisierungsstrom anzuschließen sind sehr groß, die angestrebten Ziele jedoch meist nicht realisierbar (Vgl.
Aaker, Joachimsthaler, 1999, S. 137ff.). Und trotzdem eröffnen sich durch die Erweiterung des regionalen zu einem globalen Markt Potentiale, die, wenn sie optimal genutzt werden, einem Unternehmen außerordentlichen Erfolg verschaffen können.
3.1 Vorteile der regionalen Markenführung
Betrachtet man zunächst die Vorteile von Unternehmen, sich lediglich auf den heimischen Markt zu konzentrieren, so ist insbesondere ein entscheidender Vorteil zu erkennen. Diese Institutionen sind meist jahrelang mit ihrem Absatzmarkt vertraut. Es bestehen Kenntnisse über die agierenden Wettbewerber, das geltende Kunden- und Konsumverhalten, die faktischen Zahlungsbereitschaften und alle weiteren relevanten Charakteristika des Handelsplatzes. Die Unternehmen sind somit nicht den Unsicherheiten ausgesetzt, denen global agierende Firmen gegenüberstehen (Vgl. Homburg, Krohmer, 2003, S. 906f.). Dazu kommt, dass den Unternehmen die vorherrschende Kultur im Entscheidungsgebiet bekannt ist und sich bei der Entwicklung der Marketingstrategie auf diese Kenntnis bezogen werden kann. Durch dieses Wissen und der fundierten Erfahrung mit dem Absatzmarkt, wird es den Unternehmen ermöglicht, eine optimale und zielgenaue Ansprache an den Endverbraucher zu gestalten. Ein weiterer ausschlaggebender Vorteil liegt darin begründet, dass einige Konsumenten am Erfolg des ihnen bekannten Unternehmens teilhaben möchten und dies durch eine gesteigerte Kaufbereitschaft gegenüber heimischen Produkten ausdrücken (Vgl. D.A.Aaker, R. Jacobsen, 2002, S.485ff.). Der Eintritt in internationale Märkte bringt hingegen einige Probleme und Risiken mit sich. Sprachliche Grenzen, soziale und kulturelle Unterschiede innerhalb der Länder sind zunächst nur drei Herausforderungen, denen sich ein expandierender Betrieb stellen muss.[1]
[...]
[1] Regionalität ist als Gegensatz zur Globalisierung zu sehen (Vgl. Hsieh, 2002, S. 47), deshalb beschränke ich mich auf die Gegenüberstellung dieser Entscheidungskriterien und gehe nicht gesondert auf Multinationale ein.
- Quote paper
- Marlies Franzen (Author), 2005, Globale Markenführung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/56790
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