Der Aufsatz fasst die Grundgedanken des Begriffs„Über-Ich“ zusammen. Er nimmt Bezug auf Freuds Schrift „Das Ich und das Es“. Es werden die Entstehung und die Auswirkungen des „Über-Ichs“ beschrieben. Darüberhinaus werden die Funktionen, die dem „Über-Ich“ in Freuds Modell der Psyche zukommen, skizziert.
Inhaltsverzeichnis
- Das Ausgangsproblem
- Ich-Bildung
- Genese des Über-Ich
- Wirkungen des Über-Ich
- Gewissen
- In der Analyse
- Gewissensangst
- Konklusion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Referat untersucht Freuds Konzept des Über-Ichs, ausgehend von seinem topologischen Modell der Psyche. Es beleuchtet die Entstehung des Über-Ichs im Kontext der Ich-Bildung und analysiert dessen Auswirkungen auf das Individuum. Der Fokus liegt auf der Klärung der Genese und der Wirkungsweise des Über-Ichs im psychoanalytischen Kontext.
- Freuds topologisches Modell der Psyche (Es, Ich, Über-Ich)
- Der Prozess der Ich-Bildung und seine Bedeutung für die Entwicklung des Über-Ichs
- Die Genese des Über-Ichs im Zusammenhang mit dem Ödipuskomplex und der Bisexualität
- Die Auswirkungen des Über-Ichs auf das Gewissen und die Selbstkritik
- Das Über-Ich als Widerstand in der Psychoanalyse
Zusammenfassung der Kapitel
Das Ausgangsproblem: Der Text beginnt mit Freuds topologischem Modell der Psyche (Bewusstes, Vorbewusstes, Unbewusstes) und der Kritik an der Annahme des Unbewussten. Freud beschreibt Schwierigkeiten in der psychoanalytischen Behandlung, die auf einen unbewussten Widerstand im Ich hinweisen, welcher sich dem Verdrängten entgegensetzt. Dieser Widerstand, der sich in Selbstkritik und Gewissen manifestiert, wird als Funktion des Über-Ichs identifiziert – eine Differenzierung innerhalb des Ichs mit schwacher Bewusstseinsbindung.
Ich-Bildung: Dieses Kapitel erläutert einen grundlegenden Mechanismus der Ich-Bildung: die Identifizierung mit aufgegebenen Objekten. Ausgehend von der Besetzung eines Liebesobjekts (z.B. die Mutter), wird bei dessen Aufgabe dieses Objekt durch Identifizierung ins Ich integriert. Dies dient der Beherrschung des Es durch Desexualisierung und Sublimierung des ursprünglichen Triebes. Freud diskutiert die Möglichkeit einer Regression bei diesem Prozess und seine potentielle Bedeutung als Bedingung für das Aufgeben von Objekten. Die Zusammenfassung des Ichs ergibt sich somit aus den Spuren aufgegebener Objektbesetzungen.
Genese des Über-Ich: Hier wird die Entstehung des Über-Ichs behandelt. Frühkindliche Identifizierungen, insbesondere mit den Eltern, sind prägend für seine Bildung. Die Ödipuskonstellation und die konstitutionelle Bisexualität komplizieren diesen Prozess. Im positiven Ödipuskomplex wird nach Aufgabe der libidinösen Besetzung der Mutter die Identifizierung mit dem Vater verstärkt. Der negative Ödipuskomplex und die Bisexualität führen zu ambivalenten Identifizierungen mit beiden Elternteilen, wodurch das Über-Ich sowohl Gebote als auch Verbote enthält.
Schlüsselwörter
Über-Ich, Ich, Es, Psychoanalyse, Ich-Bildung, Ödipuskomplex, Bisexualität, Identifizierung, Verdrängung, Gewissen, Widerstand, Selbstkritik, unbewusst, topologisches Modell.
Häufig gestellte Fragen zu: Freuds Konzept des Über-Ichs
Was ist der Gegenstand dieses Textes?
Der Text befasst sich umfassend mit Freuds Konzept des Über-Ichs im Rahmen seines topologischen Modells der Psyche (Es, Ich, Über-Ich). Er untersucht die Entstehung des Über-Ichs, seine Wirkungsweise und seine Bedeutung für die psychische Entwicklung des Individuums.
Welche Themen werden im Text behandelt?
Der Text behandelt unter anderem Freuds topologisches Modell der Psyche, den Prozess der Ich-Bildung, die Genese des Über-Ichs im Zusammenhang mit dem Ödipuskomplex und der Bisexualität, die Auswirkungen des Über-Ichs auf das Gewissen und die Selbstkritik sowie das Über-Ich als Widerstand in der Psychoanalyse.
Wie ist der Text strukturiert?
Der Text ist in Kapitel unterteilt, die sich mit dem Ausgangsproblem, der Ich-Bildung, der Genese des Über-Ichs und dessen Auswirkungen befassen. Zusätzlich enthält er ein Inhaltsverzeichnis, eine Zusammenfassung der Kapitel, eine Zielsetzung mit Themenschwerpunkten und eine Liste von Schlüsselbegriffen.
Was ist das Ausgangsproblem, das der Text behandelt?
Der Text beginnt mit der Darstellung von Freuds topologischem Modell und der Schwierigkeit in der psychoanalytischen Behandlung, die auf unbewussten Widerstand im Ich hinweisen. Dieser Widerstand manifestiert sich in Selbstkritik und Gewissen und wird als Funktion des Über-Ichs identifiziert.
Wie wird die Ich-Bildung im Text erläutert?
Die Ich-Bildung wird als Prozess der Identifizierung mit aufgegebenen Objekten beschrieben. Durch die Aufgabe eines Liebesobjektes und dessen Integration ins Ich wird das Es beherrscht. Regression in diesem Prozess und dessen Bedeutung für das Aufgeben von Objekten werden ebenfalls diskutiert.
Wie wird die Genese des Über-Ichs erklärt?
Die Entstehung des Über-Ichs wird im Zusammenhang mit frühkindlichen Identifizierungen, insbesondere mit den Eltern, erklärt. Der Ödipuskomplex und die konstitutionelle Bisexualität beeinflussen diesen Prozess maßgeblich. Ambivalente Identifizierungen mit beiden Elternteilen führen zu einem Über-Ich mit Geboten und Verboten.
Welche Schlüsselwörter sind für den Text relevant?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Über-Ich, Ich, Es, Psychoanalyse, Ich-Bildung, Ödipuskomplex, Bisexualität, Identifizierung, Verdrängung, Gewissen, Widerstand, Selbstkritik, unbewusst, topologisches Modell.
Welche Auswirkungen hat das Über-Ich auf das Individuum?
Das Über-Ich beeinflusst das Gewissen, die Selbstkritik und kann sich als Widerstand in der Psychoanalyse manifestieren. Es ist ein wichtiger Bestandteil der psychischen Struktur und prägt die moralische Entwicklung des Individuums.
Für wen ist dieser Text gedacht?
Dieser Text ist für Leser gedacht, die sich für Freuds psychoanalytisches Konzept des Über-Ichs interessieren und bereits grundlegende Kenntnisse der Psychoanalyse besitzen. Er eignet sich beispielsweise für Studenten der Psychologie oder verwandter Fächer.
- Quote paper
- Matthias Gloser (Author), 2006, Das Ich und das Es - Über-Ich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/56721