Im Zentrum dieser Abhandlung stehen die Überlegungen der japanischen Autoren Ikujiro Nonaka und Hirotaka Takeuchi, wie sie in dem Buch „Die Organisation des Wissens“ dargestellt sind. Die japanischen Autoren regten eine wissenschaftliche Debatte im Bereich Wissensmanagement an, an der sich Wissenschaft und Wirtschaft beteiligten. Der Ansatz berücksichtigt nicht nur kodifiziertes Wissen, sondern auch implizites Wissen im Sinne Michael Polanyis „tacit knowledge“, das in den Unternehmensstrukturen und in den Fähigkeiten der Mitarbeiter verborgen liegt. Es geht darum, diese Wissensbasis zu nutzen und zu erweitern, um zu einem lernenden und wissensgenerierenden Unternehmen zu gelangen. Nach einer Darstellung einiger erkenntnistheoretischer Grundlagen wird der theoretische Ansatz von Nonaka und Takeuchi dargelegt. Beleuchtet werden insbesondere die Voraussetzungen für einen funktionierenden Wissensschaffungsprozess. Auch werden die Dimensionen der Wissensschaffung, also die Typen von Wissen im Unternehmen dargestellt. Die Skizzierung der Wissenschaffungstheorie der japanischen Autoren wird abgeschlossen durch eine Darstellung "Spiralmodells" der Wissensschaffung. Abschließend erfolgt eine Reflexion der japanischen Theorie der lernenden Organisation mit anderen verbreiteten Wissenstheorien, etwa von Peter Senge, von Argyris und Schön oder von Leonhard-Barton.
Inhaltsverzeichnis
- Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
- Einleitung
- Hintergrund
- Klärung und Abgrenzung von Begriffen
- Daten, Information und Wissen
- Epistemologie
- Ontologie
- Die Wissensschaffungstheorie von Nonaka und Takeuchi
- Voraussetzungen des Wissensschaffungsprozesses
- Intention
- Autonomie
- Fluktuation und kreatives Chaos
- Redundanz
- Notwendige Vielfalt
- Dimensionen der Wissensschaffung
- Epistemologische Dimension
- Sozialisation
- Externalisierung
- Kombination
- Internalisierung
- Ontologische Dimension
- Zeitliche Dimension
- Wissen austauschen
- Konzepte schaffen
- Konzepte erklären
- Einen Archetyp bilden
- Wissen übertragen
- Epistemologische Dimension
- Das Spiralmodell von Nonaka und Takeuchi
- Zusammenfassung
- Voraussetzungen des Wissensschaffungsprozesses
- Andere Theorien
- Fünf Disziplinen von Peter Senge
- Theorie des Organisationalen Lernens von Argyris und Schön
- Organisationales ,Sensemaking' von Karl Weick
- Bausteine des Wissensmanagements nach Probst
- Modell von Dorothy Leonard-Barton
- Evoloution der organisatorischen Wissensbasis von Pautzke
- Abschluß
- Literaturliste
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit im Rahmen des Seminars ,Wissensmanagement' untersucht die Theorie der Wissensschaffung im Unternehmen, insbesondere das Modell von Nonaka und Takeuchi. Die Arbeit analysiert die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Wissensschaffungsprozess, die verschiedenen Dimensionen der Wissensschaffung und das Spiralmodell von Nonaka und Takeuchi. Darüber hinaus werden andere Theorien zur Wissensschaffung im Unternehmen kurz vorgestellt.
- Wissensschaffung im Unternehmen
- Modell von Nonaka und Takeuchi
- Voraussetzungen für Wissensschaffung
- Dimensionen der Wissensschaffung (epistemologisch, ontologisch, zeitlich)
- Vergleich mit anderen Theorien
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Wissensschaffung im Unternehmen ein und stellt das Werk von Nonaka und Takeuchi vor. Der Hintergrund beleuchtet die zunehmende Bedeutung von Wissen in der heutigen Zeit und die Herausforderungen für Unternehmen im Bereich des Lernens. Der Abschnitt ,Klärung und Abgrenzung von Begriffen' definiert wichtige Begriffe wie Daten, Information und Wissen, sowie die epistemologische und ontologische Perspektive.
Das Kapitel ,Die Wissensschaffungstheorie von Nonaka und Takeuchi' beschreibt die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Wissensschaffungsprozess, wie Intention, Autonomie, Fluktuation und kreatives Chaos, Redundanz und notwendige Vielfalt. Es werden die Dimensionen der Wissensschaffung im Detail erläutert, insbesondere die epistemologische Dimension mit den vier Formen der Wissensumwandlung: Sozialisation, Externalisierung, Kombination und Internalisierung. Die ontologische Dimension betrachtet die Wissensschaffung vom Individuum bis zur Interaktion verschiedener Unternehmen. Die zeitliche Dimension beschreibt den Wissensschaffungsprozess in fünf Phasen: Wissen austauschen, Konzepte schaffen, Konzepte erklären, einen Archetyp bilden und Wissen übertragen.
Das Spiralmodell von Nonaka und Takeuchi wird in diesem Kapitel dargestellt und die Interaktion der verschiedenen Formen der Wissensumwandlung im Unternehmen verdeutlicht. Die Zusammenfassung fasst die wichtigsten Punkte der Theorie von Nonaka und Takeuchi zusammen.
Das Kapitel ,Andere Theorien' stellt verschiedene Ansätze zur Wissensschaffung im Unternehmen vor, darunter die Fünf Disziplinen von Peter Senge, die Theorie des Organisationalen Lernens von Argyris und Schön, das Konzept des organisationalen ,Sensemaking' von Karl Weick, die Bausteine des Wissensmanagements nach Probst, das Modell von Dorothy Leonard-Barton und die Evoloution der organisatorischen Wissensbasis von Pautzke.
Der Abschluß reflektiert die Relevanz der Theorie von Nonaka und Takeuchi und diskutiert kritische Punkte, wie die Frage nach der Kulturunabhängigkeit des Modells.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Wissensschaffung im Unternehmen, das Modell von Nonaka und Takeuchi, die Voraussetzungen für Wissensschaffung, die Dimensionen der Wissensschaffung (epistemologisch, ontologisch, zeitlich), die Wissensumwandlungsformen (Sozialisation, Externalisierung, Kombination, Internalisierung), das Spiralmodell der Wissensschaffung, das organisatorische Lernen, das ,Sensemaking' und die Kulturunabhängigkeit von Wissensschaffungstheorien.
- Quote paper
- Dr. rer. pol. Christoph Sprich (Author), 2000, Theorie der Wissensschaffung im Unternehmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/5665
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