Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Beschreibung und Analyse der ökonomischen Entwicklung Irlands. Um sauber zu analysieren, welche Faktoren für die irische Entwicklung in besonderem Maße beigetragen haben, werden in der vorliegenden Arbeit nationale Faktoren von europäischen getrennt. Es sei darauf hinzuweisen, dass diese Trennung nicht immer ganz einfach und akkurat durchzuführen ist, da bei den sogenannten Gemeinschaftlichen Förderkonzepten (GFK) nationale und europäische Gelder im Rahmen der Zusätzlichkeit der EU-Mittel kombiniert werden. Es wird analysiert und quantifiziert, inwieweit die EU-Strukturpolitik Einfluss auf die irische Entwicklung hatte und inwieweit nationale Entwicklungsstrategien zum Aufstieg beigetragen haben. Darüber hinaus soll beurteilt werden, wie die Zukunft des "Celtic Tiger" aussehen wird. Ist der Erfolg eine "Eintagsfliege" oder basiert er auf einer fundamental gefestigten Wirschaft, die nicht nur von weltkonjunkturellen Tendenzen und in Kürze auslaufender EU-Förderung abhängig ist.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Erklärung Gälischer Begriffe
1. Einleitung
1.1 Einführung in die Thematik
1.2 Fragestellung
1.3 Zielsetzung dieser Arbeit
1.4 Aufbau
2. Die kleine Insel am Rande Europas – Grundlagen
2.1 Geographische Lage
2.2 Demographie
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Bruttostaatsverschuldung Irlands von 1977-1988 (in % des BSP)
Abbildung 2: „Outperformer Irland“; Reales BIP Wachstum Irlands im Vergleich mit ausgewählten Staaten
Abbildung 3: Lücke zwischen Wachstumsraten des realen BSP und realem BIP
Abbildung 4: „Rapide Konvergenz“; BIP pro Kopf zu jeweiligen Preisen, (KKS; EU-15=100)
Abbildung 5: Wachstum der Arbeitsproduktivität (BIP pro Arbeitsstunde): Vergleich ausgewählter Staaten
Abbildung 6: Konsolidierung der Staatsfinanzen
Abbildung 7: Durchschnittlich verlorene Arbeitstage durch Arbeitskonflikte
Abbildung 8: Entwicklung der kurzfristigen realen Zinssätze in Irland
Abbildung 9: Aufteilung der GFK Mittel nach Prioritäten in den Kohäsionsländern
Abbildung 10: Anteil der Strukturförderung am nominalen BSP Irlands
Abbildung 11: Kumulierter Beitrag der GFK I+II zum Niveau des BSP bis 2010 (Vergleich zu Basisszenario ohne Fördergelder)
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Wachstum des Exportvolumens 1994-2004 (Veränderung zum vorherigen Jahr in Prozent)
Tabelle 2: Steigende Zuflüsse an ADI nach Irland 1992-2003 (in Mio. USD)
Tabelle 3: Entwicklung des Bestandes an ADI pro Kopf (in USD)
Tabelle 4: Aufteilung der GFK-I Mittel (1989-1993)
Tabelle 5: Aufteilung der GFK-II Mittel (1994-1999)
Tabelle 6: Aufteilung der GFK-III Mittel (2000-2006)
Tabelle 7: Wirkungen der Strukturhilfen 1989-1999 auf BIP und Arbeitslosigkeit (Veränderung in % zu dem Schätzwert bei Nichtförderung)
Tabelle 8: Auswirkungen des Delors-II Pakets auf BIP und Arbeitslosigkeit (Abweichungen von Basisszenario ohne Fördergelder in Prozent)
Tabelle 9: Auswirkungen des GFK 2000-2006 auf BIP und Beschäftigung
(Abweichungen von Basisszenario ohne Fördergelder in Prozent)
Erklärung Gälischer Begriffe
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1. Einleitung
1.1 Einführung in die Thematik
Wohl kaum eine Metapher wurde in der internationalen wirtschaftswissenschaftlichen Literatur in den letzten Jahren häufiger benutzt als die des „Celtic Tiger“. Der Aufstieg Irlands[1] vom „Armenhaus Europas“ bis hin zur europäischen ökonomischen Spitze (Platz zwei gemessen am BIP/Kopf)[2] ist einzigartig und in seiner Geschwindigkeit atemberaubend. Die Erfolgsgeschichte lässt einige Volkswirte in Ermangelung von Deskriptionen sogar von einem „ökonomischen Wunder“ sprechen. So schrieb Paul Sweeney (2000):
„ Ireland has had the fastest growing economy in the world in the last years (…). One could go so far as to say that Ireland has witnessed an economic miracle”. [3]
Noch in den 80er Jahren war Irland gekennzeichnet von Spitzenwerten bei der Arbeitslosigkeit, verlassenen, Subsistenzwirtschaft betreibenden ländlichen Gebieten, einer niedergehenden einheimischen Industrie und einer perspektivlosen Jugend. Es gab für die Menschen nur eine Perspektive und die hieß Emigration. 1960 betrug die Population Irlands 2,8 Mio. Menschen, der niedrigste Stand seit zwei Jahrhunderten.[4] Dieser anhaltende „brain drain“ lastete schwer auf der irischen Wirtschaft, und selbst der Beitritt zur Europäischen Gemeinschaft 1973 konnte die Situation zunächst nicht verbessern. Es trat sogar eine Verschlechterung einiger ökonomischer Indikatoren (bspw. Staatsverschuldung) ein.
Nun, knapp anderthalb Jahrzehnte später, blickt Irland auf eine einmalige wirtschaftliche Erfolgsgeschichte zurück. Die irischen Wachstumsraten stiegen Anfang der 90er Jahre rasant an und waren sogar höher als bei den irischen Namenspaten, den vier „asiatischen Tigerökonomien“,[5] vor ihrem Kollaps 1997/98. Es setzte ein kräftiger Beschäftigungszuwachs ein, die Arbeitslosigkeit fiel, die Exporte wuchsen und Irland wurde Weltspitze beim Akquirieren ausländischer Direktinvestitionen (ADI). Sogar die irischen Auswanderer kehren zurück und Irland erlebt in den letzten Jahren hohe Immigrationsraten. Die Bevölkerung ist wieder auf ca. 4 Mio. Menschen gestiegen. In einem Artikel des „Economist: The World in 2005“ wird Irland als das Land mit der besten Lebensqualität bejubelt.[6] Wie kam es zu diesem beispiellosen Aufstieg?
1.2 Fragestellung
Es stellt sich die Frage, welche Faktoren und Parameter die einzigartige Entwicklung Irlands verursacht und beeinflusst haben. Irland hat durch seine EU[7] Mitgliedschaft enorme Geldmittel im Rahmen der gemeinschaftlichen Regional- und Strukturpolitik erhalten. Fördermittel haben andere EU-Mitgliedsstaaten (z.B. Griechenland, Spanien) ebenso erhalten, diese können allerdings eine weniger beeindruckende Performance als Irland vorweisen. Es müssen also besondere Erfolgsfaktoren in der irischen Entwicklungsstrategie auszumachen sein. Was macht Irland so erfolgreich? Inwieweit hat die EU-Strukturpolitik zu diesem Erfolg beigetragen und inwieweit waren es nationale Entwicklungsstrategien? Lässt sich der Einfluss europäischer Geldmittel quantifizieren?
Darüber hinaus stellt sich die Frage, ob der wirtschaftliche Aufschwung nachhaltig ist. Wird er in der nächsten Dekade weitergehen? Wie sind die internationale Wettbewerbsfähigkeit und die Zukunftsperspektiven ohne europäische Fördergelder einzuschätzen?
1.3 Zielsetzung dieser Arbeit
Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Beschreibung und Analyse der ökonomischen Entwicklung Irlands. Um sauber zu analysieren, welche Faktoren für die irische Entwicklung im besonderem Maße beigetragen haben, werden in der vorliegenden Arbeit nationale Faktoren von europäischen getrennt. Es sei darauf hingewiesen, dass diese Trennung nicht immer ganz einfach und akkurat durchzuführen ist, da bei den sogenannten Gemeinschaftlichen Förderkonzepten (GFK) nationale und europäische Gelder im Rahmen der Zusätzlichkeit der EU-Mittel kombiniert werden. Es wird analysiert und quantifiziert, inwieweit die EU-Strukturpolitik Einfluss auf die irische Entwicklung hatte und inwieweit nationale Entwicklungsstrategien zum Aufstieg beigetragen haben.
Darüber hinaus soll beurteilt werden, wie die Zukunft des „Celtic Tiger“ aussehen wird. Ist der Erfolg eine „Eintagsfliege“ oder basiert er auf einer fundamental gefestigten Wirtschaft, die nicht nur von weltkonjunkturellen Tendenzen und in Kürze auslaufender EU-Förderung abhängig ist.
1.4 Aufbau
Entsprechend den obigen Zielsetzungen ist die Arbeit wie folgt aufgebaut:
In Kapitel 2 wird der Leser mit den geographischen und demographischen Grundlagen Irlands vertraut gemacht. Dies ermöglicht es dem Leser, sich in einem ganzheitlichen Sinne dem Phänomen „Celtic Tiger“ zu nähern.
Kapitel 3 gibt einen Rückblick auf die wichtigsten wirtschaftshistorischen Phasen Irlands.
Das 4. Kapitel analysiert Irlands wirtschaftliche Prosperität der letzten Jahre anhand von wirtschaftlichen Schlüsselgrößen. Durch die Untersuchung dieser Schlüsselgrößen und den Vergleich der ökonomischen Entwicklung Irlands mit anderen OECD Staaten wird deren Einmaligkeit herausgearbeitet. Darüber hinaus soll in diesem Kapitel bei dem Leser ein Verständnis für strukturelle wirtschaftliche Besonderheiten in Irland geschaffen werden. Hier sind vor allem die große Lücke zwischen BIP und BSP, „Transfer Pricing“ sowie die starke Dependenz von ausländischen Direktinvestitionen (ADI) zu nennen.
[...]
[1] Der Terminus bezeichnet umgangssprachlich sowohl die Republik Irland als auch die gesamte Insel Irland (inkl. britischem Nordirland). Um Verwechslungen vorzubeugen, beziehe ich mich- wenn nicht ausdrücklich erwähnt- im folgenden immer auf die Republik Irland.
[2] vgl. Löpfe, P.: (2005b), S. 24
[3] Sweeney, P.: (2000), S. 1
[4] vgl. Peet, J.: (2004a), S. 4
[5] Gemeint sind Hong Kong, Singapur, Südkorea und Taiwan, die als Namensvorbild für Irland gedient haben
[6] vgl. Kekic, L.: (2005), S. 94
[7] Der historisch korrekte Ausdruck müsste Europäische Gemeinschaft lauten, aus stilistischen Gründen wird jedoch in der vorliegenden Arbeit teilweise der Begriff Europäische Union verwendet.
- Arbeit zitieren
- Florian Feick (Autor:in), 2005, Analyse der ökonomischen Entwicklung Irlands unter Berücksichtigung der EU- Strukturförderungsprogramme, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/56595
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