Da dies kein Seminar zu einer Schulpraktischen Übung ist, werde ich die Ausgangssituation, angelehnt an meine Erfahrungen im Orientierungspraktikum, frei wählen: Schule: Gymnasium; Klasse:7 (ev. Religionsunterricht); Schülerzahl:17 (8 Mädchen, 9 Jungs). Für meine Planung orientiere ich mich an meinem Heimat - Gymnasium in Hockenheim, dies sei hier erwähnt, da die Lage der muslimischen Mitschüler dort bekanntlich eine Andere ist, als in Mecklenburg-Vorpommern. Übergreifendes Thema ist der Islam, das Verständnis einer fremden Religion und besonders deren Auslebung in einem christlich geprägten Land wie Deutschland. Es handelt sich um eine Unterrichtseinheit, die durch Gespräche und Unternehmungen mit muslimischen Mitschülern angereichert werden soll. Auch aktuelle Fernsehsendungen wie „Was guckst Du?“ „Alle lieben Jimmy“ oder „Türkisch für Anfänger“ sollen in diesen Dialog einfließen. Im Folgenden wird eine Stunde aus dieser Einheit ausführlich dargestellt.
Inhaltsverzeichnis
I. Ausgangssituation
1.1 Thema der Unterrichtseinheit
1.2 Thema der Unterrichtsstunde
1.3 Stellung der Stunde in der Einheit
II. Situatives thematisches Umkreisen
2.1 Mögliche Zugänge der Schüler zum Thema
2.2 Eigene Zugänge zum Thema
2.3 Ausgangsbedingungen und Lernvoraussetzungen
III. Fachwissenschaftliche und Didaktische Durchdringung
3.1 Überlegungen zur Sache
3.1.1 Das tägliche Gebet
3.1.2 Zusätzliche rituelle Gebete
3.1.3 Gemeinschaftsgefühl
3.1.4 Beten im Alltag
3.1.5 Gebetsort und Richtung
3.2 Didaktische Überlegungen
3.3 Ziele der Unterrichtsstunde
3.3.1 Grobziel
3.3.2 Feinziele
IV. Methodische Überlegungen und Planungsskizze
4.1 Hinführung
4.2 Erarbeitung I
4.2.1 Methodische Alternativen
4.3 Erarbeitung II
4.3.1 Methodische Alternativen
4.4 Ergebnissicherung
4.5 Zeitminus/ Zeitplus
4.6 Hausaufgabe
4.7 Verlaufsplanung
Literaturverzeichnis
Folie 1: „Gebete im Islam“
Folie 2: „Gebetsanleitung“
Bild 1: „Das Gebet im Islam“
Bild 2: „Das Gebet im Christentum“
Bild 3: „Das Gebet im Judentum“
Bild 4: „Das Gebet im Buddhismus“
I. Ausgangssituation
Da dies kein Seminar zu einer Schulpraktischen Übung ist, werde ich die Ausgangssituation, angelehnt an meine Erfahrungen im Orientierungspraktikum, frei wählen.
Schule: Gymnasium
Klasse: 7 (ev. Religionsunterricht)
Schülerzahl: 17 (8 Mädchen, 9 Jungs)
Für meine Planung orientiere ich mich an meinem Heimat - Gymnasium in Hockenheim, dies sei hier erwähnt, da die Lage der muslimischen Mitschüler dort bekanntlich eine Andere ist, als in Mecklenburg-Vorpommern.
1.1 Thema der Unterrichtseinheit
Übergreifendes Thema ist der Islam, das Verständnis einer fremden Religion und besonders deren Auslebung in einem christlich geprägten Land wie Deutschland.
Es handelt sich um eine Unterrichtseinheit, die durch Gespräche und Unternehmungen mit muslimischen Mitschülern angereichert werden soll. Auch aktuelle Fernsehsendungen wie „Was guckst Du?“ „Alle lieben Jimmy“ oder „Türkisch für Anfänger“ sollen in diesen Dialog einfließen. Im Folgenden wird eine Stunde aus dieser Einheit ausführlich dargestellt.
1.2 Thema der Unterrichtsstunde
Thema der Unterrichtsstunde ist das Kennen lernen der Gebetspraxis im Islam: Die Schüler sollen selbst erfahren, wie sich das muslimische Gebet vom christlichen unterscheidet. Der physische Unterschied wie auch die geregelte Eingliederung in den Tagesablauf sollen ihnen ein Bild vermitteln, was es bedeutet in einem westlichen Land einer fremden Religionsausübung zu folgen.
Vereinfachte Formulierung des Stundeninhaltes für die Schüler[1]: „Wie beten Muslime?“
1.3 Stellung der Stunde in der Einheit
1. Grundlagen des Islams, Geschichte und Entstehung; Wo treffen wir auf den Islam in Deutschland? Aktuelle Lage in Deutschland, Ausblick auf Fernsehserien.
2. Die 5 Säulen des Islams; (Glaubenszeugnis, Gebet, Armenabgabe, Fasten, Pilgerfahrt); nach der Einführung werden in Gruppen die einzelnen Säulen behandelt und Wandplakate dazu gestaltet.
3. Mohammed, Historisches Leben und Bedeutung für den Islam; In verschiedenen Gruppen sollen die Bedeutung Mohammeds für den Islam und Jesu für das Christentum herausgearbeitet und dann gegenübergestellt werden.
4. Das Gebet im Islam; Praktische Umsetzung, Eingliederung in den Tag und alltägliche Hindernisse. Die Schüler sollen selbst den körperlichen Unterschied zwischen dem christlichen und muslimischen Gebet erfahren.
5. Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen dem Islam und dem Christentum. Deutsch-Türkische Patchworkfamilien; Einbringung der Fernsehsendungen.
6. Rolle der Frau im Islam, Diskussionsthema: Kopftuch.
7. Besuch einer Moschee zusammen mit muslimischen Mitschülern.
8. Anhand der gesammelten Erfahrungen sollen die Schüler selbst reflektieren wo die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden Religionen liegen mit dem Schwerpunkt, wie die jeweilige Religion das Leben im Alltag beeinflusst.
II. Situatives thematisches Umkreisen
2.1 Mögliche Zugänge der Schüler zum Thema
Ich habe mich von folgenden Interessen und Fähigkeiten der Schüler während meines Orientierungspraktikums leiten lassen und dementsprechend den Verlauf der Unterrichtseinheit geplant. Demzufolge gilt für die vorgelegte Unterrichtsstunde folgendes:
1. Wie ich während des Praktikums feststellen konnte, kann die Aufmerksamkeit der Schüler vor allem durch ansprechendes Bildmaterial oder praktische Einschübe erregt werden.
2. Des Weiteren sind sie gerne selbst tätig. Sie können Plakate erstellen, Collagen basteln oder sich durch kreative Gesprächsführung einbringen, z.B. einer nachgestellten Podiumsdiskussion oder Gerichtverhandlung. Das praktische Nachfühlen eines muslimischen Gebets könnte sich gut in diese Reihe einfügen. So können die Schüler auf kreative Weise einen Zugang zu den Themen des Religionsunterrichtes finden.
3. Weiterhin habe ich festgestellt, dass Schüler gerne eigenes Wissen mit einbringen. So haben sie einen persönlicheren Zugang zum Unterricht und können bereits erworbenes Wissen und Erfahrungen einbringen um somit motivierter weiter zu arbeiten.
4. Die Schüler sind im Alltag mit verschiedenen Religionen konfrontiert. Hintergrundwissen hilft ihnen Praktiken von anderen Religionen besser zu verstehen. Das Verhalten von muslimischen Mitschülern kann besser verstanden werden und dies fördert sowohl die Kommunikation als auch das Zusammenleben.
2.2 Eigene Zugänge zum Thema
Da ich mich selbst für fremde Religionen interessiere und es sehr wichtig finde sie zu verstehen hab ich während des Studiums ein Blockseminar zum Thema „Gebet in den Religionen“ besucht. Dort konnte ich lernen wie sich die verschiedenen Religionen speziell in der Gebetspraxis unterschieden. Das persönliche „nachmachen“ der verschiedenen Praktiken hat meine Erfahrung sehr bereichert und meinen Blick weiter verändert.
Diese Erfahrung möchte ich nicht missen und sie deshalb auch an meine Schüler weitergeben.
2.3 Ausgangsbedingungen und Lernvoraussetzungen
Die Religionsklasse, die ich mir als Beispiel gewählt habe, besteht aus 17 Schülern, acht Mädchen und neun Jungen. Die Klasse insgesamt besteht aus 32 Schülern, weiteren zwölf katholischen Schülern und drei muslimischen. Die Schüler gehen alle in die 7. Klasse eines Gymnasiums. Das Verhältnis zur Lehrkraft habe ich als gut empfunden. Die Beteiligung am unterricht war durchschnittlich. Drei Schüler fielen mir durch besonders häufige Wortmeldungen auf, doch auch von allen anderen kamen erstaunlicherweise immer interessante und persönlich motivierte Antworten, wenn sie aufgerufen wurden. Persönliches Interesse und das Einbringen von Erlebnissen und Erfahrungen sind mir besonders positiv aufgefallen. Weiterhin sind die Schüler an Partner- und Gruppenarbeit gewohnt und es herrscht auch sonst ein sehr sozialer Umgang untereinander. Auch zum Rest der Klasse besteht ein gutes Verhältnis und oft wird der Stoff der beiden Religionskurse untereinander besprochen und aufgeworfene Fragen in die nächste Stunde mit eingebracht. Da in diesem Fall der Religionsunterricht in der 8. und 9. Stunde (von 14:00 bin 15:40 Uhr) gehalten wurde, waren die Schüler dankbar für handlungsorientierte Aufgabenstellungen. Doch auch am Vormittag konnte ich eine Vorliebe für praktischen Unterricht feststellen.
III. Fachwissenschaftliche und Didaktische Durchdringung
3.1 Überlegungen zur Sache
Das regelmäßige Gebet ist ein Grundbestandteil der religiösen Praxis und hat eine zentrale Stellung unter den "5 Säulen des Islams" (Glaubenszeugnis, Gebet, Armenabgabe, Fasten, Pilgerfahrt) unmittelbar nach dem Glaubenszeugnis. Im Qur'an wird wiederholt dazu aufgefordert:
Ihr, die ihr glaubt, suchet Hilfe in Geduld und Gebet. Gott ist mit den Geduldigen. (Sura 2:154)
Und sucht Hilfe in Geduld und Gebet; und das ist freilich schwer, es sei denn für die Demütigen im Geiste, die sich dessen sicher sind, dass sie ihrem Herrn begegnen und zu Ihm zurückkehren werden. (Sura 2:46-47)
Und lade die Deinen zum Gebet ein und sei selbst ausdauernd darin. (Sura 20:133)
3.1.1 Das tägliche Gebet
Das regelmäßige tägliche Gebet wird als Salâh bezeichnet. Dieses Wort stammt von dem Verb salla, yusalli mit der Grundbedeutung verbinden, wie im folgenden Vers:
Die den Bund brechen, nachdem sie ihn geschlossen haben, und trennen, was Gott zu verbinden gebot, und Unheil auf Erden stiften, diese sind die Verlierenden. (Sura 2:28)
Salâh ist also von der Grundbedeutung her Verbindung, ähnlich wie lat. religio, und wird auf verschiedenen Weise übersetzt:
1. wenn der Mensch (oder sonst ein Geschöpf) die Verbindung anknüpft: als Gebet
2. wenn Gott die Verbindung anknüpft: als Segen
Der Gedanke ist der, einer Kommunikation zwischen Mensch und Gott. Sie kommt im Gebetsritual zum Ausdruck, das ein Zwiegespräch zwischen Gott und Mensch darstellt. Das regelmäßige Gebet dient der Erinnerung an Gottes Gegenwart und an unserer Verantwortung für uns selbst und unsere Mitgeschöpfe, der inneren Läuterung und der Orientierung und ist somit ein Mittel, Gott näher zu kommen.
[...]
[1] Ich werde in dieser Arbeit zwecks besserer Lesbarkeit nur die Formulierung Schüler verwenden mit der Anmerkung, dass damit selbstverständlich Mädchen und Jungen gemeint sind.
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- Ute Wetterauer (Author), 2006, Gebet im Islam, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/56458
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