In meiner Hausarbeit beschäftige ich mich näher mit den Unterschieden und Gemeinsamkeiten der Gerechtigkeitsverständnisse von Kephalos, Polemarchos und Trasymachos in Platons Politeia I (327a - 344c).
Platons Ziel ist es, die wahre Gerechtigkeit zu finden. In dieser Hinsicht ist Sokrates DAS Vorbild für Platon. Das platonische Werk ist deshalb die Wiedergabe sokratischer Dialoge. Im ersten Buch von Platons Politeia findet man drei Gespräche von Sokrates, die die Suche nach der Tugend erschließen sollen. Die drei Gespräche mit Kephalos, Polemarchos und Trasymachos sind das Kernstück des platonischen Frühwerkes. Die drei Gesprächspartner des Sokrates vertreten alle verschiedene Ansichten über die wahre Gerechtigkeit. Im folgenden möchte ich genauer die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der drei Positionen erschließen und sie in einen klaren Zusammenhang bringen. Denn obwohl alle drei Gesprächspartner auf den ersten Blick völlig verschiedene Definitionen von Gerechtigkeit haben, stehen sie trotzdem in enger Verbindung miteinander und gehen teilweise auf gemeinsame Wurzeln zurück. Zunächst möchte ich jeden Dialog für sich analysieren und dabei auf Parallelen der Meinungen der Gesprächspartner eingehen. Am Schluß soll eine Zusammenfassung die drei Positionen noch einmal direkt gegenüberstellen und vergleichen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Sokrates' Gespräch mit Kephalos - „Wahrhaftigkeit und Wiedergeben, was man empfangen hat“
- II. Polemarchos' Gerechtigkeitsdefinition - „Freunden nützen Feinden schaden“
- III. Gewaltsames Auftreten des Tyrannen Trasymachos Gerechtigkeit als „Vorteil des Stärkeren“
- IV. Zusammenfassung der drei Positionen
- V. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die Gerechtigkeitsverständnisse von Kephalos, Polemarchos und Trasymachos in Platons Politeia I, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufzuzeigen. Die Arbeit verfolgt das Ziel, die verschiedenen Ansichten der drei Gesprächspartner in Bezug auf die wahre Gerechtigkeit zu beleuchten und in einen klaren Zusammenhang zu bringen.
- Die Definition von Gerechtigkeit nach Kephalos, Polemarchos und Trasymachos
- Die Beziehung zwischen Gerechtigkeit und Reichtum
- Die Rolle der guten Gesinnung in der Gerechtigkeit
- Die Verbindung zwischen Gerechtigkeit und dem Seelenfrieden
- Die Bedeutung der sokratischen Dialoge in Platons Politeia
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit Sokrates' Gespräch mit Kephalos, wobei die Definition von Gerechtigkeit als "Wahrhaftigkeit und Wiedergeben des Empfangenen" vorgestellt wird. Kephalos betont die Bedeutung von Reichtum und einer guten Gesinnung, um ein erfülltes und gerechtes Leben zu führen.
Das zweite Kapitel analysiert Polemarchos' Gerechtigkeitsdefinition "Freunden nützen Feinden schaden". Es wird untersucht, wie diese Definition die Bedeutung von Freundschaft und Feindschaft in den Vordergrund stellt.
Das dritte Kapitel behandelt das aufkeimende Gespräch mit dem Tyrannen Trasymachos und dessen Definition von Gerechtigkeit als "Vorteil des Stärkeren". Trasymachos stellt die bestehenden Ansichten von Kephalos und Polemarchos in Frage und präsentiert eine radikalere Sichtweise auf Gerechtigkeit.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die zentralen Begriffe und Konzepte der Gerechtigkeit, wie sie von Kephalos, Polemarchos und Trasymachos in Platons Politeia I dargestellt werden. Wichtige Schlüsselwörter sind Gerechtigkeit, Reichtum, Seelenfrieden, gute Gesinnung, Freundschaft, Feindschaft, Stärke, Tugend und sokratische Dialoge.
- Quote paper
- Julia Stamm (Author), 2003, Gemeinsamkeiten und Unterschiede der drei Gerechtigkeitsverständnisse von Kephalos, Polemarchos und Trasymachos in Platons' Politeia I (327a / 344c), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/56205