Nach dem Scheitern des EU-Verfassungsvertrages durch das Ablehnen Frankreichs und der Niederlande wird deutlich: der europäische Integrationsprozess hat einen schweren Schlag erlitten. Die noch ausstehenden Referenden wurden auf unbestimmte Zeit verschoben. Dadurch nimmt unter den Bürgerinnen und Bürgern der Mitgliedsstaaten, zusätzlich durch das Scheitern des Gipfeltreffens der Staats- und Regierungschefs am 16./17. Juni verunsichert, die europaskeptische Haltung zu. Diese Ablehnung gegenüber des EU-Verfassungsvertrages begründet sich letztlich auch aus der schnellen Erweiterung nach Osten, den Beitrittsverhandlungen mit der Türkei und der weltweiten Globalisierung. Es wird deutlich, dass die Bevölkerung mehr denn je in den Prozess der Weiterentwicklung des europäischen Einigungswerkes einbezogen werden will.
Es stellt sich daher die Frage, ob die gescheiterte Europäische Verfassung eine Krise der europäischen Integration darstellt, oder ob sie vielmehr eine Chance zur Stärkung der Bürgerbeteiligung im europäischen Einigungsprozess ist. Dazu sollen zunächst im Theorieteil die Funktionen des Verfassungsvertrages und die Integrationspolitik seit den 50er Jahren sowie die Integrationstheorien erörtert werden. Anschließend soll die Frage geklärt werden, ob der Integrationsprozess durch das Scheitern der Verfassung zum Stillstand gekommen ist oder ob die Entscheidung der Bürger gegen eine Verfassung eine Stärkung der Bürgerbeteiligung und somit eine Chance zu weiterer Integration darstellt. Im Fazit soll zusammengefasst dargestellt werden, dass es für die zukünftige Vorgehensweise der europäischen Politik notwendig ist, Entscheidungsprozesse transparenter zu gestalten, Vertrauen zu schaffen und einen kritischen öffentlichen Dialog zu fördern.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Funktionen der Verfassung
- Die Integrationspolitik der EU
- Integrationspolitik seit den 50er Jahren
- Integrationstheorien
- Föderalismus
- Intergouvernementalismus
- (Neo)Funktionalismus
- Das Scheitern der Verfassung - Stillstand des Integrationsprozesses?
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Seminararbeit befasst sich mit dem Scheitern des EU-Verfassungsvertrages und untersucht, ob dieses Ereignis als Krise der europäischen Integration interpretiert werden muss oder ob es sich vielmehr um eine Chance zur Stärkung der Bürgerbeteiligung im europäischen Einigungsprozess handelt. Die Arbeit analysiert die Funktionen der Verfassung, die Integrationspolitik der EU seit den 50er Jahren sowie verschiedene Integrationstheorien. Darüber hinaus werden die möglichen Folgen des Scheiterns des Verfassungsvertrages für den Integrationsprozess diskutiert.
- Die Funktionen der Europäischen Verfassung
- Die Geschichte der europäischen Integration
- Die Rolle von Integrationstheorien im Integrationsprozess
- Die Folgen des Scheiterns des Verfassungsvertrages
- Die Bedeutung der Bürgerbeteiligung für den Integrationsprozess
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt die Forschungsfrage nach den Folgen des Scheiterns des EU-Verfassungsvertrages für den europäischen Integrationsprozess. Im zweiten Kapitel werden die Funktionen der Verfassung im Hinblick auf die europäische Integration beleuchtet. Es werden die Grundgedanken des Rechtsstaates, die Legitimation von Institutionen und die demokratischen Grundprinzipien hervorgehoben.
Das dritte Kapitel behandelt die Integrationspolitik der EU seit den 50er Jahren. Es werden die wichtigsten Meilensteine der europäischen Integration, wie die Gründung der EGKS, die Römischen Verträge und der Vertrag von Maastricht, sowie die verschiedenen Integrationstheorien, wie Föderalismus, Intergouvernementalismus und (Neo)Funktionalismus, vorgestellt.
Das vierte Kapitel analysiert die Folgen des Scheiterns des EU-Verfassungsvertrages für den Integrationsprozess. Es werden die Ursachen des Scheiterns, wie die Angst vor nationaler Identität und negativen Auswirkungen auf Arbeitsmarkt und Ökonomie, sowie die Bedeutung der Bürgerbeteiligung für die Zukunft der europäischen Integration diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den EU-Verfassungsvertrages, die europäische Integration, den Integrationsprozess, die Bürgerbeteiligung, die Integrationstheorien, den Föderalismus, den Intergouvernementalismus, den (Neo)Funktionalismus, das Scheitern des Verfassungsvertrages, die Folgen des Scheiterns, die Rolle der Verfassung, die Legitimation von Institutionen, die demokratischen Grundprinzipien, die Geschichte der europäischen Integration, die Meilensteine der europäischen Integration, die Angst vor nationaler Identität, die negativen Auswirkungen auf Arbeitsmarkt und Ökonomie, die Bedeutung der Bürgerbeteiligung, die Zukunft der europäischen Integration, die europäische Öffentlichkeit, die europäische Politik, der öffentliche Dialog.
- Arbeit zitieren
- Julia Stamm (Autor:in), 2005, Das Scheitern des EU-Verfassungsvertrages - Krise der europäischen Integration oder Chance zur Stärkung im europäischen Einigungsprozess?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/56202
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