Menschenhandel, moderne Sklaverei, Arbeitsform der Zukunft, Globalisierung, Flexibilisierung der Arbeit, einschneidende Veränderungen in der Weltwirtschaft, Outsourcing, Outplacement - das sind nur einige Begriffe, die im Zusammenhang mit Zeit- oder Leiharbeit bzw. Arbeitnehmerüberlassung immer wieder zu lesen sind. Sie reichen von martialischen Bildern (Sklaventreiberei) bis zu abstrakten Begrifflichkeiten der Personalwirtschaft (Outplacement). Dieses Wirrwarr an Ausdrücken und Vorstellungen spiegelt aber lediglich die Palette der üblichen Meinungen über eine Arbeitsform wider, die es seit den Sechzigern in Deutschland gibt. Oft schon totgesagt, ist diese atypische Beschäftigungsform in den letzten Jahren stärker in den Blickpunkt der Unternehmen gerückt. Die Zeitarbeit zählt zu einer externen Form der Personalbeschaffung und gewinnt in diesem Zusammenhang immer mehr an Bedeutung. Der Forderung nach Handlungsspielräumen und flexibler Personalpolitik, um auf die Entwicklungen und Veränderungen am Markt und im Unternehmen schnell reagieren zu können, versuchen die immer mehr werdenden Zeitarbeitsunternehmen nachzukommen.
Ich werde „Zeitarbeit“ als besondere Art der Personaldienstleistung vorstellen und ihre Entwicklung in Europa und in Deutschland beschreiben. In diesem Zusammenhang widme ich auch unseren Nachbarn in den Niederlanden ein Kapitel, weil Zeitarbeit dort bereits erheblich länger praktiziert wird und die rechtlichen Voraussetzungen etwas anders sind. Als einen weiteren Schwerpunkt werde ich die rechtlichen Grundlagen der Zeitarbeit in Deutschland beschreiben und ferner die Vor- und Nachteile, sowie Positionen der einzelnen Beteiligten ausleuchten. Ich werde versuchen, die Bedeutung der ZA für den deutschen Arbeitsmarkt herauszuarbeiten und diese aus sozialpolitischer Sicht zu betrachten. Ich möchte die Zeitarbeit als festes Segment im Arbeitsmarkt darstellen und möglichst keine Vorurteile mit denen die Branche nach wie vor zu kämpfen hat, pflegen.
Die gesellschaftliche Akzeptanz ist noch nicht in breiter Front gegeben, deshalb sollten wir die ZA als Möglichkeit sehen, zumindest Arbeitslose wieder in den „ersten“ Arbeitsmarkt zu bekommen - auch wenn hinter diesen scheinbar sozialen Maßnahmen knallharte Profitinteressen stehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Begriffsbestimmung und —abgrenzung
- Historie und Entwicklung
- In Europa
- In Deutschland
- In den Niederlanden
- Rechtliche Grundlagen
- Das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AUG)
- Das Erlaubnisverfahren
- Manteltarifverträge in der Zeitarbeit
- Tarifvertrag BZA DGB
- Tarifvertrag iGZ DGB
- Zeitarbeit aus Sicht der Beteiligten
- Der Leiharbeitnehmer
- Der Verleiher (Arbeitgeber)
- Der Entleiher
- Die Gewerkschaften
- Volkswirtschaftliche Bedeutung der Zeitarbeit
- Bedeutung für den deutschen Arbeitsmarkt
- Bedeutung im Zusammenhang mit dem Hartz-Konzept
- Zeitarbeit aus sozialpolitischer Sicht
- Perspektive der Zeitarbeit
- Das START-Modell in NRW
- Schlussbemerkung
- Literaturliste
- Internetquellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Projektarbeit befasst sich mit der Zeitarbeit (Arbeitnehmerüberlassung) als Teil der Personaldienstleistungen und beleuchtet Chancen und Grenzen dieser Arbeitsform. Die Arbeit untersucht die historische Entwicklung der Zeitarbeit in Europa und Deutschland, insbesondere in den Niederlanden, sowie die rechtlichen Grundlagen, die durch das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AUG) geregelt sind. Der Fokus liegt auf der Analyse der verschiedenen Perspektiven der Beteiligten, einschließlich der Leiharbeitnehmer, Verleiher, Entleiher und Gewerkschaften, sowie auf der volkswirtschaftlichen und sozialpolitischen Bedeutung der Zeitarbeit.
- Rechtliche Rahmenbedingungen der Zeitarbeit
- Entwicklung und Geschichte der Zeitarbeit
- Perspektiven der beteiligten Akteure
- Volkswirtschaftliche Bedeutung der Zeitarbeit
- Sozialpolitische Implikationen der Zeitarbeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung, die die Bedeutung der Zeitarbeit im Kontext der modernen Arbeitswelt und der Personalwirtschaft beleuchtet. Anschließend wird der Begriff der Zeitarbeit definiert und von ähnlichen Arbeitsformen abgegrenzt. Die Geschichte und Entwicklung der Zeitarbeit in Europa und Deutschland wird im Anschluss dargestellt, wobei ein besonderer Fokus auf die Niederlande gelegt wird. Die rechtlichen Grundlagen der Zeitarbeit in Deutschland werden im Detail beschrieben, einschließlich des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes (AUG), des Erlaubnisverfahrens und der Manteltarifverträge in der Zeitarbeit.
Die Arbeit analysiert anschließend die Zeitarbeit aus der Sicht der verschiedenen Beteiligten, darunter die Leiharbeitnehmer, die Verleiher (Arbeitgeber), die Entleiher und die Gewerkschaften. Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Zeitarbeit wird untersucht, wobei der Schwerpunkt auf der Bedeutung für den deutschen Arbeitsmarkt und die Rolle im Zusammenhang mit dem Hartz-Konzept liegt. Schließlich wird die Zeitarbeit aus sozialpolitischer Sicht betrachtet, einschließlich der Perspektive der Zeitarbeitsbranche und des START-Modells in NRW.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Zeitarbeit, Arbeitnehmerüberlassung, Personaldienstleistungen, Rechtliche Grundlagen, Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AUG), Erlaubnisverfahren, Manteltarifverträge, Leiharbeitnehmer, Verleiher, Entleiher, Gewerkschaften, Volkswirtschaftliche Bedeutung, Arbeitsmarkt, Hartz-Konzept, Sozialpolitik, START-Modell, Chancen und Grenzen.
- Quote paper
- Jürgen Sander (Author), 2006, Zeitarbeit (Arbeitnehmerüberlassung) als ein Teil der Personaldienstleistungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/56177
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