Gesellschafterklagen kommen in mehreren Varianten vor. In Rechtsprechung und Literatur wird am häufigsten der Fall behandelt, dass ein Gesellschafter im eigenen Namen einen Anspruch, der zumindest auch der Gesellschaft zusteht, gegen einen Mitgesellschafter durchsetzt, die so genannte „actio pro socio“. Der von dem Gesellschafter geltend gemachte Anspruch ist entweder auf Leistung des von dem Mitgesellschafter versprochenen Beitrages an die Gesellschaft, auf Unterlassung gesellschaftsschädlichen Verhaltens oder auf Durchführung einer für die Gesellschaft günstigen Handlung gerichtet. Oft wird auch Schadensersatz wegen fehlender Geschäftsführung oder sonstigen gesellschaftsschädlichen Verhaltens verlangt. Allerdings kann die Gesellschafterklage auch gegen einen Dritten, der seinerseits nicht Gesellschafter ist, gerichtet sein.
Bevor in dieser Hausarbeit auf den Hauptteil, die Gesellschafterklage eingegangen wird, bietet sich zunächst eine Klärung dessen an, was hinsichtlich der Gesellschaftsarten sowie bei der Gesellschaft bürgerlichen Rechts zu beachten ist. Daher werden in den ersten beiden Abschnitten die wichtigsten Gesellschaftsarten aufgezeigt und die Gesellschaft bürgerlichen Rechts kursorisch vorgestellt. Der dritte Abschnitt behandelt dann den Hauptteil der Arbeit, nämlich die actio pro socio. Dabei wird auf die Ansprüche auf Erbringung der Beiträge und auf Schadensersatzansprüche sowie auf Handlungs- und Unterlassungsklagen eingegangen. Der vierte Abschnitt zeigt die verschiedenen Grenzen der actio pro socio auf. Letztere kann durch Treuepflicht, vertragliche Vereinbarung oder einen Gesellschafterbeschluss ausgeschlossen werden. Abschließend wird noch auf die Geltendmachung der Ansprüche gegenüber Nichtgesellschaftern eingegangen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Gesellschaftsarten
- 2.1. Einführung
- 2.2. Die Gesellschaft bürgerlichen Rechts
- 2.2.1. Der Gesellschaftsvertrag
- 2.2.2. Geschäftsführung und Vertretung
- 3. Die actio pro socio
- 3.1. Einführung
- 3.2. Anspruch auf Erbringung der Beiträge
- 3.2.1. Anspruch der Gesellschaft
- 3.2.2. Anspruch der Gesellschafter
- 3.2.3. Geltendmachung des Anspruchs durch Klage im eigenen Namen
- 3.3. Anspruch auf Schadensersatz
- 3.3.1. Geltendmachung durch einen vertretungsberechtigten Gesellschafter
- 3.3.2. Geltendmachung durch Klage im Namen eines Gesellschafters
- 3.4. Handlungs- und Unterlassungsklagen gegen die Gesellschafter
- 3.4.1. Recht der Gesellschaft
- 3.4.2. Geltendmachung durch Klage eines Gesellschafters im eigenen Namen
- 4. Ausschluss der actio pro socio
- 4.1. Ausschluss durch Treuepflicht
- 4.2. Ausschluss durch vertragliche Vereinbarung
- 4.3. Ausschluss durch Gesellschafterbeschluss
- 5. Geltendmachung der Ansprüche gegenüber Nichtgesellschaftern
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der „actio pro socio“, einer Gesellschafterklage, die von einem Gesellschafter im eigenen Namen gegen einen anderen Gesellschafter oder einen Dritten erhoben werden kann. Ziel der Arbeit ist es, die verschiedenen Facetten dieser Klageform zu beleuchten, insbesondere die Anspruchsgrundlagen, die Geltendmachungsmöglichkeiten sowie die Grenzen der actio pro socio.
- Die verschiedenen Arten von Gesellschaftsklagen
- Die „actio pro socio“ als Mittel zur Durchsetzung von Gesellschaftsrechten
- Die Anspruchsgrundlagen der „actio pro socio“
- Die Geltendmachung der „actio pro socio“ durch Klage im eigenen Namen oder im Namen der Gesellschaft
- Die Grenzen der „actio pro socio“ durch Treuepflicht, vertragliche Vereinbarung oder Gesellschafterbeschluss
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Die Einleitung gibt einen kurzen Überblick über die Thematik der Gesellschafterklagen und die „actio pro socio“ im Besonderen. Sie stellt die Fragestellung der Arbeit vor und skizziert den Aufbau der Arbeit.
- Kapitel 2: Die Gesellschaftsarten: Dieses Kapitel liefert eine kurze Einführung in die verschiedenen Gesellschaftsformen, wobei der Fokus auf der Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) liegt, da diese im Kontext der „actio pro socio“ von besonderer Bedeutung ist. Die Kapitel 2.1 und 2.2 erläutern die allgemeinen Merkmale der GbR, den Gesellschaftsvertrag sowie die Geschäftsführung und Vertretung.
- Kapitel 3: Die actio pro socio: Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der „actio pro socio“. Dieses Kapitel behandelt verschiedene Aspekte dieser Klageform, darunter die Anspruchsgrundlagen, die Geltendmachungsmöglichkeiten und die verschiedenen Arten von Ansprüchen. Es wird auch die Unterscheidung zwischen Ansprüchen der Gesellschaft und Ansprüchen der Gesellschafter erläutert.
- Kapitel 4: Ausschluss der actio pro socio: Dieses Kapitel untersucht die verschiedenen Möglichkeiten, wie die „actio pro socio“ ausgeschlossen werden kann. Dabei werden insbesondere die Treuepflicht der Gesellschafter, vertragliche Vereinbarungen und Gesellschafterbeschlüsse betrachtet.
- Kapitel 5: Geltendmachung der Ansprüche gegenüber Nichtgesellschaftern: Dieses Kapitel behandelt die Situation, wenn ein Gesellschafter Ansprüche gegen einen Dritten, der kein Gesellschafter ist, geltend machen möchte.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit behandelt die „actio pro socio“ im Gesellschaftsrecht, insbesondere im Kontext der Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR). Wichtige Begriffe sind Gesellschaftsvertrag, Geschäftsführung, Vertretung, Anspruchsgrundlagen, Schadensersatzansprüche, Handlungs- und Unterlassungsklagen sowie die Geltendmachung von Ansprüchen gegenüber Nichtgesellschaftern.
- Citar trabajo
- Christoph Lersmacher (Autor), 2005, Die "actio pro socio" bei der Gesellschaft bürgerlichen Rechts, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/55944