Vor dem Hintergrund der rechtlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen werden zunehmend strengere Maßstäbe an die Informationsversorgung der Unternehmen gesetzt. Wachsender internationaler Wettbewerb um das knappe Gut Kapital, Globalisierung und der technische Fortschritt stellen nur einige der Schlagworte dar, die die Bedeutung einer aktiven und transparenten Kapitalmarktkommunikation hervorheben sollen. Zu Recht kann behauptet werden, dass sich IR heutzutage zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor am Kapitalmarkt entwickelt hat.
Dass die Anforderungen an die IR vor dem Hintergrund unsteterer Märkte und sinkendem Investorenvertrauen zunehmen, ist somit evident. Im besonderen Maße ist gerade beim IPO eine klar definierte IR Strategie von zentraler Bedeutung. Der Weg an die Börse, als unternehmerische Herausforderung, impliziert nicht nur eine organisatorische Umorientierung und mentale Umdenkprozesse im Management, sondern erfordert darüber hinaus ein hohes Maß an kommunikativer Kompetenz. Schließlich muss ein Unternehmen nicht nur Attraktivität besitzen, sondern auch in der Lage sein, diese nach außen zu vermitteln.
Nicht allzu selten zeigt sich trotz guter Unternehmenszahlen und hervorragender Wachstumsaussichten ein eher mäßiger Aktienkurs – einfach nur aufgrund der Tatsache, dass kaum einer Notiz davon nimmt. So gilt gerade hierbei umso mehr die Devise „tue Gutes und rede drüber“. Eben diese Fähigkeiten erweisen sich als kritischer Faktor und sind eine der ausschlaggebenden Determinanten, ob und in wie weit ein Börsegang von Erfolg gekrönt ist.
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In Summe betrachtet werden gerade in Kontinentaleuropa in Relation zu den USA – zumindest in Teilbereichen – die Kommunikationserfordernisse am Kapitalmarkt unterschätzt, was auf einen Nachholbedarf in Punkto Kapitalmarktkommunikation schließen lässt.
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Die just skizzierte Problematik – eine Vielzahl von Börsengängen einerseits und das überwiegend bestehende Manko an professioneller Kapitalmarktkommunikation andererseits – begleitet vom Faktum, dass das IPO an sich längst nicht mehr ein derartiges „Aha-Erlebnis“ darstellt, wurde zum Anlass genommen, das Konzept der IR beim Going Public einer intensiven Auseinandersetzung zu unterziehen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Zielsetzung und Gang der Arbeit
- 2 Begriffsklärung und erweiternde Fundierung
- 2.1 Terminologische Grundlagen
- 2.1.1 Zum Begriff der Investor Relations
- 2.1.2 Abgrenzung der Investor Relations zu Nachbardisziplinen
- 2.1.3 Begriff und Wesen des Going Public
- 2.2 Konstituierende Grundlagen der Investor Relations
- 2.2.1 Gründe für die Notwendigkeit für Investor Relations
- 2.2.1.1 Veränderte Rahmenbedingungen
- 2.2.1.2 Kapitalmarktineffizienz und Shareholder Value
- 2.2.2 Zur historischen Entwicklung der Investor Relations
- 2.2.1 Gründe für die Notwendigkeit für Investor Relations
- 2.1 Terminologische Grundlagen
- 3 Investor Relations im Kontext des Going Public
- 3.1 Vorbemerkungen
- 3.2 Investor Relations als simultanes Element im IPO Prozess
- 3.3 Grundsätze erfolgreicher Investor Relations
- 3.3.1 Allgemeines zu den Anforderungen an die Investor Relations
- 3.3.2 Grundsätze im Speziellen
- 3.3.2.1 Wesentlichkeit und Effizienz
- 3.3.2.2 Gleichbehandlung und Zielgruppenbezogenheit
- 3.3.2.3 Transparenz und Aktualität
- 3.3.2.4 Kontinuität und Glaubwürdigkeit
- 3.4 Organisatorische Bestimmungsfaktoren
- 3.4.1 Investor Relations in der Unternehmensorganisation
- 3.4.2 Grundüberlegungen zum IPO Projektteam
- 3.4.3 Kosten für Investor Relations
- 4 Investor Relations Strategie beim Going Public
- 4.1 Die Equity Story als Kernstück der Kommunikationsstrategie
- 4.1.1 Allgemeines zum Begriff und Aufbau der Equity Story
- 4.1.2 Wichtige Gestaltungsparameter und Kommunikationsinhalte
- 4.2 Ziele von Investor Relations beim Going Public
- 4.2.1 Allgemeines
- 4.2.2 Generisches Oberziel der Investor Relations
- 4.2.3 Kommunikationspolitische Ziele
- 4.2.3.1 Steigerung des Bekanntheitsgrades
- 4.2.3.2 Aufbau von Vertrauen
- 4.2.3.3 Verbesserung des Unternehmensimages
- 4.2.4 Finanzpolitische Ziele
- 4.2.4.1 Optimierung des Aktienkurses
- 4.2.4.2 Senkung der Kapitalkosten
- 4.2.5 Weitere Ziele
- 4.3 Zielgruppen von Investor Relations beim Going Public
- 4.3.1 Allgemeines
- 4.3.2 Institutionelle Anleger
- 4.3.3 Private Anleger
- 4.3.4 Multiplikatoren
- 4.4 Instrumente der Investor Relations beim Going Public
- 4.4.1 Allgemeines
- 4.4.2 Unpersönliche Kommunikationsinstrumente
- 4.4.2.1 Investor Relations gerechtes Pflichtinstrumentarium
- 4.4.2.2 Weitere Printmedien
- 4.4.2.3 Audiovisuelle Medien
- 4.4.3 Persönliche Kommunikationsinstrumente
- 4.4.3.1 IPO Road Show
- 4.4.3.2 Face-to-Face Kommunikation
- 4.4.4 Bedeutung des Internets als Instrument der Investor Relations
- 4.5 Erfolgsmessung
- 4.1 Die Equity Story als Kernstück der Kommunikationsstrategie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die Anforderungen an die Finanzkommunikation im Rahmen eines Going Public. Ziel ist es, die Bedeutung von Investor Relations (IR) für den erfolgreichen Börsengang zu beleuchten und konkrete Strategien und Instrumente für eine effektive IR-Kommunikation zu identifizieren.
- Bedeutung von Investor Relations beim Going Public
- Strategien für eine effektive IR-Kommunikation
- Instrumente der Investor Relations
- Zielgruppen der Investor Relations
- Erfolgsmessung von IR-Maßnahmen
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Dieses Kapitel führt in das Thema der Diplomarbeit ein, beschreibt die Problemstellung und die Zielsetzung der Arbeit. Es skizziert den Gang der Arbeit und liefert einen Überblick über die folgenden Kapitel.
2 Begriffsklärung und erweiternde Fundierung: Dieser Abschnitt klärt grundlegende Begriffe wie Investor Relations und Going Public. Er differenziert IR von ähnlichen Disziplinen und untersucht die historischen Entwicklungen und die wirtschaftlichen Gründe für die Notwendigkeit von IR, insbesondere im Kontext der Kapitalmarktineffizienz und des Shareholder Value. Der Abschnitt legt die terminologische Basis für das Verständnis der folgenden Kapitel.
3 Investor Relations im Kontext des Going Public: Dieses Kapitel beleuchtet die Rolle von IR als integralen Bestandteil des IPO-Prozesses. Es definiert die grundlegenden Prinzipien erfolgreicher IR-Strategien, wie Wesentlichkeit, Effizienz, Gleichbehandlung, Transparenz, Aktualität, Kontinuität und Glaubwürdigkeit. Weiterhin werden organisatorische Aspekte wie die Integration von IR in die Unternehmensstruktur, das IPO-Projektteam und die damit verbundenen Kosten analysiert. Der Fokus liegt auf der simultanen Implementierung effektiver IR-Maßnahmen während des gesamten IPO-Prozesses.
4 Investor Relations Strategie beim Going Public: Dieser Abschnitt befasst sich eingehend mit der Entwicklung und Umsetzung einer umfassenden IR-Strategie für einen erfolgreichen Börsengang. Die Equity Story als zentrales Element der Kommunikationsstrategie wird detailliert analysiert, ebenso wie die Definition relevanter Ziele (kommunikative, finanzpolitische etc.) und die Identifizierung der relevanten Zielgruppen (institutionelle und private Anleger, Multiplikatoren). Das Kapitel beleuchtet schließlich die verschiedenen Instrumente der IR-Kommunikation (persönliche und unpersönliche) und die Bedeutung der Erfolgsmessung.
Schlüsselwörter
Investor Relations, Going Public, Börsengang, Finanzkommunikation, Kommunikationsstrategie, Equity Story, Shareholder Value, Kapitalmarkt, Zielgruppen, Kommunikationsinstrumente, Erfolgsmessung, IPO.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: Investor Relations beim Going Public
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit untersucht die Bedeutung von Investor Relations (IR) für einen erfolgreichen Börsengang (Going Public). Sie analysiert Strategien und Instrumente für eine effektive IR-Kommunikation während des gesamten IPO-Prozesses.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Bedeutung von Investor Relations beim Going Public, Strategien für eine effektive IR-Kommunikation, die verschiedenen Instrumente der Investor Relations, die relevanten Zielgruppen und die Erfolgsmessung von IR-Maßnahmen. Es werden grundlegende Begriffe wie Investor Relations und Going Public geklärt und die historischen Entwicklungen und wirtschaftlichen Gründe für die Notwendigkeit von IR untersucht.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: Einleitung (Problemstellung und Zielsetzung), Begriffsklärung und erweiternde Fundierung (Definitionen, historische Entwicklung und wirtschaftliche Grundlagen), Investor Relations im Kontext des Going Public (Rolle der IR im IPO-Prozess, grundlegende Prinzipien und organisatorische Aspekte) und Investor Relations Strategie beim Going Public (Equity Story, Ziele, Zielgruppen, Kommunikationsinstrumente und Erfolgsmessung).
Was versteht man unter "Equity Story"?
Die Equity Story ist das zentrale Element der Kommunikationsstrategie im Rahmen der Investor Relations beim Going Public. Sie beschreibt das Unternehmen und seine Zukunftsaussichten auf ansprechende Weise, um Investoren zu überzeugen.
Welche Zielgruppen werden im Kontext der IR beim Going Public betrachtet?
Die relevanten Zielgruppen umfassen institutionelle und private Anleger sowie Multiplikatoren (z.B. Medien).
Welche Instrumente der Investor Relations werden behandelt?
Die Arbeit unterscheidet zwischen persönlichen (z.B. IPO Road Show, Face-to-Face Kommunikation) und unpersönlichen Kommunikationsinstrumenten (z.B. Printmedien, audiovisuelle Medien, Internet). Das pflichtgemäße Instrumentarium für Investor Relations wird ebenfalls berücksichtigt.
Wie wird der Erfolg von IR-Maßnahmen gemessen?
Die Arbeit widmet sich der Frage der Erfolgsmessung von IR-Maßnahmen, beschreibt aber keine konkreten Messmethoden im Detail.
Welche wirtschaftlichen Gründe werden für die Notwendigkeit von Investor Relations genannt?
Die Notwendigkeit von IR wird unter anderem mit veränderten Rahmenbedingungen, Kapitalmarktineffizienz und dem Shareholder Value begründet.
Welche Grundsätze erfolgreicher Investor Relations werden hervorgehoben?
Zu den Grundsätzen erfolgreicher IR-Strategien gehören Wesentlichkeit, Effizienz, Gleichbehandlung, Transparenz, Aktualität, Kontinuität und Glaubwürdigkeit.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, in der die Problemstellung und die Ziele der Arbeit definiert werden. Es folgt eine Begriffsklärung und Fundierung, die die theoretischen Grundlagen für die folgenden Kapitel legt. Die Kapitel 3 und 4 befassen sich dann mit der konkreten Rolle und Strategie der Investor Relations beim Going Public.
- Quote paper
- Markus Slamanig (Author), 2006, Investor Relations - Anforderungen an die Finanzkommunikation im Rahmen des Going Public, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/55934