Seit den Studien Max Webers sowie der Chicagoer Schule um Park und Wirth zur Stadt hat sich der Urbanismus als eigenständiger Forschungszweig in den Sozialwissenschaften etabliert. In der Soziologie wird besonders den Prozessen urbaner Vergesellschaftung sowie daraus erwachsenden spezifischen Problemlagen Bedeutung beigemessen, während die Kulturanthropologie ihr Hauptaugenmerk auf die Eigenheiten von urbaner Kultur - im Unterschied zur ländlichen - legt.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich vorrangig mit den kulturellen Eigenheiten urbaner Lebensräume. Die zentrale Fragestellung dabei ist, was urbane Kultur und das damit verbundene Lebensgefühl überhaupt ist und welche Faktoren städtische Kultur so besonders machen im Vergleich zur nicht urbanen? Durch welche besonderen Umstände bildet der Stadtmensch eine andere Identität heraus als jemand vom Lande, warum ist er anders? Aus welchem Grund wird beim Städter oftmals nationales oder regionales Zugehörigkeitsgefühl durch eben das städtische überlagert oder ersetzt?
Um diesen Fragen nachzugehen werden zum Einstieg in einer Art Brainstorming Thesen und Schlagworte aufgeworfen, welche Urbanität und die Wahrnehmung der Stadt beschreiben. Anschließend werden einige wissenschaftliche Ansätze dargelegt, die den urbanen Charakter und seine Entstehung zu erklären versuchen. Mit ihnen sollen einige grundsätzliche Merkmale der urbanen Gesellschaft aufgezeigt werden, sowie Aspekte der historischen Entwicklung der Stadt. Nach dieser eher generellen Einordnung schließlich versucht diese Arbeit, verschiedene prägende kulturelle Sphären, Identifikationsmuster und daraus entstehende Lebensstile zusammenzutragen, die die heutige urbane Kultur ausmachen. Abschließend erfolgt ein Ausblick auf die Zukunft der Stadtkultur und die Perspektiven der Urbanität.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Wahmehmung des Urbanen
- Die Stadt: Pro und Contra
- Thesen zum Urbanen Lebensgefiihl
- Kommentar
- Zur Theorie des Urbanismus
- Geographisch-Kulturelle Einordnung
- Die Historische Entwicklung der Stadt
- Theoretische Ansätze zur Zeitgenössischen Stadtkultur
- Sphären der Urbanen Kultur
- Die Stellung in der Ökonomischen Struktur
- Der Bürgerliche Lebensstil
- Quartierszugehörigkeit
- Die Reale Visuelle, Akustische und Technische Umwelt
- Der Kulturelle Mainstream
- Subkulturelle Szenen und Milieus
- Beispiele Urbaner Lebensstile
- Fazit und Ausblick
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Referat befasst sich mit dem urbanen Lebensgefühl und der Kultur der Stadt. Es analysiert die Wahrnehmung des Urbanen, die historische Entwicklung der Stadt und verschiedene theoretische Ansätze zur modernen Stadtkultur. Der Fokus liegt auf der Identitätsbildung des Stadtmenschen und den verschiedenen Sphären der urbanen Kultur, wie z.B. die ökonomische Struktur, der bürgerliche Lebensstil, die Quartierszugehörigkeit, die reale Umwelt, der kulturelle Mainstream und subkulturelle Szenen und Milieus.
- Wahrnehmung des Urbanen: Positive und negative Aspekte
- Theorie des Urbanismus: Geographisch-kulturelle Einordnung, historische Entwicklung, zeitgenössische Ansätze
- Sphären der Urbanen Kultur: Identitätsbildung durch verschiedene Lebensbereiche
- Subkulturelle Szenen und Milieus: Politische Alternativen, Bedürfnisauslebung, marginalisierte Gruppen
- Beispiele Urbaner Lebensstile: Singles, Yuppies, Wohngemeinschaften, Pendler
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema „das urbane Lebensgefühl" ein und stellt die zentrale Fragestellung vor: Was macht urbane Kultur und das damit verbundene Lebensgefühl besonders? Die Arbeit untersucht, welche Faktoren städtische Kultur im Vergleich zur ländlichen Kultur prägen und wie der Stadtmensch eine andere Identität herausbildet.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Wahrnehmung des Urbanen. Es werden verschiedene Thesen und Schlaglichter aufgezeigt, die Urbanität und die Wahrnehmung der Stadt beschreiben. Diese Thesen verdeutlichen die enorme Vielfalt der Aspekte von Urbanität, die sowohl positive als auch negative Assoziationen beinhalten.
Das dritte Kapitel widmet sich der Theorie des Urbanismus. Es wird der Kontext der westlich-abendländischen Kultur und die Bedeutung der Öffentlichkeit für die europäische Vorstellung von Urbanität beleuchtet. Der Aufsatz von Sharon Zukin „Städte und die Ökonomie der Symbole" wird vorgestellt, der die Kultur als Bedingung für Urbanität betrachtet. Die historische Entwicklung der Stadt von der mittelalterlichen Stadt bis zur postfordistischen Stadt wird dargestellt. Schließlich werden verschiedene theoretische Ansätze zur Beschreibung der modernen Stadtkultur vorgestellt, wie z.B. die Ansätze von Ulf Hannerz und Sharon Zukin.
Im vierten Kapitel werden die verschiedenen Sphären der urbanen Kultur typologisiert und katalogisiert. Es werden die Bedeutung der ökonomischen Struktur, des bürgerlichen Lebensstils, der Quartierszugehörigkeit, der realen Umwelt, des kulturellen Mainstreams und der subkulturellen Szenen und Milieus für die Identitätsbildung des Stadtmenschen beleuchtet. Zwei Fallbeispiele, die Kultur der Imbissbuden und die Kultur des Skateboardfahrens, veranschaulichen die vielfältigen Aspekte der urbanen Kultur.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das urbane Lebensgefühl, die Kultur der Stadt, die Identitätsbildung des Stadtmenschen, die Sphären der urbanen Kultur, die ökonomische Struktur, der bürgerliche Lebensstil, die Quartierszugehörigkeit, die reale Umwelt, der kulturelle Mainstream, subkulturelle Szenen und Milieus, die historische Entwicklung der Stadt, die Theorie des Urbanismus, die Wahrnehmung des Urbanen, positive und negative Aspekte von Urbanität, und die Bedeutung von Subkulturen.
- Citation du texte
- M.A. Jan Küver (Auteur), 2005, Das urbane Lebensgefühl - Überlegungen zur Kultur der Stadt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/55852
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