Das Werk von Herodot aus Halikarnassos ist nun schon mehr als 2400 Jahre alt. Dementsprechend viel hat man sich bisher damit beschäftigt. Von Thukydides über Cicero bis in die heutige wissenschaftliche Forschung setzen sich die Historiker, und nicht nur diese, mit Herodot auseinander. Einer der größten Kontroversen war und ist dabei die Frage, in wie weit Herodot als Historiker bezeichnet werden darf. Thukydides reiht Herodot in die Reihe der Logographen ein und beschuldigt ihn, ohne seinen Namen ausdrücklich zu nennen, er hätte sich nur auf das Hörensagen verlassen und sich nicht um die Wahrheit bemüht. Als Beispiel widerlegt er zwei Textpassagen aus Herodots Werk.
Cicero nennt Herodot „patrem historiae, sunt innumerabiles fabulae“, also den Vater der Geschichtsschreibung und Erzähler zahlreicher Märchen. Er bezweifelt damit auf der einen Seite die Authentizität zumindest mancher Geschichten, doch hält ihn dies nicht davon ab, Herodot als den Begründer der Geschichtsschreibung zu bezeichnen. In der neueren Forschung, eine intensive wissenschaftliche Beschäftigung mit Herodot beginnt mit Anfang des 19. Jahrhunderts, wird immer noch darüber diskutiert, wie Herodots Historien zu bewerten sind und wie Herodot als Historiker zu bewerten ist. Die moderne Forschung setzt dabei ihren Schwerpunkt auf die Untersuchung der herodotischen Methode.
Auch ich will mich Herodot über seine Methodik nähern. Wie ist Herodot vorgegangen? Was war seine Motivation, was sein Ziel? Zu dieser Fragestellung gehört auch die Frage nach seinen Quellen und wie Herodot mit diesen umgegangen ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Prooimion
- Erkundung
- Intention und Motivation
- Herodots Umgang mit Quellen
- Exkurs über Ägypten
- Vater der Lügenmärchen?
- Verfassungsdebatte
- Prooimion
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert Herodots Werk "Historien" und untersucht dessen Methoden, Intentionen und Quellen. Das Ziel ist es, Herodots Rolle als Historiker zu beleuchten und die Frage zu klären, inwiefern er als "Vater der Geschichtsschreibung" bezeichnet werden darf.
- Herodots Methode der "Erkundung" und seine Reiseberichte
- Die Rolle von mündlichen Überlieferungen und die Frage nach der Zuverlässigkeit von Quellen
- Herodots Darstellung der Perserkriege und die Suche nach den Ursachen für den Konflikt
- Die Analyse von Herodots Umgang mit mythischen Erzählungen und seine eigene Interpretation der Geschichte
- Die Frage nach Herodots Intention, die Erinnerung an vergangene Ereignisse zu bewahren und die Vergangenheit aufzuarbeiten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die lange Tradition der Herodot-Forschung und die Kontroversen um seine Rolle als Historiker. Im Hauptteil wird Herodots Prooimion analysiert und seine Methode der "Erkundung" erläutert. Dabei werden seine Reisen und die Verwendung mündlicher Überlieferungen als Quellen hervorgehoben. Außerdem wird auf Herodots Umgang mit verschiedenen Erzählungen über die Perserkriege eingegangen und seine Suche nach den Ursachen für den Konflikt beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Arbeit sind: Herodot, Historien, Historiographie, Prooimion, Erkundung, Quellen, Perserkriege, Mündliche Überlieferung, Historiker, Methode, Intention, Motivation, Erinnerung, Vergangenheitsdeutung.
- Quote paper
- Sarah Monschau (Author), 2005, Herodot - Vater der Geschichtsschreibung , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/55765