In dieser Seminararbeit sollen die Grundgedanken Pythagoras’ und des Pythagoreismus’ beschrieben werden, wobei der Schwerpunkt auf der Musikauffassung liegt. Diese läuft aber mit der jeweiligen Weltanschauung kongruent. Die Einheit der Ideen „Zahl“, „Himmel“ und „Harmonie“ stand im Zentrum der (antiken) Auffassung. Im Laufe der Jahrhunderte geriet aber immer mehr die mathematische Seite der Musiktheorie in den Vordergrund der Rezeption. Um die Arbeit abzurunden, werden zusätzlich noch die Gegenströmungen kurz beleuchtet. Vor allem die Anschauung von Aristoxenos, die sich ebenfalls wie ein roter Faden durch die Musikgeschichte zieht, soll als Antipode vorgestellt werden. Demnach stehen die Sinne des Menschen über dessen Ratio. Auch die Unterteilung der Oktave in die einzelnen Ganztöne gestaltet sich bei Aristoxenos grundsätzlich anders.
Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- Probleme bei der Überlieferung
- Pythagoras und seine Schule
- Pythagoras
- Die Schule in Unteritalien
- Pythagoreismus
- Antike
- Bei Platon
- Spätantike, Mittelalter und Renaissance
- Von Barock bis zum 20. Jh.
- Gegenströmungen der antiken Musiktheorie
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit den Grundgedanken des Pythagoras und des Pythagoreismus, wobei der Schwerpunkt auf der Musikauffassung liegt. Die Arbeit untersucht die Einheit der Ideen „Zahl", „Himmel" und „Harmonie" im Zentrum der antiken Auffassung und beleuchtet die Entwicklung der Rezeption der mathematischen Seite der Musiktheorie im Laufe der Jahrhunderte. Zusätzlich werden Gegenströmungen der antiken Musiktheorie, insbesondere die Anschauung von Aristoxenos, kurz beleuchtet.
- Die Einheit von Zahl, Himmel und Harmonie in der antiken Musikauffassung
- Die Entwicklung der Rezeption der mathematischen Seite der Musiktheorie
- Die Rolle der Musik als Heilmittel und Mittel zur Beeinflussung der Psyche
- Die Gegenströmungen der antiken Musiktheorie, insbesondere die Anschauung von Aristoxenos
- Die Bedeutung der Sinne und der Ratio in der Musiktheorie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Beschreibung der Probleme bei der Überlieferung der pythagoreischen Lehre, da Pythagoras selbst keine Schriften hinterließ und seine Schule absolute Verschwiegenheit verlangte. Die Arbeit beleuchtet die wichtigsten antiken Quellen, die uns Informationen über Pythagoras und seine Schule liefern, darunter die Biographien von Diogenes Laertios, Porphyrios und lamblichos. Sie zeigt auch die Schwierigkeiten auf, die mit der Interpretation dieser Quellen verbunden sind, da sie teilweise fiktive Elemente enthalten und von späteren Autoren beeinflusst wurden.
Im nächsten Kapitel wird Pythagoras selbst vorgestellt und seine Ausbildung und seine Reisen nach Ägypten, Babylonien und Persien beschrieben. Die Arbeit beleuchtet den Einfluss von Anaximander auf Pythagoras und die Übernahme des Gedankens der physikalischen Kosmologie als geordnetes Ganzes. Sie zeigt auch die Rolle der Orphik und der Zauberkraft der Musik in der pythagoreischen Lehre auf.
Die Arbeit beschreibt dann die Gründung der pythagoreischen Schule in Unteritalien und die Organisation der Schule in Exoterikoi und Esoterikoi. Sie zeigt die strengen Regeln und die Lebensweise der Anhänger Pythagoras, die sich in Akusmatiker und Mathematiker aufteilten. Die Arbeit erläutert die Entwicklung der mathematischen Wissenschaften innerhalb der Schule und den Einfluss der pythagoreischen Lehre auf die Mathematik, insbesondere die Entdeckung der irrationalen Zahlen.
Das Kapitel über den Pythagoreismus beleuchtet die Idee der Sphärenmusik und die Verbindung von Musik, Himmel und Zahl. Die Arbeit vergleicht die pythagoreische Lehre mit den Musikauffassungen der Antike, insbesondere der Orphiker, und zeigt die Bedeutung der Zahlenverhältnisse in der antiken Musik. Sie beschreibt die pythagoreische Vorstellung von der irdischen Musik als Imitation der himmlischen Sphärenharmonie und die Bedeutung der Intervalle in der pythagoreischen Musiktheorie.
Die Arbeit befasst sich mit der Rezeption des Pythagoreismus bei Platon und Aristoteles und zeigt die Übernahme und Umdeutung des pythagoreischen Gedankenguts durch Platon. Sie erläutert die Bedeutung der Musik in Platons Staatslehre und die Rolle der Astronomie und Musik als verschwisterte Wissenschaften. Die Arbeit zeigt auch die Entwicklung der Musikauffassung von Platon zu Aristoteles und die zunehmende Skepsis gegenüber der pythagoreischen Lehre.
Das Kapitel über die Spätantike, das Mittelalter und die Renaissance beleuchtet die Rolle von Boethius als Brückenbauer zwischen der Antike und dem Mittelalter. Die Arbeit beschreibt Boethius' Übertragung der Werke Platons und Aristoteles und seine Abhandlungen über die vier Disziplinen des Quadriviums. Sie zeigt die Dominanz der pythagoreischen Lehre in Boethius' Werk und die Bedeutung seiner Schriften für die Musiktheorie des Mittelalters und der Renaissance.
Die Arbeit beschreibt die Weiterentwicklung des Pythagoreismus von der Barockzeit bis zum 20. Jahrhundert und zeigt den Einfluss von Galileo, Kopernikus und Kepler auf Gottfried Wilhelm Leibnitz. Sie beleuchtet die Rolle des Harmoniebegriffs in Leibnitz' Monadologie und die Bedeutung der pythagoreischen Zahlenlehre für die Metaphysik und die Musik. Die Arbeit zeigt auch die Weiterentwicklung des Pythagoreismus im 20. Jahrhundert durch Hans Kayser und Rudolf Haase.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Pythagoreismus, die Musiktheorie, die Sphärenharmonie, die Zahlenlehre, die Antike, Platon, Aristoteles, Boethius, die Renaissance, die Barockzeit, Aristoxenos, die Gegenströmungen der antiken Musiktheorie, die Orphik und die Musik als Heilmittel.
- Arbeit zitieren
- Mag. Art; Mag. Phil Heike Sauer (Autor:in), 2006, Pythagoras und der Pythagoreismus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/55681
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