Ein kurzer Blick in die Medien reicht aus, um mit Sicherheit sagen zu können, dass politische Angelegenheiten immer stärker in der Öffentlichkeit präsentiert und verhandelt werden. Fast kein Tag vergeht mehr, ohne dass neue Statements aus den Reihen der Bundesregierung in den Medien Wellen schlagen. Als bestes Beispiel kann man hier das explosionsartige Anwachsen und kaum noch überschaubare Angebot politischer Talkshows sehen. Ungeachtet der inhaltlichen Qualität dieser Sendungen haben sie heutzutage beachtlichen Einfluss auf die Öffentliche Meinung und damit auf das Ansehen und die Sympathie der politischen Akteure. Der Tatbestand, dass Medien heute in den Vermittlungsrollen der modernen Gesellschaft eine Schlüsselrolle spielen, rechtfertigt es von einer „Mediengesellschaft“ zu sprechen. Gerade der Wahlkampf 2005 hat gezeigt, wie wichtig es ist die parteipolitische Agenda auf die Stimmung in der Bevölkerung anzupassen und positiv zu vermitteln.
Welchen Stellenwert aber nimmt eine professionelle Darstellung der eigenen politischen Entscheidungen für die Bundesregierung neben dem eigentlichen Regieren ein. Ist die erfolgreiche Darstellung der Politik in den Medien zu einem fundamentalen Bestandteil des Regierens in Deutschland geworden? Dabei soll in erster Linie geklärt werden in welcher Weise politische Akteure ihre Absichten formulieren und in der Öffentlichkeit präsentieren und wie die Wirkungen dieses medialen Vermittlungsprozesses rückwirkend auch das politische System verändern. Um die Frage schlüssig beantworten zu können, werde ich zunächst den zentralen Begriff der Politikvermittlung definieren und von anderen Begriffen, wie etwa der Wahlkampfwerbung abgrenzen. Anschließend wird die Frage in den historischen Kontext eingeordnet, um Parallelen und Veränderungen in der politischen Kommunikation heraus zu arbeiten.
Dies bildet den Rahmen für die darauf folgende Darstellung des Regierens in einer Mediendemokratie und den Strategien der Politikvermittlung in bestimmten Politikfeldern am Beispiel der Rot-Grünen Regierung unter Bundeskanzler Gerhard Schröder.
Das abschließende Fazit stellt die wesentlichen Ergebnisse dieser Arbeit noch einmal zusammenfassend dar und wird sie vor dem Hintergrund demokratie-theoretischer Überlegungen bewerten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition der zentralen Begriffe
- Wandel der Kommunikationskultur
- Regieren in der Mediendemokratie
- Formen der Politikvermittlung
- Strategien der Politikvermittlung unter Kanzler Schröder
- Die Vermittlung der Umweltpolitik der rot-grünen Regierung
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Bedeutung der Politikvermittlung für die Bundesregierung. Sie analysiert, inwiefern die erfolgreiche Darstellung der Politik in den Medien zu einem fundamentalen Bestandteil des Regierens in Deutschland geworden ist. Dabei wird untersucht, wie politische Akteure ihre Absichten formulieren und in der Öffentlichkeit präsentieren, sowie die Auswirkungen dieses medialen Vermittlungsprozesses auf das politische System.
- Definition und Abgrenzung des Begriffs „Politikvermittlung“
- Wandel der Kommunikationskultur im historischen Kontext
- Regieren in der Mediendemokratie und die Herausforderungen der Politikvermittlung
- Strategien der Politikvermittlung unter Kanzler Schröder
- Die Rolle der Medien im Vermittlungsprozess
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz der Politikvermittlung in der heutigen Mediengesellschaft heraus und skizziert die Fragestellung der Arbeit. Im zweiten Kapitel wird der zentrale Begriff der Politikvermittlung definiert und von anderen Begriffen wie Wahlkampfwerbung abgegrenzt. Das dritte Kapitel beleuchtet den Wandel der Kommunikationskultur und die Entwicklung der politischen Berichterstattung in Deutschland. Das vierte Kapitel befasst sich mit dem Regieren in der Mediendemokratie und den Herausforderungen, die sich für die Bundesregierung aus der medialen Allgegenwart ergeben. Es wird die Bedeutung der Politikvermittlung für die Legitimation und Akzeptanz politischer Entscheidungen hervorgehoben. Das fünfte Kapitel analysiert die Strategien der Politikvermittlung unter Kanzler Schröder, insbesondere im Bereich der Umweltpolitik. Hierbei wird die Rolle der Medien und die Herausforderungen der Vermittlung kontroverser Themen beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Politikvermittlung, Mediendemokratie, Bundesregierung, Kommunikationskultur, Medienwirkung, Legitimation, öffentliche Meinung, Umweltpolitik, Kanzler Schröder, Agenda Setting, Infotainment, Öffentlichkeitsarbeit, Wahlkampf, Partizipation, politische Bildung.
- Citation du texte
- Sebastian Haack (Auteur), 2006, Die Bedeutung der Politikvermittlung für die Bundesregierung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/55622
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