Der Begriff der Pflegevisite ist in der deutschsprachigen Literatur seit den 80er Jahren zu finden, aber die ersten konzeptuellen Definitionen wurden erst Anfang der 90er Jahre vorgestellt. Die Pflegevisite wird unterschiedlich definiert und hat mehrere Anwendungsbereiche. Sie reichen von der Pflegevisite als Dienstübergabe mit dem Patienten, über Pflegevisite als Führungsinstrument und Pflegevisite als Qualitätsinstrument bis hin zur Pflegevisite als Instrument der Patientenpartizipation. In dieser Hausarbeit möchte ich vor allen Dingen auf die Form der Pflegevisite zur Patientenpartizipation eingehen, um den Gewinn für den Patienten durch die Pflegevisite herauszustellen. Diese patientenorientierte Pflegevisite dient als Instrument zum Miteinbezug des Patienten in seinen Pflegeprozess mit einem Ziel, bei dem es sich für mich um das oberste und ursprüngliche Ziel der Pflegevisite handelt. Diese Aussage wird später noch durch die Ergebnisse einer empirischen Studie bestätigt werden. (Vgl. Heering (Hrsg.) 2004, S 46ff)
In der folgenden Arbeit werden die Ausführungen von Christian Heering eine große Rolle spielen, denn „Bisher scheint die Pflegevisite nur in der Definition von C. Heering (in Heering & Heering 1994, S. 276; Heering et al. 1997, S 52) vordringlich das Ziel der Patientenpartizipation zu verfolgen.“ (Heering (Hrsg.) 2004, S.52) Außerdem konnte ich seine Beobachtungen, aus denen heraus er das Instrument Pflegevisite entwickelte mit meinen Praxiserfahrungen sehr gut vergleichen und mich mit ihnen identifizieren. Deshalb wird zunächst herausgestellt warum für C. Heering die Entwicklung des Instrumentes Pflegevisite notwendig war, anschließend werden seine Definition, die Ziele und das Verständnis von Pflegevisite vorgestellt. Um den Stand des Pflegeprozesses innerhalb der Pflegevisite und seinen Bezug zum Patienten darzustellen, wird die Auffassung Heerings darüber mit der von K. Christian (1994) verglichen, und durch eine Darstellung des Pflegeprozesses von Heering veranschaulicht. Zur Vertiefung wird danach auf die Durchführung der Pflegevisite nach Heering, im Vergleich zu anderen Auffassungen beschrieben und zum Schluss findet eine kritische Auseinandersetzung mit ihr statt um den Gewinn für den Patienten herauszustellen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Impulse und Auslöser für die Einführung der Pflegevisite
- 2 Pflegevisite nach Christian Heering
- 21. Definition Pflegevisite laut C. Heering
- 22. Ziel der Pflegevisite nach C. Heering
- 23. Verständnis der Pflegevisite nach C. Heering
- 3 Pflegevisite und Pflegeprozess
- 31. Stand des Pflegeprozesses in der Pflegevisite und sein Bezug zum Patienten
- 32. Der Pflegeprozess als theoretischer Rahmen für die Pflegevisite
- 4. Durchführung der Pflegevisite
- 4. Teilnehmende Personen
- 42 Patientenauswahl
- 43 Zeitpunkt der Pflegevisite
- 4.4 Ablauf der Pflegevislte
- 5. Kritische Auseinandersetzung mit der patientenorientierten Pflegevisite
- 5. Allgemeine Kritik und Ablehnung
- 52. Gewinn für den Patienten
- 5.21 _ Mitspracherecht und Gleichberechtigung
- 5.22. Information
- 5.23. Beziehung zum Pflegepersonal
- 5_2.4. Weitere Auswirkungen
- 6 Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit „Die patientenorientierte Pflegevisite und der Gewinn für den Patienten" zielt darauf ab, die Bedeutung der Pflegevisite als Instrument der Patientenpartizipation im Pflegeprozess zu beleuchten. Die Arbeit untersucht die theoretischen Grundlagen der Pflegevisite nach Christian Heering und analysiert die Vorteile für den Patienten durch die aktive Einbeziehung in seinen Pflegeprozess.
- Patientenpartizipation im Pflegeprozess
- Die Rolle der Pflegevisite nach Christian Heering
- Der Gewinn für den Patienten durch die Pflegevisite
- Kritische Auseinandersetzung mit der patientenorientierten Pflegevisite
- Die Beziehung zwischen Patient und Pflegepersonal
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Pflegevisite ein und erläutert die verschiedenen Anwendungsbereiche. Die Arbeit fokussiert auf die patientenorientierte Pflegevisite als Instrument zur Patientenpartizipation.
Kapitel 1 beleuchtet die Impulse und Auslöser für die Entwicklung der Pflegevisite, die sich aus Beobachtungen im Pflegealltag ergaben. Heering kritisiert die mangelnde Autonomie der Pflege, die unzureichende Berücksichtigung der Patientenbedürfnisse und die fehlende Transparenz im Pflegeprozess.
Kapitel 2 stellt die Definition, Ziele und das Verständnis der Pflegevisite nach Christian Heering vor. Heering definiert die Pflegevisite als regelmäßigen Besuch und Gespräch mit dem Patienten über seinen Pflegeprozess. Das Ziel der Pflegevisite ist die systematische, effiziente, autonome und patientenzentrierte Pflege.
Kapitel 3 untersucht die Beziehung zwischen Pflegevisite und Pflegeprozess. Heering betont, dass der gesamte Pflegeprozess gemeinsam mit dem Patienten besprochen und erarbeitet werden soll. Die Arbeit vergleicht die Auffassung Heerings mit der von Karin Christian, die die Pflegevisite eher als Führungsinstrument betrachtet.
Kapitel 4 beschreibt die Durchführung der Pflegevisite nach Heering. Es werden die teilnehmenden Personen, die Patientenauswahl, der Zeitpunkt der Visite und der Ablauf erläutert. Heering betont die Bedeutung des Gesprächs mit dem Patienten und die Anwendung der „narrativen" Gesprächstechnik.
Kapitel 5 beinhaltet eine kritische Auseinandersetzung mit der patientenorientierten Pflegevisite. Es werden die allgemeine Kritik und Ablehnung sowie der Gewinn für den Patienten beleuchtet. Die Arbeit analysiert die Vorteile des Mitspracherechts, der Information, der verbesserten Beziehung zum Pflegepersonal und weiterer Auswirkungen für den Patienten.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Pflegevisite, Patientenpartizipation, Pflegeprozess, Christian Heering, Patientenzentrierung, Autonomie, Information, Mitspracherecht, Beziehung zum Pflegepersonal, Gewinn für den Patienten, kritische Auseinandersetzung. Die Arbeit analysiert die theoretischen Grundlagen und die praktische Umsetzung der patientenorientierten Pflegevisite und beleuchtet die Vorteile für den Patienten durch die aktive Einbeziehung in seinen Pflegeprozess.
- Quote paper
- Kirsten Krebbers (Author), 2005, Die patientenorientierte Pflegevisite und der Gewinn für den Patienten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/55517
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