Bildung, die Fortsetzung in der Forschung und deren Ergebnisse in Form von technologischen Errungenschaften, haben insbesondere in der Neuzeit eine zunehmend starke, dynamische Entwicklung genommen. Immer wieder haben „Quantensprünge der Wissenschaft“ die Menschheit im gerade beschriebenen Kreislauf bewegt. Beispielsweise gab es die Entdeckung der atomaren Kräfte und des von ihr verursachten Paradigmenwechsels in der Naturwissenschaft. Ganz abgesehen von den Auswirkungen auf die Wissenschaft selbst, hat beispielsweise die Erfindung des Lasers, einer Anwendung der Quantenmechanik, der Menschheit als Hilfsmittel in vielen Anwendungen gute Dienste geleistet und somit die Vorleistungen amortisiert. Analog zu den gesellschaftlichen Auswirkungen des Lasers, hat Jahrtausende früher, die Erfindung des Rades ermöglicht, mehr über die Umwelt zu erfahren, indem es den Aktionsradius des Menschen erhöhte. Worauf ich mit dieser Argumentation hinweisen möchte, ist, daß immer wieder epochale Erfindungen dem Menschen eine effizientere Nutzung der ihm zur Verfügung stehenden Ressourcen ermöglichten. Die Empirie, ebenfalls ein Meilenstein der Wissenschaftsgeschichte, hat die bereits erwähnte, dynamische Entwicklung im modernen Sinne, vielleicht erst ermöglicht. Welche Ursachen führen zu solch epochalen Meliorationen? Welche Rahmenbedingungen sind nötig bzw. was sollte vermieden werden, um solche Entwicklungen zu fördern? Ist die Dynamik zurzeit zunehmend, oder abnehmend; anders gefragt: ist beispielsweise die Erfindung des Computers ein solcher Meilenstein? Dies sind Fragen, welche dieser Arbeit ursprünglich zugrunde lagen. Die politikwissenschaftliche Frage, die sich hierbei stellt, ist diejenige nach der optimalen Bereitstellung von staatlichen oder unabhängigen Ressourcen, und die Schaffung der nötigen Freiräume bzw. eines fruchtbaren Umfeldes durch die Politik. Die Unterschiedlichkeit der Herangehensweisen an den Fortschrittsgedanken ist allerdings traditionell in den verschiedenen Nationen unterschiedlich und somit auch die staatlichen Mittel, mit welchen der Fortschritt erzeugt werden soll.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitende Gedanken
- Politik im europäischen Mehrebenensystem
- Wissenschaftliche Fragestellung
- Gemeinschaftliche Bildungspolitik
- Grundlegende Begriffe und Überlegungen zu Bildung
- Bildung und ethische Maße
- Die Entwicklung hin zu supranationalen Strukturen
- Ökonomische Rechtfertigung
- Zur Humankapitaltheorie
- Wettbewerbliche Organisation des Bildungsmarktes
- Europäische Bildungspolitik bis Maastricht
- Vertragliche Rahmenbedingungen
- Kompetenzausweitung durch Sekundärrecht
- Die Rolle des EuGH im Rahmen der Bildungspolitik
- Der veränderte Bildungsauftrag der Europäischen Union
- Steuerungsinstrumente der Gemeinschaft
- Aktuelle Entwicklungen
- Hochschule als „Schrittmacher" gemeinschaftlicher Politik
- Entwicklung im Hochschulwesen
- Gründe für hoheitliche Eingriffe
- Finanzierungsrückstand des europäischen Hochschulwesens
- Zur Beteiligung von Bildungsempfängern an den Kosten
- Problematiken bei der Einführung von Studiengebühren
- Soziale Aspekte privat mitfinanzierter Bildungssysteme
- Qualitätsicherung in der Hochschulbildung
- Wettbewerb und Hochschulwesen und Implikationen für die supranationale Ebene
- Entwicklung einer europäischen Wissensgesellschaft
- Europäische Forschungs- und Technologiepolitik
- Legitimation staatlichen Handelns in Forschungs- und Technologiepolitik
- Zusammenhang von Investitionen, Innovation und Wachstum
- Institutionelle Verfasstheit in Deutschland, Frankreich und Großbritannien
- Regulation der Wissenschaftsausrichtung
- Entscheidungsfindung in den drei großen europäischen Forschungsnationen
- Finalität und Praktikabilität nationaler Forschungspolitik
- Blick von der nationalen auf die supranationale Ebene
- Grundlagen im Gemeinschaftsrecht
- Konsensfähige Prinzipien auf gemeinschaftlicher Ebene
- Forschungsakteure im europäischen Mehrebenensystem
- Integrationsprozeß
- Finanzierungsdimension
- Die Rolle der Europäischen Gemeinschaft in der Praxis
- Planungsverfahren und Evaluierung der Gemeinschaftsprogramme
- Die operationelle Umsetzung der Forschungsprogramme
- Aktuelle Entwicklungen und Tendenzen der Gemeinschaftspolitik
- Ausblick auf die europäische Wissens- und Forschungsgesellschaft
- Anhang
- Literaturverzeichnis
- Die Rolle des Staates und der supranationalen Ebene in der Bildung
- Die Bedeutung von Wettbewerb und Harmonisierung im Bildungsbereich
- Die Legitimation staatlicher Intervention in Forschung und Technologie
- Die Herausforderungen der Wissensgesellschaft und die Bedeutung von Innovation
- Die Effizienz und die Ordnungskonformität europäischer Forschungs- und Technologiepolitik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der europäischen Bildungs-, Forschungs- und Technologiepolitik und untersucht deren Entwicklung und Herausforderungen vor dem Hintergrund der europäischen Integration. Sie analysiert die rechtlichen Grundlagen, die ökonomischen Begründungen und die politischen Ziele dieser Politikfelder.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit befasst sich mit einleitenden Gedanken zur Bedeutung von Bildung, Forschung und Technologie in der modernen Gesellschaft. Es wird die Notwendigkeit von staatlichen oder unabhängigen Ressourcen für die Förderung von Fortschritt und Innovation betont.
Das zweite Kapitel widmet sich der gemeinschaftlichen Bildungspolitik. Es werden verschiedene Ansätze und Argumentationsmuster für eine zentral bestimmte Bildungspolitik sowie für föderal strukturierte Bildungssysteme dargestellt. Die Entwicklung der europäischen Bildungspolitik wird anhand der verschiedenen Verträge und Rechtsakte aufgezeigt, insbesondere im Hinblick auf die Kompetenzverteilung zwischen den Mitgliedsstaaten und der Europäischen Union.
Das dritte Kapitel untersucht die europäische Forschungs- und Technologiepolitik. Es werden die ökonomischen Grundlagen von Forschung und Entwicklung sowie die institutionellen Strukturen in Deutschland, Frankreich und Großbritannien analysiert. Die Arbeit beleuchtet die Legitimation staatlicher Intervention im Bereich Forschung und Technologie, die Herausforderungen der Koordinierung und die Rolle der Europäischen Union in der Praxis.
Das vierte Kapitel bietet einen Ausblick auf die europäische Wissens- und Forschungsgesellschaft. Es werden die Herausforderungen und Chancen der europäischen Integration in den Bereichen Bildung, Forschung und Technologie diskutiert und die Bedeutung der Europäischen Dimension für die Entwicklung einer gemeinsamen Wissensgesellschaft betont.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die europäische Bildungs-, Forschungs- und Technologiepolitik, die europäische Integration, die Rolle des Staates und der supranationalen Ebene, die Bedeutung von Wettbewerb und Harmonisierung, die Legitimation staatlicher Intervention, die Herausforderungen der Wissensgesellschaft, die Bedeutung von Innovation, die Effizienz und die Ordnungskonformität europäischer Forschungs- und Technologiepolitik.
- Arbeit zitieren
- Peter Becker (Autor:in), 2005, Europäische Bildungs-, Forschungs- und Technologiepolitik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/55496
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