In den Augen Bert Brechts sei Grimmelshausen „der erste und der repräsentativste Vertreter der Anti- Kriegsliteratur in deutscher Sprache“ gewesen(1). Auch in der Forschung ist Grimmelshausen inzwischen als solcher anerkannt. Er vermittele ein „realistisches Bild des Kriegsgeschehens und des soldatischen Alltags“, so Ferdinand von Ingen(2). Bei der Einschätzung Grimmelshausens als Anti-Kriegs- Autor stehen vor allem der Simplicissimus Teutsch und der Satyrische Pilgram im Vordergrund, aber auch der Courasche wird in dieser Hinsicht eine gewisse Bedeutung beigemessen.
Die folgende Hausarbeit beschäftigt sich mit der Darstellung des Krieges in Grimmelshausens Courasche. Einleitend werde ich anhand der Forschungsliteratur kurz auf den Kriegsaspekt in einigen anderen Schriften Grimmelshausens und auf den Autor eingehen. Um anschließend der Frage nachzugehen, welches Bild vom Krieg Grimmelshausen in der Courasche zeichnet, werde ich vorrangig die Beziehung zwischen der Protagonistin und dem Krieg untersuchen. Diese Beziehung wird durch verschiedene Aspekte bestimmt. Diese Komponenten sind aber alle eng miteinander verbunden und können nicht vollkommen losgelöst voneinander betrachtet werden. Deshalb wird die Analyse einem fortlaufenden Argumentationsgang folgen und nicht in einzelne Thesen oder Kapitel unterteilt werden. Wichtig bei der Analyse ist es, zu beachten, dass der Roman aus einer Ich- Perspektive erzählt wird und dass die Aussagen der Courasche von denen des Autors zu trennen sind. Die in dieser Analyse gewonnenen Ergebnisse werde ich in einem Schlussteil noch einmal zusammenfassen, vertiefen und mit Hilfe der Forschungsliteratur stützen.
Die Hausarbeit bezieht sich auf die von Günther Weydt und Klaus Haberkamm herausgegebene Reclam- Ausgabe der Courasche aus dem Jahr 1971(3).
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1 Battafarano, Italo M.: Brechts Maternisierung von Grimmelshausens Courasche. In: Simplciana XXIII (2001). S. 130.
2 van Ingen, Ferdinand: Der Dreißigjährige Krieg in der Literatur. In: Deutsche Literatur. Eine Sozialgeschichte. Bd. 6. Reinbek bei Hamburg 1985. S. 237
3 von Grimmelshausen, H.J.C.: Lebensbeschreibung der Erzbetrügerin und Landstörzerin Courasche. Hrsg. von Klaus Haberkamm und Günther Weydt. Stuttgart 1972 u.öfter.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I) Grimmelshausen als „Anti- Kriegs-Autor"
- II) Die Beziehung zwischen Courasche und dem Krieg
- III) Interpretationsergebnisse
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die Darstellung des Krieges in Grimmelshausens „Courasche". Sie untersucht die Beziehung zwischen der Protagonistin und dem Krieg, um zu ergründen, welches Bild Grimmelshausen von diesem Konflikt zeichnet. Dabei werden verschiedene Aspekte beleuchtet, die eng miteinander verbunden sind, wie die Kriegsverliebtheit der Courasche, das Geldmotiv, ihr negativer Charakter und ihre Stellung als Frau im Krieg.
- Die Rolle des Krieges im Gesamtwerk Grimmelshausens
- Die Beziehung zwischen der Protagonistin Courasche und dem Krieg
- Die Darstellung des Krieges als „erschreckliches und grausames Monster“
- Die satirische Darstellung der Kriegsverliebtheit der Courasche
- Die Kritik an den wirtschaftlichen Motiven des Krieges
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung:
Diese Einleitung stellt die These der Hausarbeit vor, dass Grimmelshausen in der „Courasche" den Krieg als „erschreckliches und grausames Monster" darstellt. Sie erläutert die Forschungsliteratur zum Thema und skizziert die Vorgehensweise der Arbeit, die sich auf die Beziehung zwischen der Protagonistin und dem Krieg konzentriert.
- I) Grimmelshausen als „Anti- Kriegs-Autor":
Dieser Abschnitt beleuchtet die Rolle des Krieges im Gesamtwerk Grimmelshausens, insbesondere in seinen Simpliciamschen Schriften und dem „Satyrischen Pilgram". Er zeigt, dass Grimmelshausen den Krieg aus eigener Erfahrung kennt und ihn als einen „realistischen Bild des Kriegsgeschehens und des soldatischen Alltags" darstellt. Der Abschnitt analysiert die Autorintention Grimmelshausens, den Krieg in seiner Grausamkeit zu enthüllen und junge Menschen vor seinen Folgen zu warnen.
- II) Die Beziehung zwischen Courasche und dem Krieg:
Dieser Abschnitt analysiert die Beziehung zwischen der Protagonistin Courasche und dem Krieg. Er zeigt, dass Courasches Leben vom Krieg bestimmt wird, sowohl durch die Umstände, die sie in den Krieg führen, als auch durch ihre eigene Kriegsverliebtheit. Der Abschnitt untersucht die Kriegsverliebtheit der Courasche, die Rolle des Geldmotivs und den Einfluss des Krieges auf ihren negativen Charakter. Er beleuchtet auch die Schwierigkeiten, die Courasche als Frau im Krieg erlebt, und die Ambivalenz ihrer Rolle als Opfer und Täterin.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Grimmelshausens „Courasche", die Darstellung des Krieges im Barock, Kriegsverliebtheit, Geldmotiv, die Stellung der Frau im Krieg, die Kritik an der Kriegskultur und die satirische Darstellung des Krieges.
- Citation du texte
- Inga Hüttemann (Auteur), 2003, Die Darstellung des Krieges in Grimmelshausens "Courasche", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/55446
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