Eine neoinstitutionalistische Perspektive kann zuallererst helfen, Konflikt wirklich als Aspekt von Politik zu begreifen und folglich mit seiner Regelung tatsächlich im politischen Prozeß anzusetzen (und Konfliktregelung nicht nur als ein Verhandlungsspiel, als Frage von Positionsveränderungen oder stabileren Interaktionsstrukturen bzw. der strukturellen Absicherung der Iteration von Einzelhandlungen zu ökonomisch effektiven, alle Seiten bevorteilenden Handlungsketten zu betreiben). Der hauptsächliche Wirkmechanismus von Konfliktregelung durch Institutionalisierung ist Konflikttransformation: die Veränderung der pejorativen Konfliktprozesse in weniger desintegrative Formen der Beziehungsregelung. Grundlegend für ihren Erfolg ist es, die besondere Qualität politischer Institutionalisierung zu berücksichtigen: Politische Institutionalisierung bedeutet die Umsetzung einer jeweils bestimmten Regelungsordnung mit bestimmten Leitideen und Prinzipien. Sie ist im Grundsatz gerade interaktionszentrierter Institutionalisierungsmodus, keine "Evolution der Kooperation" (Robert Axelrod). Leitideen, Prinzipen und politische Normen als solche kann man nicht intentional institutionalisieren; sie bilden vielmehr die Voraussetzung für Institutionalisierung.
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Inhaltsverzeichnis
- Institutionalisierung als Konflikttransformation — Allgemeine Dimensionen und Bedingungsfaktoren
- Vier Theoriemodelle und ihre Praxisverfahren — Institutionalisierung und Konfliktverlauf in politischen Praxisfällen
- Zusammenfassung
- Literatur . . .
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert Neoinstitutionalismus als Konfliktstrategie und untersucht die Möglichkeiten und Grenzen von Institutionalisierungsverfahren in der politischen Konfliktregelung. Es wird erläutert, wie Institutionalisierung als Weg zur meliorativen Konflikttransformation verstanden werden kann und welche Erfolgsbedingungen sowie Risiken damit verbunden sind.
- Die Rolle von Institutionen in der Konfliktregelung
- Verschiedene Modelle der Institutionalisierung
- Erfolgsbedingungen und Risiken der Konflikttransformation durch Institutionalisierung
- Praxisbeispiele für Institutionalisierungspolitik in Europa
- Die Grenzen und Möglichkeiten von Neoinstitutionalismus als Konfliktstrategie
Zusammenfassung der Kapitel
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Das erste Kapitel beleuchtet die Bedeutung von Institutionalisierung als Konflikttransformation. Es wird argumentiert, dass Konflikt ein zentraler Aspekt von Politik ist und seine Regelung im politischen Prozess stattfinden muss. Die besondere Qualität politischer Institutionalisierung liegt in der Umsetzung einer bestimmten Regelungsordnung mit Leitlinien und Prinzipien. Die Bedeutung von Leitideen, Prinzipien und politischen Normen als Voraussetzung für Institutionalisierung wird hervorgehoben.
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Das zweite Kapitel untersucht die allgemeine Dimensionen und Bedingungsfaktoren meliorativer Konflikttransformation. Es wird argumentiert, dass institutionelle Steuerung ein akteursbezogener Regelungsansatz ist, der auf die Handlungsstrukturierung von Akteuren durch kognitive Prozesse setzt. Die Notwendigkeit der Bildung von Constraints und der gleichzeitigen Erschließung von Handlungsressourcen (Property Rights) für effektive Institutionalisierungsstrategien wird betont. Darüber hinaus werden Förderfaktoren wie reflexive Institutionalisierung und angemessene Arenen der Konfliktbearbeitung beleuchtet.
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Das dritte Kapitel stellt vier Theoriemodelle politischer Institutionalisierung im Dienst meliorativer Konflikttransformation vor. Die Modelle unterscheiden sich in ihren Auffassungen von der institutionellen Qualität Politischen, politischer Institutionalisierung und meliorativer Konflikttransformation. Es werden Praxisverfahren wie Konfliktkompensation, Kontextsteurung, 'tiefe' Konfliktformation und Problemkontrolle sowie Wertladung beschrieben.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Neoinstitutionalismus, Konfliktstrategie, Institutionalisierung, Konflikttransformation, politische Konfliktregelung, meliorative Konflikttransformation, Konfliktmanagement, Konfliktpräemption, Konfliktkultur, europäische Integration, OSZE, Visegrád-Regime, Minderheitenkonflikte.
- Citar trabajo
- Alexander Siedschlag (Autor), 2002, Neoinstitutionalismus als Konfliktstrategie - Möglichkeiten und Grenzen von Institutionalisierungsverfahren der politischen Konfliktregelung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/5527
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