Ausgehend von den rechtlichen Grundlagen der Minderheiten in Italien, welche einleitend im Einzelnen vorgestellt werden, wird am Beispiel des italienischen Schulwesens zunächst gezeigt, wie das Recht auf sprachliche Ausbildung in der Minderheitensprache in der Praxis umgesetzt werden kann. Dazu wird auf entsprechende Erneuerungen im italienischen Schulgesetz in den letzten Jahren näher eingegangen.
Im Hauptteil wird am Beispiel Südtirol, in dem neben der Standardsprache Italienisch ebenso das Deutsche und das Ladinische als Minderheitensprachen gesprochen werden, exemplarisch dargestellt, wie eine lebendige Mehrsprachigkeit in einer Region funktionieren kann. Mit Bezug auf die historische Entwicklung der rechtlichen Situation der Minderheiten in Südtirol, beginnend mit Ende des 1. Weltkrieges bis heute, wird die Bedeutung des, in dieser historischen Entwicklung entstandenen, Autonomiestatutes Südtirols für dessen Schulwesen näher betrachtet. Schließlich wird das zweisprachige (deutsch/ italienisch) bzw. dreisprachige (deutsch/ italienisch/ ladinisch) Schulsystem Südtirols hinsichtlich der schulausbildungspraktischen Umsetzung der Mehrsprachigkeit in dieser Region dargestellt. Abschließende Betrachtungen gehen näher auf die Problematik Hochsprache vs. Dialekt innerhalb der schulischen Ausbildung und bezüglich der Mehrsprachigkeit ein.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1 Rechtliche Grundlagen der sprachlichen Minderheiten in Italien
- 2. Vorstellung der sprachlichen Minderheiten in Italien
- 3 Schule für die Minderheiten in Italien
- 4. Südtirol und seine Mehrsprachigkeit
- 4.1 Historische Entwicklung der Situation der Minderheiten in Südtirol
- Die Zeit vom 1. Weltkrieg bis zum Ende des 2. Weltkrieges
- 4.1.2 Das "Gmber — De Gaspari — Abkommen"
- 4.1.3 Das erste Autonomiestatut und das zweite Autonomiestatut
- 4.2 Das Schulwesen in Südtirol
- Die Bedeutung der Autonomiestatute für das Schulwesen in Südtirol
- Kindergarten und Schule für die deutsche und italienische Bevölkerung
- Das Schulsystem in den ladinischen Tälern
- 4.3 Deutsche Hochsprache vs. Dialekt — Problematik in Südtirol und die neue Schulreform
- 4.1 Historische Entwicklung der Situation der Minderheiten in Südtirol
- Zusammenfassende Betrachtung des Minderheitenschulwesens in Italien mit Fokus auf Südtirol
- Literaturangabe
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit den sprachlichen Minderheiten in Italien, wobei der Fokus auf Südtirol und dessen Mehrsprachigkeit liegt. Die Arbeit analysiert die rechtlichen Grundlagen des Minderheitenschutzes in Italien, stellt die verschiedenen Minderheitensprachen und ihre Sprecher vor und beleuchtet die Rolle des Schulwesens in der Bewahrung und Förderung dieser Sprachen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der historischen Entwicklung der Situation der Minderheiten in Südtirol, den Autonomiestatuten und dem Schulsystem in Südtirol, insbesondere der paritätischen Schule in den ladinischen Tälern.
- Rechtliche Grundlagen des Minderheitenschutzes in Italien
- Die verschiedenen Minderheitensprachen und ihre Sprecher in Italien
- Die Rolle des Schulwesens in der Bewahrung und Förderung von Minderheitensprachen
- Die historische Entwicklung der Situation der Minderheiten in Südtirol
- Das Schulsystem in Südtirol, insbesondere die paritätische Schule in den ladinischen Tälern
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der sprachlichen Minderheiten in Italien ein und stellt die Besonderheiten der Situation in Südtirol heraus. Das erste Kapitel beleuchtet die rechtlichen Grundlagen des Minderheitenschutzes in Italien, wobei die italienische Verfassung, das Rahmengesetz von 1999 und die Sonderstatute der Regionen Valle d'Aosta, Trentino Alto Adige und Friuli Venezia Giulia im Mittelpunkt stehen.
Kapitel 2 stellt die verschiedenen Minderheitensprachen Italiens vor, darunter Sardisch, Friaulisch, Deutsch, Albanisch, Frankoprovenzalisch, Slowenisch, Ladinisch, Oktzitanisch, Katalanisch, Kroatisch und Griechisch. Für jede Sprache werden die Sprecherzahl, die geographische Verteilung und die Situation im Bildungswesen beschrieben.
Kapitel 3 beschäftigt sich mit der Rolle des Schulwesens in der Förderung von Minderheitensprachen in Italien. Das Gesetz Nr. 482 aus dem Jahr 1999 und die Schulreform von 2003 werden im Detail vorgestellt. Der Fokus liegt auf den rechtlichen Vorgaben für den Unterricht in Minderheitensprachen, den Aufgaben des Ministeriums und der Herausforderungen, die sich im Zusammenhang mit der Ausbildung von Lehrkräften stellen.
Kapitel 4 widmet sich Südtirol und dessen Mehrsprachigkeit. Zunächst wird die historische Entwicklung der Situation der Minderheiten in Südtirol beleuchtet, wobei die Zeit vom Ersten Weltkrieg bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges, das "Gmber — De Gaspari — Abkommen" und die beiden Autonomiestatute im Mittelpunkt stehen. Anschließend werden die Besonderheiten des Schulwesens in Südtirol, die Bedeutung der Autonomiestatute für das Schulwesen, die getrennten Schulsysteme für die verschiedenen Sprachgruppen, das Schulmodell der ladinischen Täler und die Problematik der Verwendung von Hochsprache und Dialekt in Südtirol dargestellt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Minderheitenschutz, die sprachliche Vielfalt, die Mehrsprachigkeit, das Schulwesen, die Autonomie, Südtirol, die ladinische Sprache, die deutsche Sprache, die italienische Sprache, die historische Entwicklung, das Autonomiestatut, der Schulseparatismus, die paritätische Schule und die Integration.
- Citation du texte
- Heike Lorenz (Auteur), 2006, Die Minderheiten in Italien - Südtirol und seine Mehrsprachigkeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/55205
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