Der syrische Dichter Abu’l Ala al-Maarri schrieb im elften Jahrhundert:
„Die Welt ist in zwei Sekten unterteilt:
In die mit Religion, aber ohne Verstand
Und die mit Verstand, aber ohne Religion.“
Ungefähr vierzig Jahre nach seinem Tod wurde die Stadt, in der er gelebt und von der er
seinen Namen hatte, Maarrat an-Numan, von Kannibalen überfallen. Diese Kannibalen waren
Christen, die fünftausend Kilometer weit marschiert waren, um das Heilige Land im Namen
Jesu zu retten.
Man kann sich kaum weiter von der Bergpredigt entfernen, doch diese Menschen waren
wirklich tiefgläubig und davon überzeugt, dass sie das Richtige taten. Neue Kräfte der
Bigotterie und der rechtmäßigen Brutalität wurden von Papst Urban II. Entfesselt, als er
predigte, was man später als „Die Kreuzzüge“ bezeichnete. Und diese Kräfte gibt es heute
noch.
Die Kreuzzüge hatten zu jeder Zeit ihre Bedeutung. Heute ist diese Bedeutung mit dem
Auftreten des islamischen Fundamentalismus verknüpft sowie mit den neuen
Zusammenstößen von christlichen und moslemischen Gesellschaften in unserer postkommunistischen
Welt.
inhaltsverzeichnis:
1. Einleitung
2. VORGESCHICHTE
3. DER INOFFIZIELLE KREZZUG
4. DER ERSTE KREZZUG
5. DER LATEINISCHE ORIENT
6. DIE GEISTLICHEN RITTERORDEN
7. DER FALL VON EDESSA UND DER ZWEITE KREUZZUG
8. DER ZUSAMMENBRUCH DES LATEINISCHEN OREINTS
9. DER DRITTE KREUZZUG
10. DER VIERTE KREUZZUG UND DAS LATEINISCHE KAISERREICH
11. DER INNERE FEIND – KREUZZUG GEGEN CHRISTEN
12. DER KINDERKREUZZUG
13. DER FÜNFTE KREUZZUG
14. DAS ENDE DER KREUZZÜGE
15. DER HEILIGE LUDWIG UND DER SECHSTE KREUZZUG
16. DER LETZTE KREUZZUG UND DAS ENDE DER SYSRISCHEN CHRISTENSTAATEN
17. DIE ERGEBNISSE DER KREUZZÜGE
18. LITERATURVERZEICHNIS
1. einleitung:
Der syrische Dichter Abu’l Ala al-Maarri schrieb im elften Jahrhundert:
„Die Welt ist in zwei Sekten unterteilt:
In die mit Religion, aber ohne Verstand
Und die mit Verstand, aber ohne Religion.“[1]
Ungefähr vierzig Jahre nach seinem Tod wurde die Stadt, in der er gelebt und von der er seinen Namen hatte, Maarrat an-Numan, von Kannibalen überfallen. Diese Kannibalen waren Christen, die fünftausend Kilometer weit marschiert waren, um das Heilige Land im Namen Jesu zu retten.
Man kann sich kaum weiter von der Bergpredigt entfernen, doch diese Menschen waren wirklich tiefgläubig und davon überzeugt, dass sie das Richtige taten. Neue Kräfte der Bigotterie und der rechtmäßigen Brutalität wurden von Papst Urban II. Entfesselt, als er predigte, was man später als „Die Kreuzzüge“ bezeichnete. Und diese Kräfte gibt es heute noch.
Die Kreuzzüge hatten zu jeder Zeit ihre Bedeutung. Heute ist diese Bedeutung mit dem Auftreten des islamischen Fundamentalismus verknüpft sowie mit den neuen Zusammenstößen von christlichen und moslemischen Gesellschaften in unserer post-kommunistischen Welt.
2. vorgeschichte:
Schon seit dem vierten Jahrhundert wurden zum Heil der Seele und zur Buße der Sünden Wallfahrten nach Palästina unternommen, um an der Stelle, die man für das Grab Christi hielt zu beten und durch ein Bad im Jordan einen neuen Menschen anzuziehen. Im Abendland wurden solche Pilgerfahrten um so häufiger, je mehr sich im zehnten und elften Jahrhundert die streng kirchlichen Ideen die Herrschaft über die Gemüter der Menschen erlangten, je mehr die um Christi Willen getragenen Leiden und Entbehrungen, Buße und Askese als sicherer Weg zur himmlischen Seligkeit angesehen wurden. So bewegte sich im Jahre 1064 eine große Pilgerfahrt von 7000 Personen, Geistliche und Weltliche aus allen europäischen Nationen, an ihrer Spitze der Erzbischof von Mainz, durch Ungarn und Syrien nach Jerusalem. Von dieser Pilgerfahrt kehrte nur ein Drittel wohlbehalten zurück, denn die übrigen fanden den Tod im Heiligen Land oder auf der Reise.
Solange nun die Araber im Besitz des Heiligen Landes waren, durften die Pilger gegen Bezahlung einer Steuer ungehindert die heiligen Stätten betreten, aber als Syrien und Palästina von den Seldschuken erobert wurde, erlitten sowohl die dort ansässigen Christen als auch die Pilger schwere Misshandlungen und so drangen die Klagen über Raub und Mord bis ins Abendland. Und nun bat auch noch der byzantinische Kaiser Michael VII. den Papst um Hilfe, damit er die Seldschuken wieder aus Kleinasien verdrängen könne. So spielte Papst Gregor VII. bereits mit dem Gedanken einen Kreuzzug zu unternehmen, um Jerusalem zu befreien und gleichzeitig die griechische und armenische Kirche der römischen zu unterwerfen. Aber seine Streitigkeiten mit Kaiser Heinrich IV. machten diese Pläne zunichte. Aber deswegen wurden die Pläne nicht aufgegeben und als nun Kaiser Alexios I., um Kleinasien zurück zu gewinnen, das Hilfegesuch erneuerte fiel es diesmal auf fruchtbaren Boden. Am 27. November 1095 rief Papst Urban II. nun die Gläubigen bei der Synode von Clermont auf die Byzantiner zu unterstützen und das Heilige Land zu befreien.
Die Hilfe, die sich der Kaiser von Byzanz vorstellte, waren wahrscheinlich einige tausend Söldner. Was Urban jedoch sah, war die Möglichkeit, sich selbst zum Retter der östlichen Kirche zu machen und so seinem Ziel näher zu kommen, die ganze Kirche zu beherrschen. Anstatt einige Briefe an die westlichen Könige und Fürsten zu schreiben und sie zu bitten, einige Truppen in den Osten zu schicken, stand der Papst auf seinem Podest auf, und sprach zu einer riesigen Menschenmenge, die vor gespannter Erwartung schier vibrierte. Er gab eine Erklärung ab, welche die Welt verändern sollte. Er rief alle christlichen Krieger im Namen der Kirche zu den Waffen, um ihre Brüder im Osten zu retten.
Er beschrieb mit irreleitenden Begriffen den Sieg der Seldschuken in Kleinasien und Syrien:
„Sie haben die Christen beschnitten und das Blut von der Beschneidung auf den Altären vergossen oder es in Taufbecken geschüttet. Und sie schneiden denjenigen die Bäuche auf, die sie mit einem schrecklichen Tod quälen wollen, zerren Ihnen ihre lebenswichtigen Organe heraus und binden sie an einen Pfahl, sie stoßen sie herum und spießen sie auf, bevor sie sie töten. Mit herausgequollenen Eingeweiden liegen sie auf dem Boden. Manche binden sie an Pfähle und schießen mit Pfeilen auf sie, sie befehlen anderen, ihren Hals freizumachen, und greifen sie mit gezogenen Schwertern an, um zu sehen, ob sie ihre Köpfe mit einem einzigen Schlag abtrennen können.“ (Dieser Bericht stammt aus der Rede Urbans, der überliefert wurde. Es gibt aber keine verlässliche Quelle, was er tatsächlich gesagt hat.)[2]
Eine alles fortreißende Begeisterung ergriff die Zuhörer, so dass Urban kaum zu Ende reden konnte und aus allen Kehlen ertönte der Ruf „Gott will es!“ (Deus lo vult) und Tausende knieten nieder und begehrten sogleich in die Armee der heiligen Streiter aufgenommen zu werden. Als Abzeichen hefteten sie sich ein Rotes Kreuz auf die rechte Schulter, woher sie den Namen Kreuzfahrer erhielten.
Indem der Papst eine Armee unter dem Banner des Kreuzes versammelte, breitete er seinen Mantel über das gesamte Christentum aus. Dies war die zugrunde liegende Idee des revolutionären Papstes: Anstelle verschiedener örtlicher Kirchen inmitten einzelner Gemeinden gab es nun eine alles umfassende Kirche, die von einem überragenden Papst regiert wurde. Der Kreuzzug sollte dafür Ausdruck und Instrument sein.
Jeder Mann, der sich für den Kampf entschied, musste sich durch das Tragen eines Kreuzes kenntlich machen und, wichtiger noch, schwören, dass er seinen Weg fortsetze, bis er Jerusalem erreicht habe. Urbans Methode, eine Armee aufzustellen, war ganz und gar originell: Neben der Bezahlung konnte er noch das Paradies jedem bieten, der am Kreuzzug teilnahm und zusätzlich wurden alle Sünden vergeben. „Ein Dekret des Konzils von Clermont verspricht himmlischen Lohn gemäß der herrschenden Bußpraxis: ‚Wer nur aus Frömmigkeit, und nicht zu Erlangung von Ehre oder Geld zur Befreiung der Kirche Gottes nach Jerusalem aufgebrochen ist, dem soll die Reise auf jede Buße angerechnet werden.’“[3]
Daneben gab es noch einige irdische Vorteile wie zum Beispiel: Steuerfreiheit und Aufschub der Schuldzahlungen. Der Kampf für die Sache des Papstes gestaltete sich also nicht nur zu einer Verpflichtung, er sicherte ihnen sogar die Rechtschaffenheit. Diese Vorstellung löste eine riesige politische Aktion aus, sie gebar eine Ideologie und setzte den Kreuzzug in Bewegung. Urban hingegen erkannte nicht einmal, welche Lawine er losgetreten hatte.
Ademar, der Bischof von Le Puy, erhob sich sofort und bat darum, am Feldzug teilnehmen zu dürfen. Zuvor hatten sich die Herren sich heimlich, still und leise darauf geeinigt, dass er Urbans Vertreter beim Aufbau des päpstlichen Monarchensitzes in Jerusalem sein sollte.
3. der inofizielle kreuzzug:
Die in Clermont versammelten Geistlichen wurden mit der Kreuzpredigt in ihren Sprengeln beauftragt und nun zogen begeisterte Kreuzprediger durch Frankreich und die deutschen Grenzlande. Der berühmteste unter ihnen war Peter der Eremit, der bei seinen Zeitgenossen als „Der kleine Peter“ bekannt war. Peter war in der Tat ein kleiner, schmuddeliger Mann mit einem langen Gesicht, das dem des Esels ähnelte, auf dem er zu reiten pflegte. Er ging barfuss und lebte von Wein und Brot. Seine Exzentrik und seine charismatische Stimme befähigten ihn jedoch, Massen zu bewegen, selbst wenn sie seine Sprache nicht verstehen konnten. Guibert von Nogent, der ihn kannte, sprach in höchsten Tönen von ihm: „Alles, was er sagte oder tat schien wie etwas Halbgöttliches.“[4]
Alle Kreise der Bevölkerung wurden von einer mächtigen Begeisterung ergriffen. „Zehntausende nahmen das Kreuz, vor allem in Frankreich und im Rheinland.“[5] Es wollte kein Stand, kein Alter und kein Geschlecht zurückbleiben. Der Landmann eilte vom Pflug weg, der Hirte von seiner Herde, Ehegatten trennten sich, Väter verließen ihre Kinder, Greise, Knaben und Weiber folgten dem Ungestüm der Bewegung und sogar Mönche und Nonnen verließen ihre Zellen. Wo die religiöse Begeisterung nicht stark genug wirkte, da halfen andere Motive mit: die Reize eines ungebundenen Wanderlebens, die Lust zum Kampf und Waffen, zu Abenteuern und Rittertaten, die Aussicht auf Reichtümer und Schätze, auf Herrschaften und Lebensgenüsse. Die Armen und Schutzlosen hofften der Not und dem Elend des täglichen Lebens und dem Druck der Verhältnisse zu entgehen, der Leibeigene die Freiheit zu erlangen, der Schuldner sich aus den Krallen des Wucherers zu retten und der Verbrecher und Sünder der zeitlichen und ewigen Strafe zu entrinnen. Es wirkte ferner auch die herrschende Überbevölkerung mit und das Beispiel des Kampfes gegen die Ungläubigen in Spanien und Italien für die Ritter.
Seltsame Horden von Phantasten, die häufig von deutschen Rittern niederen Standes angeführt wurden, schossen überall am Rand des christlichen Europa aus dem Boden. Sie verehrten die Haare, die aus dem Schweif von Peters Esel stammen sollten. Eine Pilgergruppe soll sogar einer von Gott erleuchteten Gans gefolgt sein.
Den einfachen Leuten und den Fanatikern dauerten die Vorbereitungen der Fürsten und Ritter zu lange und so brachen sie im Frühling 1096 nach Kleinasien auf. Sie zogen unter der Führung von Walther von Saint Savair (Habenichts), eines französischen Ritters, und Peter dem Eremiten durch Deutschland und Ungarn gegen Konstantinopel. Von Walthers Scharen gingen die meisten schon in Bulgarien durch Mangel an Lebensmitteln zugrunde und nur wenige erreichten Konstantinopel. Nach der Ankunft Peters des Eremiten, dessen Zug glücklicher verlaufen war, wurden alle nach Kleinasien übergesetzt, fanden aber in den Schluchten und Tälern unweit von Nikaia bis auf einige wenige Versprengte einen schnellen Untergang durch die Seldschuken.
Doch die ersten Opfer der Kreuzzüge waren nicht die Türken oder Araber, es waren auch nicht die Moslems, sondern die Juden aus Deutschland. Im Jahre 1096 wurden die jüdischen Einwohner von Speyer, ebenso wie die von Worms, Mainz, Köln, Trier, Metz und vielen kleineren Rheinstädten von Kreuzfahrern niedergemetzelt, sozusagen als Auftakt zu ihrer Reise des heiligen Mordens. Die Morde wurden von Banden apokalyptischer Fanatiker angeführt. Es waren Menschen, die nicht das Geld besaßen, um am Kreuzzug teilzunehmen, aber ihr Hass auf die Juden hatte eindeutig mit ihrer Liebe zum Gold zu tun. Außerdem gab es solche, die nicht verstehen konnten, warum sie nicht auch die Feinde der Christenheit im eigenen Land umbringen dürfen sollten, wenn es im Ausland erlaubt war. So wurden die Juden getötet, obwohl sie unter dem Schutz des Kaisers und der Bischöfe standen, die dafür hohe Summen kassiert hatten. Man könnte dies als den ersten Holocaust der europäischen Geschichte bezeichnen.
4. der erste kreuzzug:
Hunderttausend Menschen waren bereits umgekommen, als sich das eigentliche Kreuzheer in Bewegung setzte. Zum Führer macht die Sage den Herzog von Niederlothringen, Gottfried von Bouillon, aber er ist es nicht gewesen, da es keine einheitliche Führung gab. Wohl aber war er einer der bedeutendsten Fürsten und überragte die anderen besonders durch seine selbstlose Hingabe an die Kreuzzugsidee. Er führte mit seinen Brüdern die Ritter aus den Landen am Niederrhein, an der Maas, Mosel und Schelde. An der Spitze der Ritter aus dem Norden Frankreichs standen Hugo von Vermandois, Robert von der Normandie und Stephan von Blois. Im südlichen Frankreich, in Languedoc und der Provence, sammelte sich alles Volk zwischen den Alpen und Pyrenäen um den Grafen Raimund von Toulouse. Die Zahl seiner Streiter wird auf hunderttausend geschätzt und bei ihm war auch der päpstliche Legat. Die Normannen Unteritaliens und Siziliens folgten dem kühnen und schlauen Fürsten Boemund von Tarent, dem Sohn Robert Guiskards, und seinem Neffen Tankred.
Französische, normannische und flandrische Ritter bildeten den Kern des Heeres und waren die Träger des Unternehmens. Die Könige des christlichen Abendlandes waren unbeteiligt, denn Spanien hatte seinen eigenen Kreuzzug gegen die Mauren und das von Bürgerkriegen zerrissene Deutsche Reich wurde erst später von der religiösen Begeisterung erfasst.
Auf verschiedenen Wegen, Gottfried durch Ungarn, Raimund durch Slavonien, Hugo durch Italien, zogen die Kreuzfahrer nach Konstantinopel. Kaiser Alexios befand sich nun in einer schwierigen Lage, denn er hatte sie zwar zu Hilfe gerufen, aber nicht gewünscht, dass so viele kommen sollten. Um sich die Erfolge des Zuges zu sichern, verlangte Alexios den Lehnseid für alle zu erobernden Lande, die ja einst zu seinem Reich gehört hatten. Einzeln, wie sie in Konstantinopel eintrafen, haben die Fürsten den Eid geleistet und dann wurden ihre Scharen nach Asien übergesetzt.
Die Streitmacht, die sich nun an der westlichen Grenze Asiens versammelt hatte, bestand nicht aus einzelnen Armeen. Vielmehr konnte man von einem multikulturellen Mischmasch sprechen, das sowohl durch Sprache als auch durch Kultur und Loyalitäten getrennt war. Schätzungen dieser niemals gezählten Schar sprechen von siebzigtausend Kämpfern. Hinzu zählen muss man jedoch die Frauen und Kinder, denn teilweise handelte es sich um ganze Familien von Kreuzfahrern, die sich in Jerusalem niederlassen wollten. Auch die alten Menschen, welche die Pilgerreise als letzten Akt der Frömmigkeit auf sich nahmen, die Kleriker und eine ganze Reihe von Sonderlingen, beispielsweise die letzten Reste von Peters fanatischer Horde, dürfen nicht vergessen werden.
Die Belagerung der Stadt Nikaia und der Sieg über den zum Entsatz herbeieilenden Sultan Kilij Arslan von Ikonium war der erste bedeutende Sieg der Kreuzfahrer. Lange widerstand die durch die Lage an einem See uneinnehmbare Stadt den im Belagerungskrieg ungeübten Abendländern und als sich ihre Einwohner nicht mehr länger halten konnten ergaben sie sich den Byzantinern und pflanzten die kaiserliche Fahne auf. So entriss der kluge Alexios den Kreuzfahrern die erhoffte Beute. Diese murrten zwar heftig über diese byzantinische Hinterlist, mussten sich aber fügen, wenn sie nicht den Hauptzweck des Zuges gefährden wollten und Alexios verstand es, Führer und Mannschaften durch reiche Geschenke zu besänftigen. Beim Weitermarsch nach Südosten trennten sich die Kreuzritter durch Unkenntnis der Wege in zwei Heerhaufen. Da griff Kilij Arslan, der sich in den Bergen versteckt hatte, eine Abteilung bei Dorylaion an und ihr Untergang schien unabwendbar, aber zur rechten Zeit kam die andere Abteilung zu Hilfe und die Türken wurden vernichtend geschlagen. Nach dieser Niederlage räumte der Sultan Kleinasien und überließ es den Byzantinern. Bei seinem Rückzug verwüstete das Land und erschwerte somit den Weitermarsch der Kreuzfahrer, bei denen schon bald Mangel an Lebensmitteln eintrat. Unter großen Leiden und Verlusten gelangten die Kreuzritter zu den am Taurus angesiedelten christlichen Armeniern. Hier fanden die Kreuzritter Unterstützung und so marschierten sie in zwei Abteilungen getrennt, nördlich und südlich des Taurus nach Antiochia, dem nächsten gemeinsamen Ziel.
Auf diesem Weg trennte sich Balduin von Flandern vom Hauptheer, um die Christen am Euphrat aufzuwiegeln. Einer Einladung des christlichen Fürsten Thoros folgend, schlug er sich im wenigen Rittern nach Edessa durch und wurde von Thoros in feierlicher Versammlung zum Sohn und Nachfolger erklärt. Als bald darauf der alte Fürst diese Verfügung wieder zurücknehmen wollte, wurde er vom eigenen Volk zur Abdankung gezwungen und ermordet. So erlangte Balduin die Herrschaft in Edessa und er erweiterte sein Gebiet durch siegreiche Kämpfe gegen die Türken. Er schuf damit das erste lateinische Fürstentum im Orient.
Unterdessen lagerte das wieder vereinigte Kreuzheer seit dem 21. Oktober vor dem festen Antiochia, das reichlich mit Lebensmitteln versehen war und von harten und kriegstüchtigen Emir Yagi Siyan verteidigt wurde.
[...]
[1] Terry Jones/Alan Ereira, Die Kreuzzüge, München 1995, S. 9.
[2] Terry Jones/Alan Ereira, Die Kreuzzüge, S. 21.
[3] Peter Milger, Die Kreuzzüge. Krieg im Namen Gottes, München 2000, S. 10.
[4] Terry Jones/Alan Ereira, Die Kreuzzüge, S. 27.
[5] Peter Milger, Die Kreuzzüge, S. 11.
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