Niccolò Machiavelli ist einer der bekanntesten politischen Theoretiker. Er soll mit seinen Schriften, vor allem mit seinem Werk ,,Il Principe", der Begründer des sogenannten Machiavellismus sein. Unter diesem Begriff versteht man den rücksichtslosen Machtmissbrauch des, oder der Regierenden, der einzig und alleine dazu dient, mit grausamen Methoden die Herrschaft und somit die Macht zu sichern.
So ist es auch kein Wunder, dass Machiavelli viel Kritik entgegenschlug. Die katholische Kirche beispielsweise, setzte seine Werke auf den Index und seine Schrift ,,Il Principe" erschien erst knapp 200 Jahre nach seinem Tod. Friedrich der Große versuchte mit seinem ,,Anti-Machiavel" die Menschlichkeit zu verteidigen, die er durch Machiavelli gefährdet sah.1
Diese Arbeit setzt sich mit Machiavellis Hauptwerk ,,Il Principe" auseinander. Dabei soll der Schwerpunkt auf den Begriff der Macht gelegt werden.
Um Machiavellis Machtverständnis deutlich zu machen ist es nötig, zuerst auf die Biographie des Autors sowie auf die gesellschaftlichen und politischen Umstände zu seinen Lebzeiten, einzugehen.
Im Folgenden werden die Anleitungen für einen Fürsten betrachtet, die ihm sagen, wie er die Macht in einem Staat erringen und später auch erfolgreich verteidigen kann. Hier werden auch die jeweiligen Beispiele berühmter Persönlichkeiten aus der Geschichte behandelt, die Machiavelli in jedem Kapitel anfügt. Besonderes Augenmerk wird auch auf die Schlüsselbegriff ,,virtù" und ,,fortuna" gelegt .
Zum Schluss soll nochmals Machiavellis Machtverständnis deutlich gemacht werden, hierbei wird auch erläutert inwieweit ,,Il Principe" in der Tradition des klassischen Fürstenspiegels steht. Abschließend wird noch kurz ein, aus Machiavellis Sicht, Idealbeispiel für das tugendhafte Verhalten eines Mannes, aus der Literatur betrachtet: die Figur des Jago aus Shakespeares Tragödie ,,Othello".
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1 Wolfgang Kersting, Niccolò Machiavelli. C.H. Beck, München, 1988. S. 163
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Leben des Niccolö Machiavelli
- Historische Umstände zu Zeiten Machiavellis
- Machiavellis Menschenbild
- Gliederung des Werks „11 Principe"
- „11 Principe"
- Virtü und occasione
- Das Beispiel Cesare Borgias
- „ s'egli é meglio essere arnato che temuto_
- Der Begriff fortuna
- Machiavellis Machtbegriff
- Jago, eine typisch machiavellistische Person.
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit Niccolö Machiavellis Hauptwerk „11 Principe" und legt dabei den Schwerpunkt auf den Begriff der Macht. Die Arbeit analysiert die Biografie des Autors, die gesellschaftlichen und politischen Umstände seiner Zeit sowie die Anleitungen für einen Fürsten, wie er die Macht in einem Staat erringen und verteidigen kann.
- Der Begriff der Macht im Kontext von Machiavellis Werk „11 Principe"
- Die Rolle von Virtü und Fortuna in der Erlangung und Erhaltung von Macht
- Die Bedeutung von Gewalt und Grausamkeit in Machiavellis Machtverständnis
- Das Verhältnis von Schein und Sein in der Machtausübung
- Der Einfluss von „11 Principe" auf die politische Theorie und Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
Die Schrift „11 Principe" beginnt mit der Unterscheidung zwischen Republiken und Fürstentümern, wobei Machiavelli sich vor allem auf die neu erworbenen Fürstentümer konzentriert. Er analysiert die verschiedenen Herrschaftsformen, die Schwierigkeiten bei der Machtübernahme und die Bedeutung von „guten Gesetzen und guten Waffen“ für die Stabilität eines Staates. Machiavelli stellt heraus, dass ein Fürst, um die Macht zu erringen und zu erhalten, bestimmte Verhaltensweisen annehmen muss. Er muss „virtuoso“ sein, d.h. über die notwendigen Fähigkeiten und Eigenschaften verfügen, um die Herausforderungen der Macht zu meistern. Dazu gehört auch die Fähigkeit, „occasione“ zu erkennen und zu nutzen, d.h. die richtigen Gelegenheiten für den Machtausbau zu identifizieren und zu nutzen.
Machiavelli geht dann auf die Rolle von Fortuna ein, die er als eine Kraft sieht, die sowohl Chancen als auch Risiken für den Fürsten bietet. Er argumentiert, dass ein Fürst nicht nur auf Fortuna vertrauen darf, sondern auch aktiv seine Macht sichern und ausbauen muss. Als Beispiel für einen Fürsten, der durch Fortuna an die Macht kam, aber sie nicht halten konnte, analysiert Machiavelli Cesare Borgia. Er zeigt, wie Borgia durch geschickte Taktik und rücksichtsloses Vorgehen seine Macht in der Romagna etablierte, aber schließlich durch ungünstige Umstände und eigene Fehler wieder verlor.
Ein weiteres zentrales Thema in „11 Principe“ ist die Frage, ob es für einen Fürsten besser ist, geliebt oder gefürchtet zu werden. Machiavelli argumentiert, dass es für die Erhaltung der Macht wichtiger ist, gefürchtet zu werden, da Liebe unbeständig ist, während Furcht den Fürsten vor Rebellionen schützt. Er betont jedoch, dass der Fürst nicht verhasst werden darf, da dies zu Aufständen führen könnte.
Machiavelli behandelt auch die Frage, ob ein Fürst sein Wort halten soll. Er kommt zu dem Schluss, dass ein Fürst sein Wort nur dann halten sollte, wenn es seinem Vorteil dient. Wenn es jedoch in seinem Interesse liegt, sein Wort zu brechen, sollte er dies ohne Skrupel tun.
In den letzten Kapiteln von „11 Principe“ fasst Machiavelli die wichtigsten Eigenschaften zusammen, die ein Fürst besitzen muss, um seine Macht zu erhalten. Er betont die Bedeutung von Stärke, List, Grausamkeit und Heuchelei. Er stellt klar, dass moralische Prinzipien in der Machtausübung keine Rolle spielen sollten.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Begriff der Macht, die Rolle von Virtü und Fortuna, die Bedeutung von Gewalt und Grausamkeit, das Verhältnis von Schein und Sein sowie die Staatsräson. Der Text analysiert Niccolö Machiavellis Werk „11 Principe“ und setzt es in den Kontext der politischen Theorie und Praxis seiner Zeit.
- Quote paper
- Beate Sewald (Author), 2002, Niccolò Machiavellis - Il Principe - und der Begriff der Macht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/5495
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