Was ist gut? Was ist gerecht? Welche Merkmale hat eine gerechte Gesellschaft? Unter welchen Bedingungen kann sie sich so entwickeln, dass jedes in ihr lebende Individuum seine Möglichkeiten und Fähigkeiten in fairen Grenzen ausleben kann? Fragen, die schon hundertmal beantwortet wurden und sich doch immer wieder neu stellen.
Gerade in der heutigen Zeit, in der immer mehr Menschen auf ihr eigenes Wohl bedacht sind und Worte wie „Ethik“ und „Moral“ immer mehr ins Hintertreffen geraten, ist es notwendig diese, für ein menschliches Miteinander so wichtigen Begriffe, mit neuem Leben zu füllen. Wir leben zunehmend in einer „Ellenbogengesellschaft“, die Welt wird mit jedem Tag kleiner, die Ansprüche der einzelnen, größer. Welche Möglichkeiten hat man nun, die begrenzten Güter gerecht zu verteilen, ohne weniger gut gestellten, Nachteile zu bereiten? Wie müsste eine Gesellschaft beschaffen sein und welche Voraussetzungen für Gerechtigkeit müssen gegeben sein, um solch eine „ideale“ Gesellschaftsstruktur zu schaffen? Dieser Fragestellung geht der amerikanische Philosoph John Rawls in seiner Theorie der Gerechtigkeit nach.
Im Rahmen dieser Arbeit werde ich mich eingehender mit dem Grundgut der Selbstachtung und mit ihr eng zusammenhängenden Begriffen beschäftigen. Dabei beziehe ich mich vor allem auf den dritten Teil des Buches und hier besonders auf die Kapitel 65-67 und 80.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1 Überblick Über Rawls Theorie der Gerechtigkeit
- 1.1 Die Grundsätze der Gerechtigkeit
- 2 Das Grundgut der Selbstachtung
- 2.1 Die zwei Seiten der Selbstachtung
- 2.2 Das Problem der Scham
- 3 Resümee
- LITERATURVERZEICHNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Grundgut der Selbstachtung im Kontext der Theorie der Gerechtigkeit von John Rawls. Im Fokus der Arbeit steht die Analyse der Selbstachtung als eines der zentralen Grundgüter, die für das menschliche Wohlergehen und die Entwicklung einer gerechten Gesellschaft unerlässlich sind.
- Analyse der Selbstachtung als Grundgut in Rawls' Theorie der Gerechtigkeit
- Untersuchung der beiden Seiten der Selbstachtung: Selbstwertgefühl und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten
- Bedeutung der Anerkennung durch andere für die Selbstachtung
- Bedeutung der Scham als Gefühl verletzter Selbstachtung
- Verbindung zwischen Selbstachtung und der Gerechtigkeitsprinzipien von Rawls
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Fragestellung der Arbeit ein und stellt die Relevanz von Gerechtigkeit und Selbstachtung in der heutigen Gesellschaft heraus. Sie zeigt die Bedeutung der Theorie der Gerechtigkeit von John Rawls für die Beantwortung dieser Fragestellungen auf.
Das erste Kapitel bietet einen Überblick über die wichtigsten Aspekte von Rawls' Theorie der Gerechtigkeit. Es werden die drei Teile der Theorie vorgestellt und die beiden grundlegenden Gerechtigkeitsprinzipien erläutert. Die Wahl dieser Prinzipien erfolgt im Urzustand unter dem Schleier des Nichtwissens, um sicherzustellen, dass sie unvoreingenommen und gerecht gewählt werden.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit dem Grundgut der Selbstachtung. Es werden die beiden Seiten der Selbstachtung, Selbstwertgefühl und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, näher beleuchtet. Die Bedeutung der Anerkennung durch andere für die Entwicklung der Selbstachtung wird hervorgehoben.
Im zweiten Kapitel wird auch das Problem der Scham als Gefühl verletzter Selbstachtung behandelt. Die Unterscheidung zwischen natürlicher und moralischer Scham wird erläutert und die Bedeutung der Scham für die Selbstachtung und das menschliche Wohlergehen herausgearbeitet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Theorie der Gerechtigkeit von John Rawls, das Grundgut der Selbstachtung, Selbstwertgefühl, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, Anerkennung, Scham, natürliche Scham, moralische Scham, Gerechtigkeitsprinzipien, Urzustand, Schleier des Nichtwissens, Grundordnung, wohlgeordnete Gesellschaft.
- Arbeit zitieren
- Sandra Schulz (Autor:in), 2006, Das Grundgut der Selbstachtung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/54934
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