Aggressivität stellt ein Grundelement menschlichen Erlebens und Verhaltens dar. Sie kann der Erhaltung von Leben oder dessen Zerstörung dienen. Die destruktive Wirkung dessen taucht als Gegenstand immer mal wieder in politischen Diskursen oder Fachdiskussionen auch in Form von Gewalttaten und Delinquenz bei Heranwachsenden auf. In den Fokus der Diskussionen zur Problemlösung des Aggressivitätspotenzials rückte diesbezüglich das populäre aber bestrittene Anti-Aggressivitäts-Training (AAT). Dessen Legitimation steht im weiteren Verlauf auf dem Prüfstand.
Das Anti-Aggressivitäts-Training entstand 1986 aus einer interdisziplinären Arbeitsgruppe im Namen der Jugendvollzugsanstalt Hameln nach Absprache mit dem zuständigen Justizministerium. Es wurden dazu teilweise Elemente und Ideen aus der Glen Mills Schools (USA) übernommen. Die Glen Mills Schools ist eine Korrekturanstalt für zumeist straffällig gewordene Jugendliche zwischen 15 und 18 Jahren. Sie zeichnet sich durch einen privaten, gemeinnützigen Träger, keine Mauern oder Zäune, diverse Freizeitangebote sowie eine gute medizinische Versorgung als auch schulische oder berufliche Weiterbildungsmöglichkeiten aus. Das Herzstück der Glen Mills Schools ist die Arbeit mit gleichaltrigen Gruppen. Die einzelnen Jugendlichen konfrontieren, sanktionieren und überwachen sich dadurch selbst und unterstützen sich gegenseitig im Prozess der Besserung, was im AAT nicht anders ist. Dadurch hebt sich die Glen Mills Schools deutlich von anderen Einrichtungen in den Staaten ab.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung.
- II. Entstehung des Anti-Aggressivitäts-Trainings
- III. Definition Konfrontative Pädagogik
- IV. Definition Anti-Aggressivitäts-Training.
- V. Charakterisierung des Anti-Aggressivitäts-Trainings......
- a. Rechtsgrundlage…........
- b. Zielgruppe......
- c. Zielsetzung.
- d. Charakteristika
- VI. Curriculum ...........\
- a. Integrationsphase.........
- b. Konfrontationsphase I und II….....
- c. Gewaltverringerungsphase
- VII. Forschungsergebnisse........
- VIII. Würdigung.......
- X. Resümee.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Legitimation des Anti-Aggressivitäts-Trainings (AAT) im Kontext der Konfrontativen Pädagogik. Die Arbeit analysiert die Entstehung und Entwicklung des AAT, definiert die Konfrontative Pädagogik und beschreibt das AAT im Detail. Darüber hinaus werden die rechtlichen Grundlagen, die Zielgruppe und die Zielsetzung des AAT sowie dessen Charakteristika beleuchtet.
- Die Entstehung und Entwicklung des Anti-Aggressivitäts-Trainings
- Die Definition der Konfrontativen Pädagogik
- Die Charakterisierung des Anti-Aggressivitäts-Trainings, einschließlich Rechtsgrundlage, Zielgruppe, Zielsetzung und Charakteristika
- Das Curriculum des Anti-Aggressivitäts-Trainings
- Die Forschungsergebnisse zum Anti-Aggressivitäts-Training
Zusammenfassung der Kapitel
- I. Einleitung: Diese Einleitung führt das Thema Aggressivität und die Rolle des Anti-Aggressivitäts-Trainings (AAT) in der Diskussion über Gewalt und Delinquenz bei Jugendlichen ein. Sie stellt die Legitimation des AAT in Frage und skizziert die thematischen Schwerpunkte der Seminararbeit.
- II. Entstehung des Anti-Aggressivitäts-Trainings: Dieser Abschnitt beleuchtet die Entstehung des AAT im Jahr 1986 und seine Wurzeln in der Jugendvollzugsanstalt Hameln. Er beschreibt die Einflüsse der Glen Mills Schools in den USA auf die Entwicklung des AAT und hebt die Besonderheiten der Glen Mills Schools hervor.
- III. Definition Konfrontative Pädagogik: Hier wird die Konfrontative Pädagogik als ein Handlungsstil professioneller Akteure definiert, der eine direkte Auseinandersetzung mit abweichendem Verhalten nicht scheut. Der Abschnitt beschreibt die drei Kernaspekte der Konfrontativen Pädagogik: Normregelung, situativen Handlungsstil und das Angebot von Coolness-Training oder Anti-Aggressivitäts-Training.
- IV. Definition Anti-Aggressivitäts-Training: Dieser Abschnitt definiert das Anti-Aggressivitäts-Training als eine delikt- und defizitspezifische Behandlungsmaßnahme für gewaltbereite Mehrfachtäter. Er erklärt die lerntheoretisch-kognitive Grundlage des AAT und wie es auf den Umgang mit Konflikten und die Empathie des Jugendlichen gegenüber dem Geschädigten wirkt.
- V. Charakterisierung des Anti-Aggressivitäts-Trainings: Dieser Abschnitt geht tiefer in die Charakterisierung des AAT ein und behandelt die Rechtsgrundlage, die Zielgruppe, die Zielsetzung und die Charakteristika des AAT. Er beleuchtet die rechtliche Grundlage in § 29 Art. 1 KJHG und die Zielgruppe des AAT, die aus mehrfachdelinquenten, erziehungsresistenten Jugendlichen besteht. Außerdem werden die Ziele des AAT, wie die Reduzierung von Gewalttaten und die Förderung prosozialen Verhaltens, sowie die Charakteristika des AAT, wie die Übernahme von Verantwortung, das optimistische Menschenbild und die defizitorientierte Korrektur, beschrieben.
- VI. Curriculum: Dieser Abschnitt befasst sich mit dem Curriculum des AAT, welches sich in drei Phasen gliedert: die Integrationsphase, die Konfrontationsphase I und II sowie die Gewaltverringerungsphase. Der Abschnitt beschreibt die Inhalte und Ziele jeder Phase.
Schlüsselwörter
Die Seminararbeit beschäftigt sich mit den Themen Anti-Aggressivitäts-Training (AAT), Konfrontative Pädagogik, Gewalt, Delinquenz, Jugendliche, Lerntheorie, kognitives Paradigma, Empathie, Rechtsgrundlage, Zielgruppe, Zielsetzung, Curriculum, Forschungsergebnisse, Würdigung. Besonders relevant sind die Begriffe „Konfrontation“ und „Grenzsetzung“, welche zentrale Elemente der Konfrontativen Pädagogik und des AAT darstellen.
- Citar trabajo
- David Sauter (Autor), 2018, Die Legitimation des Anti-Aggressivitäts-Trainings im Rahmen der Konfrontativen Pädagogik, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/548255