„Olympia“ entstand 1863 in wenigen Tagen, da schon eine Aquarellfassung existierte, die mit dem endgültigen Werk fast übereinstimmt. Seinen Titel erhielt es jedoch erst 10 Monate später inspiriert durch die Verse eines Gedichts von Astruc. Im Lexikon ist unter ‚Olympia’ die Gemahlin des makedonischen Königs Philipp II. zu finden.
Nachdem der Louvre das Bild nach Manets Tod zunächst ablehnte, wurde es per Kabinettsbeschluss ins Musee du Luxembourg geschickt, bis man es 1907 schließlich doch zur „Großen Odaliske“ von Ingres in den Louvre hängte. Heute befindet es sich im Musee d’Orsay in Paris. Es ist mit Öl auf Leinwand gemalt und misst 130,5 mal 190 Zentimeter.
Als Modell diente Edouard Manet - wie schon öfters zuvor- die stadtbekannte Edelprostituierte Victorine Meurent. Dieser Umstand war sicherlich einer von nicht wenigen Gründen, weshalb das Gemälde im Salon 1865 auf das heftigste kritisiert wurde.
Die „Olympia“ ist eine frontale Komposition, die im Hintergrund von der Wand und den Diwanvorhängen fast in der Mitte geteilt wird. Obwohl eine der beiden Figuren horizontal in der Mitte des Bildes liegt, ist doch beiden jeweils eine Bildhälfte zugeteilt. Dominierend ist natürlich die Figur der Olympia, die nackt und lang ausgestreckt auf einem Bett liegt, das den kompletten unteren Bildteil einnimmt. Den Oberkörper stützt sie auf einem Berg von Kissen ab. Die andere Gestalt steht rechts hinter dem Lager und stellt eine schwarze Dienerin in einem hellrosa Kleid dar, die dem Mädchen ein buntes Blumenbukett entgegenhält. Nicht zu vergessen ist die schwarze Katze am rechten Bildrand auf dem Bett, mit gesträubtem Rücken und funkelnden gelben Augen, wodurch sie mit dem frontalen Blick der Olympia korrespondiert.
Nicht nur kompositorisch, auch farblich sind die Inhalte im Bild streng voneinander abgegrenzt. Die deutliche Farbgegenüberstellung wird recht simpel durch den Hell-Dunkel-Kontrast des Hintergrunds mit den grünen Vorhängen und der rotbraunen Wand und dem „geschlossenen hellen Komplex“, bestehend aus dem Bett und den Personen, im Vordergrund erreicht. Nur die Dienerin fungiert hier mit ihrer dunklen Hautfarbe und dem hellen Kleid sozusagen als eine Art Verbindungsglied, da sie mit beiden Bereichen verschwimmt. Hinzu kommen Farbtupfer aus „zartesten Nuancen feinster Farbigkeit“, wie die korallenfarbige Haarschleife der Olympia, der goldene Armschmuck und das schwarze Halsband, die sich auf das bunte Bukett beziehen uns somit das Bild beleben.
Inhaltsverzeichnis
- Das Gemälde „Olympia"
- Daten zum Gemälde / Bildbeschreibung
- Interpretation
- Manets Kunstverständnis
- Kunstrichtungen
- Manets Malstil
- Vorbilder
- Tizian
- Ingres
- Goya
- Eigene Meinung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert Edouard Manets Gemälde "Olympia" und setzt es in Beziehung zu seinen Vorbildern. Sie untersucht die Komposition, die Farbgebung und die Interpretation des Bildes im Kontext der Kunstgeschichte und der Zeit des Realismus und Impressionismus. Darüber hinaus werden die künstlerischen Ansätze von Manet und seine Beziehung zu seinen Vorbildern, wie Tizian, Ingres und Goya, beleuchtet.
- Die Bedeutung von Manets "Olympia" für die Kunstgeschichte
- Die Rolle von Vorbildern in Manets Werk
- Die Darstellung von Frauen in der Kunst des 19. Jahrhunderts
- Der Einfluss von Realismus und Impressionismus auf Manets Kunst
- Die Interpretation von "Olympia" im Kontext ihrer Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit den Daten zum Gemälde "Olympia", einschließlich der Entstehungszeit, des Titels und der Bildbeschreibung. Es wird die frontale Komposition und die Farbgebung des Bildes erläutert sowie die Bedeutung der dargestellten Figuren, insbesondere der "Olympia" und ihrer Dienerin, hervorgehoben.
Im zweiten Kapitel wird die Interpretation von "Olympia" diskutiert. Es werden die Darstellung der Frau als selbstbewusstes Wesen und die Kritik an der traditionellen Darstellung von Frauen in der Kunst beleuchtet. Manets Kunstverständnis und seine Haltung zum Realismus und Impressionismus werden im dritten Kapitel näher betrachtet.
Das vierte Kapitel analysiert drei Vorbilder von Manets "Olympia": Tizians "Venus von Urbino", Ingres' "Die große Odaliske" und Goyas "Die nackte Maja". Es werden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Komposition, der Farbgebung und der Darstellung der Frauen in diesen Werken untersucht.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Edouard Manet, "Olympia", Tizian, Ingres, Goya, Realismus, Impressionismus, Kunstgeschichte, Frauenbild, Komposition, Farbgebung, Interpretation, Vorbilder, Kunstverständnis, Darstellung von Frauen, 19. Jahrhundert, Französische Malerei, Venus von Urbino, Die große Odaliske, Die nackte Maja.
- Arbeit zitieren
- Maja Tworek (Autor:in), 2004, Manets 'Olympia' und ihre Vorbilder, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/54737
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