Das Ausmaß an internationaler Wanderung hat sich in den letzten Jahren stetig beschleunigt. Gemäß einer Untersuchung der Vereinten Nationen im Jahr 2002 nahm die Zahl von internationalen Wanderern zwischen 1990 und 2000 von 154 Millionen bis 175 Millionen zu.
Die Folgen für Ursprungsländer und Bestimmungsort haben zu einer größeren Aufmerksamkeit in Politik, Wissenschaft und Öffentlichkeit geführt. Die Migration aus Entwicklungsländern wird sich in den kommenden Jahrzehnten wahrscheinlich als ein Teil des Weltglobalisierungsprozesses weiter entwickeln. Insbesondere die Wanderung von Facharbeitern (der so genannte Brain-Drain) ist ein Hauptstück der Wanderungsdebatte. Dabei ist das Trendthema der Migration hoch qualifizierter Arbeitskräfte in Politik und Öffentlichkeit noch mit einigen Fehlvorstellungen verbunden. Gegner der Zuwanderung argumentieren damit, dass Zuwanderung die Arbeitslosenprobleme im Gastland nicht verringert und durch den Brain Drain (Abwanderung Qualifizierter Arbeitskräfte) ebenso die Wirtschaft des Herkunftslandes dauerhaft geschädigt würde. Die Befürworter einer offenen Migrationspolitik hingegen erkennen die positiven Externalitäten von Brain Gain und die Möglichkeit der Rückkehr in das Auswanderungsland. Zudem bieten sie Ansätze zur Lösung des Problems der Finanzierung von Bildung. Die internationale Gemeinschaft muss bereit sein, sich den durch die zunehmende Beweglichkeit von Arbeitern erfahrenen Herausforderungen in Herkunfts- sowie dem Zielland zu stellen.
Ziel der Arbeit ist es, die Mobilität von Akademikern und deren Folgen sowie die Gründe von Migration dieser Gruppe näher zu Betrachten. Dabei werden Kosten und Nutzen von internationaler Migration Hochqualifizierter in den jeweiligen Herkunfts- und Zielländern dargestellt und differenziert betrachtet.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- DETERMINANTEN FÜR MIGRATIONSENTSCHEIDUNGEN
- Migrationstypologien
- Makroökonomische Gründe für Migration
- Mobilität des Faktors Arbeit
- Ausstattung mit Humankapital
- MIGRATIONSENTSCHEIDUNG AUS MIKROTHEORETISCHER SICHT
- Nutzenkalkül des Human-Kapital-Modells
- Investitionskalkül für das individuelle Humankapital
- Heterogenität des Qualifikationsniveaus
- ANGEBOT UND NACHFRAGE NACH BILDUNG
- Unterschiede in der Art von Bildung
- Analyse der Migrationsländer
- Probleme der Bereitstellung von Bildung
- LÖSUNGSANSÄTZE NACH POUTVAARA UND WILDASIN
- „Graduate Tax" — Ausbildungssteuer
- Private Investments in Bildung
- FAzIT
- LITERATURVERZEICHNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Mobilität von Akademikern und deren Folgen, insbesondere im Kontext des Brain Drain. Ziel ist es, die Determinanten von Migrationsentscheidungen dieser Gruppe zu analysieren und die Kosten und Nutzen internationaler Migration Hochqualifizierter sowohl für die Herkunfts- als auch für die Zielländer zu beleuchten.
- Determinanten von Migrationsentscheidungen
- Humankapital und Bildung als Schlüsselfaktoren
- Mikroökonomische Sicht auf die Migrationsentscheidung
- Angebot und Nachfrage nach Bildung in einem globalisierten Kontext
- Lösungsansätze zur Bewältigung des Brain Drain
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die zunehmende Bedeutung internationaler Wanderung, insbesondere die Migration von Facharbeitern (Brain Drain). Es werden die gängigen Argumente von Gegnern und Befürwortern einer offenen Migrationspolitik dargestellt.
Kapitel 2 behandelt die Determinanten für Migrationsentscheidungen. Es werden verschiedene Migrationstypologien definiert, makroökonomische Gründe für Migration erläutert und die Rolle von Humankapital und Mobilität des Faktors Arbeit im Kontext der Migrationsentscheidung beleuchtet.
Kapitel 3 betrachtet die Migrationsentscheidung aus mikroökonomischer Sicht. Das Nutzenkalkül des Human-Kapital-Modells wird vorgestellt und das Investitionskalkül für das individuelle Humankapital im Kontext von Familienentscheidungen und Risikoverteilung analysiert. Weiterhin wird die Heterogenität des Qualifikationsniveaus und die Rolle von Informationsasymmetrien im Migrationskontext beleuchtet.
Kapitel 4 befasst sich mit dem Angebot und der Nachfrage nach Bildung im Kontext der Migration. Es werden zwei Arten von Bildung, nationale und internationale Bildung, unterschieden und die Bedeutung von Bildung für die Mobilität von Akademikern herausgestellt. Die Analyse der Migrationsländer zeigt die Herausforderungen, die sich aus der Migration von High Skilled für die Herkunftsländer ergeben. Weiterhin werden die Probleme der Bereitstellung von Bildung im Kontext von staatlichen und privaten Finanzierungsmodellen diskutiert.
Kapitel 5 stellt Lösungsansätze nach Poutvaara und Wildasin vor, um den Brain Drain zu minimieren. Die „Graduate Tax" als Ausbildungssteuer und private Investments in Bildung werden als mögliche Instrumente zur Finanzierung von Bildung und zur Förderung der Rückkehr von High Skilled in die Herkunftsländer vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Mobilität von Akademikern, Brain Drain, Brain Gain, Migrationsentscheidungen, Humankapital, Bildung, internationale Migration, Kosten und Nutzen der Migration, Ausbildungssteuer, private Investments in Bildung, Rückkehr von Fachkräften, Entwicklungsländer, Industrieländer, und die Rolle des Staates in der Migrationspolitik.
- Arbeit zitieren
- Kai Ganguin (Autor:in), 2006, Spezialisierung und Mobilität von Akademiker/Innen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/54713
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