1. Einleitung
Nach der Neuordnung Europas infolge des Endes des Zweiten Weltkriegs stand die Außenpolitik des gesamten Kontinents unter dem Vorzeichen des Ost-West-Konflikts und der Bedrohung durch eine Erhitzung des Kalten Krieges. Umso beachtenswerter erscheint es, dass man bis Ende der 60iger Jahre im Bereich der europäischen Außenpolitik kaum Integrationsansätze verfolgte. Vereinzelte Versuche, mit einer gemeinsamen europäischen Außenpolitik zur Konfliktentschärfung beizutragen blieben bis dahin erfolglos. Stattdessen waren es stets die einzelnen europäischen Nationalstaaten, die sich in dieser Politiksphäre betätigten. Erst langsam begann man, den Integrationsprozess, der bis dahin auf die rein wirtschaftlichen Aspekte der Gemeinschaft abzielte, auch an der außenpolitische Ebene anzusetzen.
Über die letzten rund 30 Jahre entwickelte sich somit, neben den ökonomischen und den gesellschaftlichen Integrationsbestrebungen, auch eine gemeinsame politische Ordnung für Europa, welche unter anderem der europäischen Außenpolitik eine bedeutende Stellung einräumt. Schließlich ist es, neben der wirtschaftlichen Macht, dieser Politikbereich, der die Wahrnehmung der Europäischen Union als Akteur auf der internationalen Bühne entscheidend beeinflusst.
Doch nimmt Europa die ihm offenstehende Rolle in der Weltpolitik auch wirklich wahr? Der ehemalige Bayerische Ministerpräsident Franz-Joseph Strauß drückte es einmal so aus:
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Integration der europäischen Außenpolitik im Rahmen der Europäischen Politischen Zusammenarbeit
- Der Luxemburger Bericht 1970
- Der Kopenhagener Bericht 1973
- Der Londoner Bericht 1981
- Die Einheitliche Europäische Akte 1986
- Die Einführung einer Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik im EU-Vertrag von Maastricht
- Die Einbettung der GASP in die Säulenstruktur des EU-Vertrags
- Das Kohärenzgebot der europäischen Außenpolitik
- Die Zielsetzungen der GASP
- Die Instrumente und Entscheidungsverfahren der GASP
- Gegenseitige Unterrichtung und Abstimmung
- Gemeinsame Standpunkte
- Gemeinsame Aktionen
- Gemeinsame Erklärungen
- Die GASP nach dem Vertrag von Amsterdam
- Die institutionelle Struktur der GASP
- Die GASP in der Praxis
- Die GASP nach dem Vertrag von Maastricht
- Die GASP nach dem Vertrag von Amsterdam
- Zusammenfassung
- ANHANG
- LITERATURVERZEICHNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Entwicklung der europäischen Außenpolitik seit ihren Anfängen in der Europäischen Politischen Zusammenarbeit (EPZ) und untersucht, inwiefern die Europäische Union durch die im Laufe der Zeit entwickelten außenpolitischen Instrumentarien und die institutionelle Struktur zu einem wirkungsvollen und kohärenten Akteur auf der internationalen Bühne geworden ist.
- Entwicklung der europäischen Außenpolitik von der EPZ zur GASP
- Analyse der Instrumente und Entscheidungsverfahren der GASP
- Bedeutung der institutionellen Struktur für die Umsetzung der GASP
- Bewertung der Profilierung der Europäischen Union als internationaler Akteur
- Herausforderungen und Perspektiven der gemeinsamen europäischen Außenpolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Anfänge der europäischen Außenpolitik im Kontext des Ost-West-Konflikts und der Herausforderungen des Kalten Krieges. Sie stellt die Diskrepanz zwischen der wirtschaftlichen Macht der Europäischen Gemeinschaft und ihrer scheinbar schwachen außenpolitischen Position heraus.
Das zweite Kapitel befasst sich mit den ersten Schritten in Richtung einer gemeinsamen europäischen Außenpolitik im Rahmen der Europäischen Politischen Zusammenarbeit (EPZ). Es werden die wichtigsten Berichte (Luxemburger Bericht 1970, Kopenhagener Bericht 1973, Londoner Bericht 1981) sowie die Einheitliche Europäische Akte (EEA) 1986 analysiert, die den Weg für eine stärkere Koordinierung der europäischen Außenpolitik ebneten.
Das dritte Kapitel behandelt die Einführung der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) im Vertrag von Maastricht. Es werden die Einbettung der GASP in die Säulenstruktur des EU-Vertrags, das Kohärenzgebot der europäischen Außenpolitik, die Zielsetzungen der GASP sowie die Instrumente und Entscheidungsverfahren der GASP (gegenseitige Unterrichtung und Abstimmung, gemeinsame Standpunkte, gemeinsame Aktionen, gemeinsame Erklärungen) erläutert.
Das vierte Kapitel befasst sich mit den Neuerungen der GASP im Vertrag von Amsterdam, insbesondere mit der Einführung von qualifizierten Mehrheitsentscheidungen und dem Hohen Vertreter der GASP.
Das fünfte Kapitel analysiert die institutionelle Struktur der GASP, wobei die Rolle des Europäischen Rates, des Rates, des Hohen Vertreters, des Ausschusses der Ständigen Vertreter (AstV), des Politischen Komitees und der Europäischen Kommission beleuchtet wird.
Das sechste Kapitel befasst sich mit der Umsetzung der GASP in der Praxis, sowohl nach dem Vertrag von Maastricht als auch nach dem Vertrag von Amsterdam. Es werden konkrete Beispiele für die Herausforderungen und Erfolge der gemeinsamen europäischen Außenpolitik aufgezeigt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Europäische Politische Zusammenarbeit (EPZ), die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP), die Europäische Union, die Institutionen der EU, die außenpolitischen Instrumente der EU, die Herausforderungen der gemeinsamen europäischen Außenpolitik, die Profilierung der Europäischen Union als internationaler Akteur, die Kohärenz der europäischen Außenpolitik und die Beziehungen zwischen der EG und der GASP.
- Arbeit zitieren
- Vanessa Ohst (Autor:in), 2002, Die Außenpolitik der Europäischen Union, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/5470
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