Nach den Haussejahren Ende der 90-er sind die Hypes um das Investmentbanking und das E-Banking deutlich zurückgegangen und haben sich mittlerweile auf gesundem Niveau eingependelt. Die Industrialisierung des Bankgewerbes ist nun das seit Monaten und Jahren wohl am meisten diskutierte Thema der Finanzbranche. Im Kern der Diskussion geht es um die Arrondierung der eigenen Leistungskraft, ausgedrückt in der klassischen Frage: „Make or Buy?“ - Soll eine Bank alle Dinge, die nicht direkt mit einer ihrer Kernkompetenzen zu tun haben, auslagern oder ist die schiere Größe, abgeleitet durch die Gleichung „hohe Stückzahlen = niedrige Stückkosten = größere Effizienz“ ein unschlagbarer Wettbewerbsvorteil? Wird von Industrialisierung gesprochen, hält man sich oft die zweite Variante, stets aber das produzierende Gewerbe vor Augen (Lubich, R./ Rebouillon, J. (2004), S. 27). Im 2. Kapitel der Arbeit soll zunächst definiert werden, wie die Begriffe Innovation und Financial Institution wissenschaftlich einzuordnen sind bevor dann in Kapitel 3 die historische Situation auf dem deutschen Finanzdienstleistungssektor, die Geschichte und die Gründe des Outsourcing sowie dessen Auswirkungen auf die Wertschöpfungskette einer Bank näher beleuchtet werden. In Kapitel 4 werden die einzelnen Arten der Wertschöpfungsarchitektur aufgegliedert und erläutert. Kapitel 5 leitet dann mit der eigentlichen Innovation, der Marktentstehung und Marktevolution von Transaktionsbanken auf das in Kapitel 6 dargestellte Praxisbeispiel, der Entstehung des Wertpapierservice-Dienstleisters TxB über. Schließlich rundet Kapitel 7 die Arbeit mit einem Fazit sowie einem weiteren Ausblick auf den Transaktionsbankenmarkt in Deutschland ab.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsklärung Innovation und Financial Institutions
- Die Transaktionskostentheorie und das Aufbrechen der Wertschöpfungskette
- Ausgangssituation der deutschen Bankenbranche
- Auswirkungen auf die Wertschöpfungskette einer Bank
- Zur Geschichte des Outsourcing im Finanzsektor
- Gründe des Outsourcing: Der Transaktionskostenansatz
- Arten der Wertschöpfungsarchitektur
- Integrator
- Orchestrator
- Layer Player
- Market Maker
- Marktentstehung und Marktevolution der Transaktionsbanken
- Praxisbeispiel: TxB
- Fazit und Ausblick
- Literaturverzeichnis
- Anhang
- Die Gründung einer Transaktionsbank
- Abbildungs- und Anhangverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Innovation von Finanzinstituten und untersucht die Auswirkungen des Outsourcing auf die Wertschöpfungsarchitektur von Banken. Die Arbeit analysiert den Wandel von traditionellen Universalbanken hin zu spezialisierten Transaktionsbanken im Kontext der Transaktionskostentheorie.
- Die Entwicklung von Transaktionsbanken als neue Financial Institutions
- Die Rolle der Transaktionskostentheorie bei der Auslagerung von Wertschöpfungsaktivitäten
- Verschiedene Arten der Wertschöpfungsarchitektur, darunter Integrator, Orchestrator, Layer Player und Market Maker
- Die Entstehung und Evolution des Transaktionsbankenmarktes
- Ein Praxisbeispiel: die Gründung der Transaktionsbank TxB
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit führt in die Thematik der Innovation von Finanzinstituten ein und beleuchtet die aktuelle Diskussion um die Industrialisierung des Bankgewerbes. Es stellt die Kernfrage nach dem optimalen Vorgehen für Banken: „Make or Buy?" — Soll eine Bank alle nicht-Kernkompetenzen auslagern oder ist Größe der entscheidende Wettbewerbsvorteil?
Kapitel zwei definiert die Begriffe Innovation und Financial Institution im wissenschaftlichen Kontext. Es werden verschiedene zeitliche Stufen der technischen Neuerungen, wie Inventionen, Innovationen und Diffusion, sowie die unterschiedlichen Arten von Innovationen, wie Produktinnovationen und Prozessinnovationen, erläutert.
Kapitel drei befasst sich mit der Transaktionskostentheorie und deren Auswirkungen auf die Wertschöpfungskette von Banken. Es analysiert die historische Entwicklung des deutschen Bankensystems, die Ursachen der Restrukturierungsprozesse in der Bankenbranche und die Folgen des Outsourcing auf die Wertschöpfungskette.
Kapitel vier stellt verschiedene Arten der Wertschöpfungsarchitektur vor, darunter Integrator, Orchestrator, Layer Player und Market Maker. Es beschreibt die jeweiligen Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken der einzelnen Modelle und erläutert deren Bedeutung im Kontext der Deconstruction-Entwicklung.
Kapitel fünf beleuchtet die Entstehung und Evolution des Transaktionsbankenmarktes. Es analysiert die Marktebene und die Mikroebene des Transaktionsbankings und identifiziert die wichtigsten Treiber für die Entwicklung von Transaktionsbanken.
Kapitel sechs stellt die Gründung der Transaktionsbank TxB als Praxisbeispiel vor. Es beschreibt die Motivation der beiden Landesbanken Helaba und BayernLB, die Herausforderungen bei der Gründung der TxB und die Entwicklung des Unternehmens in den ersten Jahren.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Innovation von Finanzinstituten, Transaktionskostentheorie, Wertschöpfungsarchitektur, Outsourcing, Deconstruction, Integrator, Orchestrator, Layer Player, Market Maker, Transaktionsbanken, Marktentstehung, Marktevolution, Praxisbeispiel TxB, Wertpapierabwicklung, Zahlungsverkehr, Bankindustrie, Restrukturierung, Industrialisierung, Kernkompetenzen.
- Quote paper
- Andre Merz (Author), 2006, Innovation von Financial Institutions, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/54656
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