Seit der Einführung von Maßnahmen zur Berufsvorbereitung in der Bundesrepublik Deutschland zu Beginn der siebziger Jahre, wird deutlich, dass das deutsche System der dualen Berufsausbildung, in dem sich Wirtschaft und öffentliche Einrichtungen die Aufgabe der Ausbildung des beruflichen Nachwuchses teilen, in so fern nicht mehr reibungslos funktioniert, als zunehmend mehr junge Menschen am Übergang zwischen Schule und Ausbildung scheitern. Wiederkehrende Rationalisierungswellen in Produktion und Organisation als Anpassungsreaktion auf steigende Energiepreise und globalisierten Wettbewerbsdruck haben den Bedarf an Fach-und Arbeitskräften bis heute immer weiter sinken lassen. Der stetige Anstieg der amtlichen Arbeitslosenzahlen seit den 70er Jahren - nur von gelegentlichen Konjunkturzyklen unterbrochen - ist das Ergebnis der beschriebenen Prozesse (vgl.:MIEGEL 2001).Wo der Bedarf an Mitarbeitern zurückgeht, weil Betriebe auf neue Produktions- und Organisationsstrukturen setzen oder gar die Produktion und Dienstleistung in Billiglohnländer verlagern, sinkt analog dazu der Bedarf an Nachwuchskräften hier in Deutschland. Die Einrichtung unterschiedlichster Lehrgänge und Maßnahmen zur beruflichen Vorbereitung und Eingliederung durch die Bundesanstalt für Arbeit (BA) und auf Initiative der Kultusministerkonferenz sind als Reaktion auf die beschriebene Situation zu verstehen. Das ihnen gemeinsame Ziel ist, „(...) am Ausbildungsstellenmarkt benachteiligte junge Menschen vor einem negativen Start in ihre Berufsbiographie (...)“ zu bewahren. Gemeinsam ist ihnen auch der pädagogische Ansatz, dass ungeachtet der wirtschaftlichen Zusammenhänge allen Jugendlichen insbesondere denen mit sozialen und/oder schulischen Defiziten - der Zugang zu einer Ausbildung ermöglicht und damit prekäre Beschäftigungsverhältnisse vermieden werden sollen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Berufvorbereitung zwischen Schule und Ausbildung
- Das neue Fachkonzept der Bundesagentur für Arbeit
- Individualisierung der Förderarbeit
- Modularisierung der Qualifizierung
- Kooperation und Netzwerkarbeit
- Praktika und betriebliche Bildungsphasen
- Bildungsbegleitung
- Benachteiligtenförderung zwischen Pädagogik und Ökonomie
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert das neue Fachkonzept der Bundesagentur für Arbeit zur Berufsvorbereitung vor dem Hintergrund weitreichender Veränderungen auf dem Ausbildungsstellenmarkt. Die Arbeit untersucht, wie die Bundesagentur für Arbeit mit dem neuen Fachkonzept auf die Herausforderungen des Ausbildungsstellenmarktes reagiert und welche pädagogischen und ökonomischen Implikationen sich aus dem neuen Konzept ergeben.
- Die zunehmende Rationalisierung in der Wirtschaft und der Rückgang des Bedarfs an Fachkräften
- Die Herausforderungen der Berufsvorbereitung angesichts der Heterogenität der Jugendlichen
- Das neue Fachkonzept der Bundesagentur für Arbeit und seine Ziele
- Die Rolle von Kooperation und Netzwerkarbeit in der Berufsvorbereitung
- Die Bedeutung von Praktika und betrieblichen Bildungsphasen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Problematik der Berufsvorbereitung in Deutschland. Die steigende Jugendarbeitslosigkeit und der Rückgang des Bedarfs an Fachkräften führen zu einem erhöhten Bedarf an Maßnahmen zur Berufsvorbereitung. Die Arbeit stellt fest, dass die Berufsvorbereitung in Deutschland zwar eine wichtige Rolle spielt, aber in ihrer pluralistischen Ausgestaltung oft unkoordiniert und ineffektiv ist.
Kapitel 2 untersucht die Rolle der Berufsvorbereitung zwischen Schule und Ausbildung. Die Arbeit zeigt auf, dass die Berufsvorbereitung in Deutschland von vielen verschiedenen Akteuren geprägt ist und sich durch eine verwirrende Maßnahmenvielfalt auszeichnet. Die Bundesagentur für Arbeit versucht mit ihrem neuen Fachkonzept die Angebotsvielfalt zu reduzieren und die Berufsvorbereitung transparenter zu gestalten.
Kapitel 3 analysiert das neue Fachkonzept der Bundesagentur für Arbeit. Die Arbeit stellt fest, dass die Bundesagentur mit dem neuen Fachkonzept auf die gestiegenen Anforderungen an die Berufsvorbereitung reagiert. Das Fachkonzept zielt auf eine Individualisierung der Förderarbeit, eine Modularisierung der Qualifizierung und eine verstärkte Kooperation mit anderen Akteuren ab.
Kapitel 4 diskutiert die pädagogischen und ökonomischen Herausforderungen der Benachteiligtenförderung. Die Arbeit stellt fest, dass die Berufsvorbereitung vor dem Hintergrund der Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt zunehmend einem Kosten-Nutzen-Kalkül unterliegt. Die Bundesagentur für Arbeit versucht mit dem neuen Fachkonzept die Berufsvorbereitung effizienter zu gestalten, ohne jedoch die pädagogischen Ziele aus den Augen zu verlieren.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Berufsvorbereitung, das neue Fachkonzept der Bundesagentur für Arbeit, die Individualisierung der Förderarbeit, die Modularisierung der Qualifizierung, die Kooperation und Netzwerkarbeit, die Praktika und betrieblichen Bildungsphasen, die Bildungsbegleitung, die Benachteiligtenförderung, die pädagogischen und ökonomischen Herausforderungen, die Jugendarbeitslosigkeit, der Ausbildungsstellenmarkt, die Heterogenität der Jugendlichen, die Effizienz und die Effektivität der Berufsvorbereitung.
- Arbeit zitieren
- B.A. Oskar Schäfer (Autor:in), 2005, Berufsvorbereitung ohne Nutzen? Das neue Fachkonzept der Bundesagentur für Arbeit vor dem Hintergrund weitreichender Veränderungen auf dem Ausbildungsstellenmarkt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/54611
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