Die vorliegende Arbeit soll einen Einblick in die Entwicklung des Fernsehsenders ARTE liefern. Dabei wird, neben der Geschichte dieses Projektes, anhand der Empfangsmöglichkeiten und der Marktanteile aufgezeigt, inwieweit er als europäischer Kulturkanal etabliert und akzeptiert ist. Nach einer Vorstellung des Sendekonzepts und der damit verbundenen Ziele richtet sich das Hauptaugenmerk dieser Arbeit auf die Sendung ‚Karambolage’ als erste deutsch-französische Sendung auf inhaltlicher und produktiver Ebene bei ARTE. Ein enger Zusammenhang zwischen Präsentation des Senders und ‚Karambolage’ ist gegeben, da die Entwicklung einer so konstruierten Sendung einen Höhepunkt in der Geschichte und den Gründungszielen von ARTE darstellt.
Um diese These zu belegen, werden anfangs Hintergründe zur Produktion und Konzeption der Sendung dargestellt. Dies ist notwendig, um zu verstehen, aus welchen Gründen die Autorin die Sendung entworfen hat und welches Ziel sie bei ARTE verfolgt.
In weiteren Kapiteln wird geklärt, welche Inhalte in ‚Karambolage’ präsentiert und wie diese filmisch umgesetzt werden. Diese Erläuterung erfolgt anhand einer repräsentativen Untersuchung der Beispielsendung, vom 10. Oktober 2004. Es wird dabei die Frage aufgeworfen, ob bereits die Methoden der filmischen Umsetzung zur Entwicklung eines besseren Verständnisses für die andere Kultur beim Zuschauer beitragen können.
Weiterhin wird die Frage der kulturellen Annäherung noch einmal aufgenommen und anhand der Theorie der Kulturstandards und Stereotypen untersucht. Dazu wird das Konzept der Kulturstandards in Hinblick auf Stereotype und Vorurteile zunächst allgemein erklärt und ihre Bedeutung erläutert.
Den Abschluss der Arbeit bildet eine Vorausschau auf die Zukunft der Sendung bei ARTE und eine Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse. Unser Dank gilt Thomas Gerlach von ARTE G.E.I.E. und Maija-Lene Rettig, stellvertretende Chefredakteurin von ‚Karambolage‘, für die freundliche Unterstützung bei der Materialrecherche. Außerdem danken wir auch Prof. Ulrike Brummert für die kritische Manuskriptdurchsicht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1 Die Entwicklung des Senders ARTE
- 1.1 Der Sender in den Jahren seiner Gründung
- 1.2 Europäische Expansion nach dem Sendestart
- 1.3 ARTE heute
- 1.3.1 Die Organisation des Senders
- 1.3.2 Das Programmdesign des Senders
- 2 Die Verbreitung von ARTE
- 2.1 Überblick
- 2.2 Die Verbreitung in Deutschland
- 2.3 Die Verbreitung in Frankreich
- 2.4 Die Verbreitung in den ARTE-Partnerländern
- 2.4.1 Belgien
- 2.4.2 Österreich
- 2.4.3 Schweiz
- 2.4.4 Niederlande
- 2.4.5 Finnland
- 2.4.6 Polen
- 2.4.7 Spanien
- 2.5 Die Verbreitung in anderen Ländern
- 2.6 Fazit
- 3 Akzeptanz von ARTE in Deutschland und Frankreich
- 3.1 Überblick
- 3.2 Gründe für die unterschiedliche Rezeption in Deutschland und Frankreich
- 3.3 Ausblick
- 4. Die Zielvorstellungen des Senders ARTE
- 4.1 Kultur — ein ganz besonderes Gut
- 4.2 Mettre la télévision au service de l'homme européen
- 4.3 So hab' ich das noch nie gesehen.
- 5 Die Sendung ,Karambolage'
- 5.1 Claire Doutriaux — die Erfinderin
- 5.2 Das Konzept
- 5.3 Die Produktion
- 5.4 Welche Inhalte werden in ,Karambolage' vermittelt?
- 6 Wie werden die Inhalte in ,Karambolage' filmisch gestaltet?
- 6.1 Techniken der Filmanalyse — ein Exkurs
- 6.2 Analyse der Beispielsendung vom 10.10.2004
- 6.2.1 Das Sendeprofil
- 6.2.2 Der Gegenstand
- 6.2.3 Das Wort
- 6.2.4 Das Inventar
- 6.2.5 Das Symbol
- 6.2.6 Das Rätsel
- 6.3 Fazit
- 7 Kulturstandards und Stereotype in ,Karambolage'
- 7.1 Bedeutung der Kultursensibilisierung
- 7.2 Kulturstandard-Konzept
- 7.2.1 Definition von Kulturstandards
- 7.2.2 Konstruktionsprozess von Kulturstandards
- 7.2.2.1 Überblick
- 7.2.2.2 Fehlinterpretationen bei der Generierung von Kulturstandards
- 7.2.3 Grenzen des Kulturstandard-Konzepts
- 7.3 Kulturstandard versus Vorurteil und Stereotyp
- 7.4 Vermittlungsformen in ,Karambolage'
- 7.4.1 Wie wird der Zuschauer für die jeweils andere Kultur sensibilisiert?
- 7.4.2 Fördert die Sendung nicht eher die Etablierung von Stereotypen und Vorurteilen, als damit aufzuräumen?
- 7.4.2.1 Überblick
- 7.4.2.2 Stereotypisierende Beiträge
- 7.4.2.3 Vermeidung der Stereotypisierung
- 7.4.2.4 Fazit
- 7.4.3 Inwiefern finden sich Aspekte des Kulturstandard-Konzepts in der Sendung wieder?
- 7.4.3.1 Überblick
- 7.4.3.2 Direkter Vermittlungsweg
- 7.4.3.3 Indirekter Vermittlungsweg
- 7.4.3.4 Humorvoller Vermittlungsweg
- 7.4.3.5 Vermittlung mittels Bild und Text
- 7.4.3.6 Fazit
- 8 Kritik und Aussichten
- 8.1 Einschätzungen der Sendung ,Karambolage' in der Öffentlichkeit
- 8.1.1 Die Präsentation von ,Karambolage' bei ARTE
- 8.1.2 Pressestimmen in Frankreich
- 8.1.3 Weitere öffentliche Positionierungen in Frankreich
- 8.1.4 Pressestimmen in Deutschland
- 8.1.5 Andere öffentliche Stellungnahmen in Deutschland
- 8.2 Die Marktanteile der Sendung ,Karambolage'
- 8.3 Alltagskulturelle versus wissenschaftliche Betrachtungsweise
- 8.4 Die Zukunft der Sendung ,Karambolage' bei ARTE
- Anhang I Protokoll der Beispielsendung vom 10. Oktober 2004
- Anhang II Protokoll des Telefoninterviews mit Maija-Lene Rettig von ARTE France Développement
- Citar trabajo
- Martin Marcel Bauch (Autor), Romy Bretfeld (Autor), 2005, "Karambolage" im Sendekonzept von ARTE, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/54402
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