1 Einleitung
Planungsprozesse und die Kontrolle bzw. erfolgsorientierte Überprüfung der Planung werden in unterschiedlichen Unternehmen sehr verschieden gehandhabt. Abhängig von der Unternehmensgröße, dem Marktumfeld, der Branche und anderer Kriterien erhält Planung und Kontrolle eine sehr unterschiedliche Wertigkeit innerhalb eines Unternehmens und wird als Aufgabe von verschiedenen Personenkreisen - z.B. den einzelnen Funktionsbereichen oder der Unternehmensführung - wahrgenommen.
Verschiedene Softwareprodukte, die zur Unterstützung der Planungs- und Kontrollprozesse dienen, versuchen den unterschiedlichen Anforderungen gerecht zu werden und einerseits klassische Instrumente der Planung zu vereinfachen, andererseits aber auch neue Möglichkeiten mit Hilfe der Informationstechnologie zu erschließen. Insgesamt soll der Einsatz eines IT-gestützten Planungs- und Kontrollsystems den gesamten Planungsprozess effizienter gestalten.
Dazu gehört, dass innerhalb der Software ein Planungsmodell angelegt werden kann, in das die Planungsdaten eingegeben und mit Kennzahlen verknüpft werden können. Neben dieser minimalen Gemeinsamkeit verschiedener Softwaresysteme zur Planung und Kontrolle - im Folgenden auch als ,,Planungswerkzeuge" bezeichnet - gibt es allerdings einige sehr gravierende Unterschiede. Diese können sich auf die technische Ausgestaltung des Systems, was den Einsatz von Servern und Clients angeht, aber auch auf die eigentlichen Planungsfunktionaliäten beziehen.
Nach einer kurzen Einführung in die Grundlagen von betrieblicher Planung und Kontrolle werden deshalb in den darauf folgenden Kapiteln zunächst die grundlegenden technischen Gemeinsamkeiten und allgemeine Eigenschaften von Planungswerkzeugen aufgezeigt. Daran anschließend erfolgt am Beispiel zweier Softwareprodukte eine Gegenüberstellung, aus der die sich unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten von Planungs- und Kontrollsystemen ableiten lassen.
[...]
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Grundlagen von Planung und Kontrolle (PuK)
3 Systemarchitekturen von Planungs- und Kontrollsystemen
3.1 Data Warehouse
3.1.1 Interne Datenquellen
3.1.2 Externe Datenquellen
3.1.3 Data Marts
3.2 On-line Analytical Processing
3.3 Business Intelligence Tools (BIT)
4 Eigenschaften marktgängiger Planungswerkzeuge
4.1 Technische Anforderungen an Planungswerkzeuge
4.2 Datenanbindung
4.3 Unterstützung der eigentlichen Planung
4.3.1 Das Planungsmodell
4.3.2 Der Planungsprozess
4.3.3 Präsentation und Analyse
5 Marktgängige Planungswerkzeuge – ein Vergleich von Integrating Planning Environment (IPE) und Corporate Planner
5.1 Technische Aspekte und Komponenten der Systeme
5.2 Datenanbindung
5.3 Planungsfunktionalitäten innerhalb der Systeme
5.4 Präsentation der Ergebnisse
5.5 Erkenntnisse aus dem Vergleich der beiden Systeme
6 Zusammenfassung und Ausblick
Literaturverzeichnis
Anhang
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Drei-Schichten-Architektur einer Planungssoftware
Abbildung 2: Data Warehouse und Data Marts
Abbildung 3: Planungsmodell als Netzplan in IPE (Ausschnitt)
Abbildung 4: Strukturbaum als zentrales Element in Corporate Planner
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Einleitung
Planungsprozesse und die Kontrolle bzw. erfolgsorientierte Überprüfung der Planung werden in unterschiedlichen Unternehmen sehr verschieden gehandhabt. Abhängig von der Unternehmensgröße, dem Marktumfeld, der Branche und anderer Kriterien erhält Planung und Kontrolle eine sehr unterschiedliche Wertigkeit innerhalb eines Unternehmens und wird als Aufgabe von verschiedenen Personenkreisen – z.B. den einzelnen Funktionsbereichen oder der Unternehmensführung – wahrgenommen.
Verschiedene Softwareprodukte, die zur Unterstützung der Planungs- und Kontrollprozesse dienen, versuchen den unterschiedlichen Anforderungen gerecht zu werden und einerseits klassische Instrumente der Planung zu vereinfachen, andererseits aber auch neue Möglichkeiten mit Hilfe der Informationstechnologie zu erschließen. Insgesamt soll der Einsatz eines IT-gestützten Planungs- und Kontrollsystems den gesamten Planungsprozess effizienter gestalten.
Dazu gehört, dass innerhalb der Software ein Planungsmodell angelegt werden kann, in das die Planungsdaten eingegeben und mit Kennzahlen verknüpft werden können. Neben dieser minimalen Gemeinsamkeit verschiedener Softwaresysteme zur Planung und Kontrolle – im Folgenden auch als „Planungswerkzeuge“ bezeichnet – gibt es allerdings einige sehr gravierende Unterschiede. Diese können sich auf die technische Ausgestaltung des Systems, was den Einsatz von Servern und Clients angeht, aber auch auf die eigentlichen Planungsfunktionaliäten beziehen.
Nach einer kurzen Einführung in die Grundlagen von betrieblicher Planung und Kontrolle werden deshalb in den darauf folgenden Kapiteln zunächst die grundlegenden technischen Gemeinsamkeiten und allgemeine Eigenschaften von Planungswerkzeugen aufgezeigt. Daran anschließend erfolgt am Beispiel zweier Softwareprodukte eine Gegenüberstellung, aus der die sich unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten von Planungs- und Kontrollsystemen ableiten lassen.
2 Grundlagen von Planung und Kontrolle (PuK)
Planung kann definiert werden als ein “Systematischer Prozess zur Erkennung und Lösung von Zukunftsproblemen. […] Die Planung soll, i.S. eines laufenden Prozesses, im Gegensatz zu einer Einmalhandlung, systematisch, d.h. nicht zufällig oder ad hoc, zur Erkennung der Probleme beitragen und Lösungskonzepte aufzeigen.”[1]
Der Begriff „Planung“ wird dabei in der Literatur sehr unterschiedlich aufgefasst[2], wobei häufig zwischen der Planung im engeren Sinne, die sich auf das Erkennen von Handlungsalternativen und dem Ausarbeiten von Handlungsanweisungen konzentriert[3], und der Planung in einem weiteren Sinne, womit eher die allgemeine Führungstätigkeit gemeint ist, unterschieden wird. Einigkeit besteht zumindest darin, dass die Planung als ein fortschreitender Prozess angesehen wird, der sich grob in die Teilprozesse
- Situationsanalyse
- Alternativensuche und
- Entscheidung
aufspalten lässt. Einzelne, detaillierter bestimmte Phasen innerhalb dieser Teilprozesse können dabei mehrmals durchlaufen werden, um an Ende eine stimmige Planung im Ganzen zu erhalten.
Die Kontrolle soll dabei überprüfen, ob die Planungsziele erreicht werden konnten, und damit die Planung erfolgreich war.[4] Auch in den einzelnen Teilprozessen und Phasen dient die Kontrolle dazu, unerwünschte Entwicklungen aufzudecken und eine Überarbeitung der Planung anzustoßen.[5] Zu Kontrollzwecken bedient man sich in der Regel dem Vergleich der aus der Planung stammenden Soll-Größen mit den tatsächlichen Ist-Größen aus den operativen Unternehmensbereichen.
Die Festlegung der Planungsziele selbst kann auf unterschiedliche Weise erfolgen:
- durch Vorgaben des Top-Managements (Top-Down-Planung)
- durch Selbstverpflichtung der unteren Hierarchieebenen (Bottom-up-Planung)
- als Aushandlungsprozess (Gegenstromprinzip der Planung)
Die Top-Down-Planung kann auch als zentralistische Planung bezeichnet werden, da sämtliche Maßnahmen von der Gesamt-Unternehmensführung getroffen werden. Ein Nachteil dieser Methode ist, dass bei Änderungen der Einflussgrößen innerhalb oder außerhalb des Unternehmens eine aufwändige Überarbeitung des Gesamtplans nötig ist und dass strikte Vorgaben „von oben“ einen negativen Einfluss auf die Mitarbeitermotivation haben.[6]
Eine Bottom-up-Planung, bei der auf den unteren Hierarchieebenen zunächst dezentral Teilpläne erstellen werden, fördert zwar die Mitarbeitermotivation, birgt aber das Problem der fehlenden Passgenauigkeit der Einzelpläne, die letztendlich auch wieder zu einem Gesamt-Unternehmensplan zusammengefasst werden müssen.
Wegen der genannten Nachteile hat sich in der Praxis die Gegenstrommethode durchgesetzt[7], bei der zunächst weniger detaillierte Vorgaben durch die Unternehmensleitung gemacht werden und dann in einem Abstimmungsprozess mit den unteren Hierarchieebenen der jeweilige Teilbeitrag zur Realisierbarkeit des Gesamtplans überprüft und koordiniert wird.
Der Einsatz von speziellen Planungs- und Kontrollsystemen aus der Informationstechnologie hat besonders in den späten 90er Jahren an Bedeutung gewonnen. Sie erfüllen die Anforderung, in einem durch die Globalisierung und zunehmende informationstechnologische Vernetzung, sich immer schneller ändernden Umfeld, entsprechend schnelle Reaktionen zu ermöglichen. Außerdem ermöglichen sie die automatische Integration von Teilplänen und können die Planung durch Szenarien und Simulationen erheblich unterstützen.[8]
3 Systemarchitekturen von Planungs- und Kontrollsystemen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1 : Drei-Schichten-Architektur einer Planungssoftware [9]
Dabei bildet das OLAP (On-line Analytical Processing), als Schnittstelle zwischen einem Data Warehouse als einer Art Daten-Sammelstelle und einem Business Intelligence Tool, dem eigentlichen Planungswerkzeug, die Basis.
Abbildung 1 soll diesen Aufbau der Systemarchitektur verdeutlichen.
3.1 Data Warehouse
Ein Data Warehouse sammelt, vor dem Hintergrund der für die Planung benötigten Informationen zur Entscheidungsvorbereitung, Daten aus verschiedenen Quellen. Diese können z.B. aus unterschiedlichen relationalen oder auch multidimensionalen Datenbanksystemen stammen. Des Weiteren ist eine Unterscheidung in unternehmensinterne, wobei es sich hauptsächlich um operative Daten aus den einzelnen Funktionsbereichen handelt, und externe Quellen möglich.
[...]
[1] Schneck (1994), S. 529.
[2] Vgl. Töpfer (1976), S. 23.
[3] Vgl. Koch (1982), S. 3.
[4] Vgl. Hahn (2001), S. 47 f.
[5] Auf Grund der Wiederholung einzelner Planungsschritte wird diese Art der Planung auch als „rollierend“ bezeichnet.
[6] Vgl. Koch (1982), S. 26.
[7] Vgl. KPMG (2002), S. 18.
[8] Vgl. Competence Site (2002), S. 1.
[9] Quelle: Bange et al. (2002), S.33 (leicht modifiziert).
- Citation du texte
- Daniel Jaeger (Auteur), 2002, Marktgängige Systeme zur Planung und Kontrolle, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/5439
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