Die Geschichtswissenschaft befindet sich in einem rückbesinnenden Umbruch: Das verstärkte Nachdenken über die „Kultur“ ist wieder aktuell geworden. Mit einem 1989 erschienenen Sammelband hat die amerikanische Historikerin Lynn Hunt die Richtung der zukünftigen Forschung vorgegeben: „New Cultural History“. Zahlreiche Innovationen erlebte die Geistes- und damit auch die Geschichtswissenschaft seit dem: Die Modelle und Entwürfe von Michel Foucault, Clifford Gertz’ Vorschlag zu einer „dichten Beschreibung“ von Kultur, die Überlegungen von Peter Berger und Thomas Luckmann zu einer „gesellschaftlichen Konstruktion der Wirklichkeit“, sowie Georg G. Iggers und Hayden Whites Beiträge zumlinguistic turnund zur Tropologie des historischen Diskurs. Ebenso ging - wie im letzten Satz bereits angedeutet - die Geschichtswissenschaft in den letzten Jahren durch mehrere „turns“, sogenannte „Wenden“ im Denken und damit einschneidende Veränderung im Bild der Geisteswissenschaften: genannt wurde bereits der linguistic turn,darüber hinaus gab es deniconic turn,sowie denperformative turn.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Intention und Grundlagen der Arbeit
- Konstruktion: Die Debatte um den Orientalismus und ihr Umfeld.
- Fallbeispiel: Lawrence von Arabien
- Der Vermittler als Persönlichkeit in der Struktur der Geschichte
- T.E. Lawrence als Vermittler in Arabien
- Zusammenfassung
- Literatur- und Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Seminararbeit befasst sich mit der Darstellung von Thomas Edward Lawrence unter dem Aspekt des Kulturaustausches und des Orientalismus. Ziel ist es, die Konstruktion des „Orients" durch den westlichen Diskurs des Orientalismus zu beleuchten und die Rolle von Lawrence als Vermittler im kulturellen Kontakt zwischen Großbritannien und Arabien zu analysieren. Die Arbeit untersucht die Frage, ob Lawrence am Konzept des Orientalismus partizipierte oder eine eigene Stellung zum Orient einnahm.
- Kulturaustausch und Orientalismus
- Konstruktion des „Orients"
- Vermittlung im kulturellen Kontakt
- Rolle von Persönlichkeiten in der Geschichte
- Transnationale Geschichte und Kulturtransfer
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Intention und die Grundlagen der Arbeit dar, wobei der aktuelle Stand der Kulturgeschichte und die Bedeutung des Kulturtransfers im Kontext der transnationalen Geschichte hervorgehoben werden. Das zweite Kapitel widmet sich der Konstruktion des „Orients" durch den westlichen Diskurs des Orientalismus. Es werden die zentralen Thesen von Edward Said sowie die Kritik an seiner Konzeption erläutert, wobei die Problematik des „umgekehrten Orientalismus" und die Frage der historischen Kontinuität des Diskurses im Vordergrund stehen.
Das dritte Kapitel analysiert das Fallbeispiel von Thomas Edward Lawrence, „Lawrence von Arabien", als Vermittler im kulturellen Kontakt zwischen Großbritannien und Arabien. Zunächst wird das Problem der Persönlichkeit in der Geschichtswissenschaft und die Herausforderungen der Biographik beleuchtet. Anschließend wird Lawrence als Vermittler in Arabien während des Ersten Weltkriegs vorgestellt, wobei seine Rolle im arabischen Aufstand und seine Ambivalenz zwischen britischer Loyalität und arabischer Identifikation im Mittelpunkt stehen.
Die Zusammenfassung fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen und verdeutlicht die Bedeutung des Kulturtransfers und der Vermittlungsrolle von Persönlichkeiten im historischen Kontext. Die Arbeit zeigt, dass die Konstruktion des „Orients" durch den westlichen Diskurs des Orientalismus zu einer verzerrten Wahrnehmung und missverständlichen Kommunikation führen kann. Lawrence als Vermittler zwischen zwei Kulturen stellt ein komplexes Beispiel für die Herausforderungen des Kulturaustausches dar, wobei seine persönliche Identitätskrise als Zeichen für die Schwierigkeit des Wandels zwischen zwei Kulturkreisen gedeutet werden kann.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Kulturaustausch, den Orientalismus, die Konstruktion des „Orients", die Rolle von Vermittlern im Kulturtransfer, die transnationale Geschichte und die Problematik der Persönlichkeitsdarstellung in der Geschichte. Die Arbeit beleuchtet die Ambivalenz von Thomas Edward Lawrence als Vermittler zwischen Großbritannien und Arabien und hinterfragt die Gültigkeit des westlichen Diskurses des Orientalismus im Kontext der postkolonialen Theorie.
- Arbeit zitieren
- Erik Fischer (Autor:in), 2005, Der 'Orient' in Theorie und Praxis - Eine Darstellung von Thomas Edward Lawrence unter dem Aspekt des Kulturaustausches und des Orientalismus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/54298
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