Die Arbeit gibt einen Überblick über die Aufenthalte und das Wirken von Kaiser Maximilian I. in der Stadt Duisburg.
Inhaltsverzeichnis
1. Kaiser Maximilian I. in Duisburg (1505-1512)
2. Literaturverzeichnis
1. Kaiser Maximilian I. in Duisburg (1505-1512)
Die Geschichte der Stadt Duisburg ist auf das Jahr 740 zurückzuführen, in dem vermutlich die Stadtgründung stattgefunden haben muss.1 Die erste gesicherte namentliche Nennung Duisburgs wurde auf den Winter 884 datiert.2
Duisburg nahm schon als klevische Landstadt seit 1290 an einigen Reichskämpfen teil, welche leider oftmals zu finanziellen und wirtschaftlichen Verlusten führten. In den meisten Fehden, welche überwiegend gegen Köln erklärt waren, war Duisburg ungewollt hineingeraten; das Volk des Heiligen Römischen Reiches war beunruhigt, weil alle Reichsgebiete miteinander in Gefecht lagen, und suchte Selbstschutz.3 Die Stadt Duisburg war in ihrer Geschichte oft Gastgeber von Königen und Kaisern. Unter anderem legte auch Kaiser Maxilimian I. insgesamt sechs Besuche in Duisburg ab. Diese Besuche erfolgten zwischen den Jahren 1505 und 1512, in denen Maximilian I. erstmals noch als König und später als römischer Kaiser anwesend war.4
Kaiser Maximilian I. wurde 1459 auf der Burg in Wiener Neustadt als Sohn von Kaiser Friedrich III. und Eleonora Helena von Portugal geboren und war somit schon Erzherzog des Habsburger Hauses (Österreich) geworden. 1477 heiratete er die Erbherzogin Maria von Burgund, welche das einzige Kind des Herzogs Karl des Kühnen war. Diese Heirat machte ihn zum Herzog von Burgund, wodurch das Habsburgische Haus auch politisch gegen Frankreich gestärkt wurde. Allerdings endete diese Ehe mit dem Tod der Herzogin 1482. Am 16. Februar 1486 wurde Maximilian I. zum römischen-deutschen König gewählt. 1493 trat der König schließlich nach dem Tod seines Vaters in dessen Nachfolge an und vermählte sich im darauffolgenden Jahr mit der zweiten Ehefrau, Prinzessin Bianca Maria Sforza, der Tochter des Herzogs von Mailand. Diese Ehe hatte vor allem finanzielle und politische Vorteile; finanzielle zum einen, weil aus der Mitgift viel Geld herauskam und politische zum anderen, weil Mailand die Verbündeten in Italien war. Dies sollte laut Maximilians Plan den bevorstehenden Italienzug/Romzug erleichtern.5
Bis vor dem zum wiederholten Mal gescheiterten Romzug 1508 weilte Maximilian I. nur im Jahr 1505 dreimal in Duisburg. Nach den überlieferten Quellen, welche Roden in seiner Quellensammlung "Duisburger Notizen" hervorgehoben hat, sei er am 09. Juni 1505 und am 04. August 1505 nach Duisburg gekommen. Zum dritten Besuch gibt es hier keine Quelle.6
Am 09. Juni 1505 kam König Maximilian I. aus den Niederlanden an und nutzte Duisburg als Rastplatz. Er wurde hier vom Bürgermeister und dem Duisburger Rat persönlich am Stadttor empfangen.7 In der nächsten Quelle wurde überliefert, dass Maximilian I. seinen letzten Antritt in Duisburg diesen Jahres gemacht habe und mit dem Bischof Konrad von Rietberg aus Münster per Schiffahrt (über den Rhein) von Köln nach Duisburg gekommen sei. Des Weiteren wurde überliefert, dass er in St. Johanns Haus unterbracht worden sei.8 Hier ist der Anlass dieser Reise auf den abgehaltenen Reichstag in Köln zurückzuführen. Die im Juni 1505 begonnenen Schiedsverhandlungen über die Aufteilung des Erbes (Landshuter Erbfolgekrieg) nahm am 30. Juli 1505 mit dem Kölner Schiedsspruch des Königs auf einem Reichstag zu Köln ein Ende.9
Maximilians Plan vom Romzug und der päpstlichen Krönung zum Kaiser scheiterte erneut. Venedig erlaubte ihm und seinem mangelhaften Heer keinen Durchzug nach Rom, sodass er seinen Plan änderte und sich dafür entschloss, den Kaisertitel im Trienter Dom - an der Grenze zu Venedig - anzunehmen. Der künftige Kaiser zog am 03. Februar 1508 mit seinem Gefolge nach Trient ein und nahm am 04. Februar 1508 mit der Zustimmung des Papstes Julius II. den Titel des "Erwählten Römischen Kaisers" an.10
Seine nächste Reise nach Duisburg erfolgte 5 Monate später im Anschluss am 17. Juli 1508.11 Diese Quelle gibt nun ausführlichere Informationen zum Antritt Maximilians in Duisburg. Er kam erneut mit dem Schiff über den Rhein, hielt sich 4 Tage in Duisburg auf und ritt mit Pferd nach Walsum (Walsheim). Hier setzte er seine Schiffahrt in Richtung Xanten und weiter nach Brabant, das historische Gebiet in den heutigen Staaten Niederlande und Belgien, fort, um erneut die Huldigung in Brabant zu empfangen. Des Weiteren wurde überliefert, dass der Kaiser in Duisburg mit Wein, Hammel und Hafer gehuldigt wurde. Den Wein schenkte er dem Abt von Hamborn, der sein ihm sein Haus öffnete.12 Diese Quelle zeigt offensichtlich den Anlass des Besuchs in Duisburg, nämlich die Huldigung wegen Maximilians Kaiserproklamation.
Die nächste Quelle wurde mit dem 02. April 1509 datiert. Kaiser Maximilian I. reiste aus den Niederlanden (vrmtl. Brabant) in Duisburg an und von 200 Reitern und 800 Männern wurde ihm das Geleit gegeben. Von hier aus setzten sie gemeinsam ihre Reise nach Köln fort.13 Da keine weiteren Informationen zum Aufenthalt in Duisburg gegeben worden sind, ist es möglich davon auszugehen, dass zu diesem Tage die Stadt Duisburg als Rastplatz gedient haben muss. Ein bestimmter Anlass zu diesem Antritt ist nicht einzuschließen. Allerdings ist es für wichtig, zu bemerken, dass Maximilians zum Ende April anstehender Venezianerkrieg14 näher rückt und er diese Reise als Vorbereitung angetreten haben könnte.
Maximilian I. erschien zum letzten Mal am 10. Oktober 1512 in Duisburg. Am Abend des 10. Oktober 1512 reiste der Kaiser von Köln nach Duisburg und hatte 200 Pferde bei sich gehabt. Am darauffolgenden Tag ritt er nach Wesel und hielt sich eine Woche auf und ritt zurück nach Duisburg. Auf dem Rückweg begleiteten ihn 400 Pferde. In Duisburg rastete er ein Tag und zog danach nach Neuss, über Neuss nach Zons (heute in Dormagen) und von hier aus nach Köln weiter.15 Diese Quelle übermittelt ausführlichere Informationen zum Aufenthalt und zur Weiterreise, sowie die Ereignisse in der dazwischen liegenden Zeit. Erneut nutzte Maximilian Duisburg als Raststation.
Das Jahr 1512 ist abgesehen von der letzten Anwesenheit Maximilians in Duisburg auch aus reformpolitischer Sicht wichtig. Kaiser Maximilian I. setzte während seiner Regierungszeit die Reichsreform ein und schaffte die Kreisverfassung. Somit war das Heilige Römische Reich in 6 Reichskreise aufgeteilt, von denen das Herzogtum Kleve und die Stadt Duisburg dem niederrheinisch-westfälischen Reichskreis angehörte.16
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1 Roden, G. v.: Geschichte der Stadt Duisburg. Bd.1: Das alte Duisburg von den Anfängen bis 1905., 1970, S29
2 Roden: Geschichte der Stadt Duisburg, S.349
3 Roden: Geschichte der Stadt Duisburg, S. 39-43
4 Roden, G. v.: Duisburger Notizen: Zeitgenössische Berichte von 1417-1992. Duisburger Forschungen. Bd.44., 1998, S. 10
5 Hollegger, M.: Maximilian I. (1459 – 1519), Herrscher und Mensch einer Zeitenwende, 2005, S. 186-190
6 Roden: Duisburger Notizen, S.10-11 7 ebd.
8 Roden: Duisburger Notizen, S. 11
9 Heil, D.: Kölner Schiedsspruch, 30. Juli 1505, in: Hist. Lexikon Bayerns, in: www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Kölner_Schiedsspruch,_30._Juli_1505
10 Wiesflecker, H.: Maximilian I., Die Fundamente des habsburgischen Weltreiches, 1991, S. 156-161 11 Roden: Geschichte der Stadt Duisburg, S. 46 12 Roden: Duisburger Notizen, S. 11
13 ebd.
14 Wiesflecker: Maximilian I., S. 160
15 Roden: Duisburger Notizen, S. 12
16 Roden: Geschichte der Stadt Duisburg, S.46
- Citar trabajo
- Emine Oran (Autor), 2016, Kaiser Maximilian I. und die Stadt Duisburg, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/541206
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