In vielen entlegenen Winkeln der Erde können – nach Auffassung von Kryptozoologen, die sich mit der Suche verborgener Tierarten befassen – heute noch riesige Ungeheuer entdeckt werden. Dazu gehören angeblich scheue Affenmenschen, gigantische Dinosaurier, angriffslustige Flugsaurier, zottelige Mammute, flugunfähige Riesenlaufvögel, bestialisch riechende Riesenfaultiere und giftige Todeswürmer an Land sowie mörderische Riesenhaie, monströse Riesenkraken, superlange Seeschlangen und schlangenartige Ur-Wale im Wasser. Dies berichtet der Wissenschaftsautor Ernst Probst, der selbst nicht an die Existenz solcher Monster glaubt, in seinem Buch „Nessie“. Auch das legendäre Seeungeheuer aus Schottland hat – Kryptozoologen zufolge – weltweit viele Brüder und Schwestern. Es gibt zahlreiche Sichtungen von nord- und südamerikanischen sowie englischen und türkischen „Nessies“.
Der Ichthyosaurus
Von Victor von Scheffel
Es rauscht in den Schachtelhalmen, Verdächtig leuchtet das Meer,
Da schwimmt mit Tränen im Auge Ein Ichthyosaurus daher.
Ihn jammert der Zeiten Verderbnis, Denn ein sehr bedenklicher Ton War neuerlich eingerissen
In der Liasformation.
„Der Plesiosaurus, der Alte, Er jubelt in Saus und Braus, Der Pterodaktylus selber
Flog neulich betrunken nach Haus.
Der Iguanodon, der Lümmel, Wird frecher zu jeglicher Frist, Schon hat er am hellen Tage Die Ichthyosaura geküßt.
Mir ahnt eine Weltkatastrophe, So kann es ja länger nicht gehn.
Was soll aus dem Lias noch werden, Wenn solche Dinge geschehn?“
So klagte der Ichthyosaurus, Da ward es ihm kreidig zumut; Sein letzter Seufzer verhallte
Im Qualmen und Zischen der Flut,
Es starb zu derselbigen Stunde Die ganze Saurierei,
Sie kamen zu tief in die Kreide, Da war es natürlich vorbei.
Und der uns hat gesungen Dies petrefaktische Lied,
Der fand’s als fossiles Albumblatt Auf einem Koprolith.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Welches Ungeheuer haust in Loch Ness?
Theoretisch könnte dort ein unbekanntes Tier leben
Mehr als 4000 angebliche Augenzeugen schworen allein im Laufe der letzten 40 Jahre hoch und heilig, sie hätten im schottischen Hochlandsee Loch Ness ein leibhaftiges Ungeheuer gesehen. Trotzdem stehen fast alle Forscher diesen Meldungen immer noch skep- tisch gegenüber. Deutsche Wissenschaftler etwa moch- ten sich bisher mit „Nessie“ überhaupt nicht befassen. Für die meisten von ihnen ist das Untier ein alter Aber glaube, eine Erfindung von Wichtigtuern oder das Er- gebnis von Sinnestäuschungen.
Angesichts solcher Skepsis und mitunter wohl auch der Befürchtung, sich den Spott der Fachkollegen zuzuzie- hen, gehört für einen renommierten Forscher schon viel Mut dazu, wenn er zumindest theoretisch die Existenz eines bisher noch unbekannten Wirbeltieres in Loch Ness nicht auszuschließen vermag. Einer dieser wenigen Wis- senschaftler, der dies wagt, ist der Wirbeltierpaläontologe Dr. Rupert Wild vom Staatlichen Museum für Natur- kunde Stuttgart.
Gleich vorweg sei jedoch klargestellt: Auch der baden- württembergische Saurier-Experte glaubt nicht im Ernst daran, dass in dem trüben Torfsee heute noch Saurier aus der Urzeit hausen. Verwunderlich findet er es vor
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