Ziel dieser Hausarbeit ist es, der Frage nachzugehen, inwiefern die Filme Eric Rohmers als realistisch, modernistisch oder minimalistisch bezeichnet werden können. Genauer: ob dem Regisseur im Wesentlichen eines dieser Attribute zugeschrieben werden kann oder ob nur einer oder sogar keiner dieser Termini wirklich auf sein Œuvre zutreffen.
Eric Rohmer ist aus der Nouvelle Vague nicht wegzudenken und trotz seiner unumstrittenen Zugehörigkeit zu dieser populären, avantgardistischen Bewegung hat der Regisseur doch eine ganz individuelle, unverwechselbare Handschrift, die jedes seiner Werke als typischen "Rohmer-Film" zu erkennen gibt. In der Filmwissenschaft herrscht trotz wachsender Aufarbeitung seines Œuvres immer noch keine Einigkeit darüber, wie genau die Werke des Regisseurs zu verstehen sind oder ob eine solche Interpretation überhaupt möglich ist.
Beschäftigt man sich mit der Frage der Einordnung seiner Filme in eine bestimmte stilistische Strömung und versucht, der "Rohmerschen" Handschrift einen Namen zu geben, stößt man ebenfalls auf sehr heterogene Beschreibungen in der Filmtheorie. Die einen heben den realistischen Charakter seiner Filme hervor, andere sprechen von einer modernistischen Darstellungsweise und wieder andere sehen vor allem minimalistische Elemente in seinem filmischen Verfahren. Doch wie lässt sich Rohmers Arbeit wirklich beschreiben und ergibt eine derartige Einordnung überhaupt Sinn?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Die Handschrift Rohmers - Zielsetzung der Hausarbeit.
- 2. Rohmer als Realist?
- 2.1 Realismus als Begriff im filmischen Kontext
- 2.2 Realismus in den Filmen Rohmers.
- 3. Rohmer als Modernist?
- 3.1 Terminologische Abgrenzung von Modernismus
- 3.2 Modernistische Aspekte im Rohmerschen Werk.
- 4. Rohmer als Minimalist?
- 4.1 Definition von filmischem Minimalismus
- 4.2 Minimalismus bei Rohmer
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Frage, ob Eric Rohmers Filme als realistisch, modernistisch oder minimalistisch bezeichnet werden können. Sie analysiert, ob Rohmer einem dieser Attribute eindeutig zugeordnet werden kann oder ob diese Begriffe auf sein Œuvre nur teilweise oder gar nicht zutreffen. Dazu werden die Begriffe Realismus, Modernismus und Minimalismus definiert und anhand von formalen und inhaltlichen Beispielen aus den drei Zyklen „Six contes moraux“, „Comédies et proverbes“ und „Contes des quatre saisons“ untersucht. Die außerhalb dieser Zyklen veröffentlichten Filme werden aus Gründen der Fokussierung nicht betrachtet.
- Definition und Abgrenzung der Begriffe „Realismus“, „Modernismus“ und „Minimalismus“ im Kontext der Filmtheorie.
- Analyse der formalen und inhaltlichen Merkmale von Rohmers Filmen im Hinblick auf die genannten Stile.
- Beurteilung der Eignung der drei Begriffe zur Charakterisierung von Rohmers filmischer Handschrift.
- Untersuchung der Einordnung von Rohmers Werk innerhalb der Nouvelle Vague.
- Analyse der Rezeption von Rohmers Filmen in der Filmgeschichte.
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Die Handschrift Rohmers – Zielsetzung der Hausarbeit: Einleitung in die Thematik und Vorstellung der Forschungsfrage. Diskussion der Schwierigkeiten, Rohmers filmischen Stil zu definieren.
- Kapitel 2: Rohmer als Realist?: Analyse des Begriffs „Realismus“ im filmischen Kontext. Untersuchung von Rohmers Filmen auf realistische Elemente.
- Kapitel 3: Rohmer als Modernist?: Abgrenzung des Begriffs „Modernismus“ und Untersuchung von modernistischen Aspekten in Rohmers Werk.
- Kapitel 4: Rohmer als Minimalist?: Definition des Begriffs „Minimalismus“ und Analyse von minimalistischen Elementen in Rohmers Filmen.
Schlüsselwörter
Eric Rohmer, Nouvelle Vague, Realismus, Modernismus, Minimalismus, französische Filmgeschichte, Stilanalyse, Filmanalyse, Filmische Handschrift, „Six contes moraux“, „Comédies et proverbes“, „Contes des quatre saisons“.
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- Janina Isabel Weida (Autor), 2015, Eric Rohmer. Realist, Modernist oder Minimalist?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/540697