Die folgende Arbeit setzt sich aus vier Einsendeaufgaben zusammen. Der erste Teil beschäftigt sich mit der Frage, wie betriebliche Weiterbildung genau zu definieren ist und inwiefern sie sich von der beruflichen Weiterbildung unterscheidet. Die zweite Aufgabe thematisiert verschiedene Lernformen im Betrieb, genauer formales, non-formales und informelles Lernen.
Anschließend wird auf die Organisationsvorschläge des Tavistock Institutes for Human Relations von vor 50 Jahren eingegangen, die heute besonders relevant sind. Zuletzt wird untersucht, inwiefern jeder Mitarbeiter eines Unternehmens für seine eigene Entwicklung verantwortlich ist, wobei die Professionalisierungsgleichung nach Becker Anwendung findet.
Einsendeaufgabe
Diebetriebliche Weiterbildungumfasst alle betrieblich veranlassten und finanzierten Maßnahmen und Bemühungen, „die das bereits für einen Beruf oder eine Tätigkeit vorhandene Wissen und die Fertigkeiten“ der Betriebsangehörigen „vertiefen und ausbauen“. Damit bildet sie eine „Teilmenge der betrieblichen beruflichen Aus- und Weiterbildung“ (Severing et al 2014: 2f.).
Der Begriffberufliche Weiterbildungist in diesem Kontext der Oberbegriff und deckt alles organisierte „Lernen in einem beruflichen Zusammenhang“ ab. Diese kann auch außerhalb eines Betriebes stattfinden und wird häufig staatlich oder durch die Lernenden finanziert (ebd.: 2).
Auch diebetriebliche Weiterbildungkann, nach Lernort unterschieden, intern oder extern, also außerhalb des Betriebes stattfinden, zum Beispiel in externen Schulungen, Besuchen zu Benchmarkzwecken oder Lehrgängen bei professionellen Weiterbildungsanbietern. Im Unterschied zu der beruflichen Weiterbildung ist die betriebliche Weiterbildung jedoch immer durch den Betrieb initiiert, organisiert oder finanziert.
In Hinsicht auf die Zielsetzung derbetrieblichen Weiterbildung, deckt sie die folgenden vier Felder ab:
-Anpassungsweiterbildung: Diese Form bildet den Schwerpunkt der betrieblichen Weiterbildung. Ziel dieser ist es Angestellte auf veränderte Anforderungen vorzubereiten und zu qualifizieren.
-Erhaltungsweiterbildung: Diese Form konzentriert sich auf die Erhaltung der Leistungsfähigkeit von Angestellten, während die Anforderungen und Arbeitsbedingungen unverändert bleiben.
-Ergänzungsweiterbildung: Die Zielsetzung dieser Form der Weiterbildung ist der Erwerb von weiteren zusätzlichen Fähigkeiten, unabhängig von den arbeitsplatzgebundenen Anforderungen.
-Aufstiegsweiterbildung: Hier wird Personal auf eine hierarchisch höher stehende Position vorbereitet, wie zum Beispiel in der Führungskräfteentwicklung (ebd.: 3).
lm Jahr 2006 nahmen im Durchschnitt 49 Prozent der Belegschaft von Unternehmen in Deutschland an Mar..nahmen der betrieblichen Weiterbildung teil (Bilger et al. 2017, S.60).
Lernen findet in Betrieben wie auch im Privatleben in vielen unterschiedlichen Formen statt. Es ist undenkbar, dass es Betriebe gibt, in denen überhaupt kein Lernen stattfindet. Um verschiedene Lernformen zu unterscheiden, werden die Begrifflichkeitenformales, non-formalesundinformelles Lernenverwendet.
Formales Lernenfindet in einem „organisierten und strukturierten Kontext“ statt. Die Struktur beinhaltet zum Beispiel definierte Lernziele, eine Zeiteinteilung oder eine Lernkonzept. Formales Lernen wird ausdrücklich als Lernen betitelt und wird häufig zertifiziert. Das Lernen ist aus Sicht der Lernenden gezielt beabsichtigt. Es deckt nur einen sehr geringen Teil des betrieblichen Lernens ab. Ein Beispiel hierfür ist ein Excel-Kurs, den alle Mitarbeiter mit Schulungsbedarf besuchen.
Non-formales Lernendagegen ist zwar in eine geplante Tätigkeit eingebettet, wird aber nicht explizit als Lernen bezeichnet, auch die typischen Strukturen, wie Lernziele, finden sich hier nicht. Das Lernen ist auch hier aus Sicht der Lernenden beabsichtigt. Die Einarbeitung eines neuen Mitarbeiters ist ein Beispiel hierfür.
Informelles Lernenfindet im Alltag, am Arbeitsplatz, im Familienkreis oder in der Freizeit statt. Es ist weder organisiert noch strukturiert und in den meisten Fällen unbeabsichtigt aus Sicht der Lernenden (vgl. Severing et al 2014: 46f.). Auf Grund dieser Eigenschaften ist es sehr schwierig informelles Lernen zu bewerten oder zu untersuchen.
Grundsätzlich gilt es zu erwähnen, dass es sich bei diesen Definitionen lediglich um idealtypische Beschreibungen handelt. Tatsächlich finden sich selten reine Lernformen, es gibt verschiedenartige Kombinationen, deren Übergänge häufig fließend sind (vgl. ebd.: 47). Dadurch sollte bei der Nennung von Praxisbeispielen auch differenziert werden. Eine Schulung beispielsweise zum Thema Access Datenbanken bei einem externen Weiterbildungsanbieter, die aber durch den Betrieb initiiert und finanziert wurde, ist formales Lernen. Es findet in einem organisierten und strukturierten Kontext statt und beinhaltet ein Lernziel, sowie vermutlich auch einen zertifizierten Abschluss. Geht der Schulungsteilnehmer danach zurück an den Arbeitsplatz und berichtet seiner Kollegin von den für sie relevanten Lerninhalten und
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- Citar trabajo
- Judith Schmitt (Autor), 2020, Aspekte der betrieblichen Weiterbildung und Organisationsentwicklung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/540359
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