In dieser Arbeit wird versucht, dass sich die Teilnehmenden mit sich selbst und dem Umfeld - durch eine Übung "Kommunikation im Dunkeln" -- auseinandersetzten und ihr Verhalten anschließend kritisch reflektieren. Die ideale Zielgruppe für die erlebnispädagogische Übung sind Jugendliche und Heranwachsende im Alter von 15 bis 22 Jahren.
Kommunikation im Dunkeln ist eine Übung, welche sich prinzipiell überall durchführen lässt. Aus diesem Grund ist die individuelle Planung vor der Durchführung von enormer Bedeutung. Zuerst wurde geschaut, welche Ziele gesetzt werden können. Hierzu gehören das Steigern von Teamarbeit sowie Verantwortungsgefühl. Außerdem sollen sich die Teilnehmenden überwinden und nach Möglichkeit ihre Ängste einengen oder ablegen.
Die Perspektive eines Blinden auf den Alltag zu bekommen soll das Denkverhalten der Teilnehmenden verändern und dazu beitragen, aus der Komfortzone auszutreten um einen Lernerfolg zu erhalten. Durch die Teilnahme soll außerdem erreicht werden, dass der eigene blinde Fleck verkleinert wird und evtl. neue unbekannte Fähigkeiten zum Vorschein kommen.
Inhalt des Pädagogischen Werks
Einleitung
1. Kommunikation im Dunklen – Vorbereitung und Planung
1.1 Die Grundidee
1.2 Konzeptionsphase
1.2.1 Planungsphase
1.3 Voraussetzungen und Rahmbedingungen
1.3.1 Material und Kosten
1.4 Sicherheit
2. Kommunikation im Dunklen – Das Konzept
2.1 Zielgruppe
2.2 Durchführung
2.2.1 Phase 1 (Blinde Schlange)
2.2.2 Phase 2 (Leise Karawane)
2.2.3 Phase 3 (Entschuldigen Sie …?)
2.2.4 Phase 4 (Immer in Bewegung)
2.2.5 Phase 5 (Do it yourself)
2.2.6 Phase 6 (Blinder Parkour’s)
2.3 Zielsetzungen und Herausforderungen
3. Die Rolle der Anleitung in der Erlebnispädagogik
3.1 Methoden der Anleitung
3.1.1 Vorteile und Nachteile der Methode
3.1.2 Voraussetzungen für die Methode
4. Die Rolle der Reflexion in der Erlebnispädagogik
4.1 Methoden der Reflexion
4.1.1 Fingerzeig
4.1.2 Skalierung
5. Resümee
5.1 Rückmeldung zu der Präsentation
Literaturverzeichnis
Einleitung
Der Begriff City Bound leitet sich von der Outward Bound Bewegung ab. Dabei handelt es sich um ein erlebnispädagogisches Konzept, welches den Erfahrungsraum von der Natur in die Stadt bringt. Es werden so verschiedene Methoden in einem neuen Umfeld umgesetzt. Ziel der meisten Übungen ist, dass eigene Selbstvertrauen zu stärken und sich überwinden, etwas neues zu wagen (vgl. Baig-Schneider 2012, S. 200).
In dem Folgenden pädagogischen Werks, wird versucht, dass sich die Teilnehmenden mit sich selbst und dem Umfeld auseinandersetzten und ihr Verhalten anschließend kritisch reflektieren.
1. Kommunikation im Dunklen – Vorbereitung und Planung
1.1. Die Grundidee
Die Grundidee lässt sich auf drei unterschiedliche Ebenen einteilen. Zum einen ist dieses die intrapersonale Ebene. In dieser Ebene soll das Verstehen des eigenen Handelns erlangt werden. Dies soll mit der Konfrontation einer neuen Situation geschehen, in der mit einer Gruppe oder einer unbekannten Person kommunikativ ein Ziel erreicht werden soll. Auf Gruppeebene soll ein Verständnis des sozialen Lernens erreicht werden. Es soll zu Situationen kommen mit denen die Teilnehmenden möglichst alleine eine Lösung finden sollten. Dabei soll die Kommunikation immer im Vordergrund stehen. Die Ebene der Gesellschaft umfasst eine Situation auf gesellschaftlichem Neuland. Die Teilnehmenden sollen gefordert werden, indem ihnen gewisse Schwierigkeiten gegeben werden. Dadurch soll ein austreten aus der Komfortzone erfolgen und in der Lernbereich betreten werden. (Ebenenmodell: vgl. Eichinger (1995 S.22ff)
1.2. Konzeptionsphase
Kommunikation im Dunkeln ist eine Übung, welche sich prinzipiell überall durchführen lässt. Aus diesem Grund ist die individuelle Planung vor der Durchführung von enormer Bedeutung. Da sich die Übung in der Stadt, also in der Öffentlichkeit bewegen soll, bieten sich hierzu diverse Möglichkeiten der Umsetzung, welche auf das jeweilige Gebiet angepasst werden müssen.
Zuerst wurde geschaut, welche Ziele gesetzt werden können. Hierzu gehören das Steigern von Teamarbeit sowie Verantwortungsgefühl. Außerdem sollen sich die Teilnehmenden überwinden und nach Möglichkeit ihre Ängste einengen oder ablegen. Da die Übung in der Stadt stattfindet wurde ein gesellschaftliches Ziel hinzugezogen. Diese sollen die Auseinandersetzung mit Stigmatisierung sowie die Verbesserung von Kommunikation sein. Um die Ziele effektiv umzusetzen besteht die Möglichkeit den Teilnehmenden eine Einschränkung zu geben. Als typische City Bound Maßnahme gilt hier die Perspektive aus dem Rollstuhl. Da allerdings Ängste genommen werden sollen, wurde von dieser Übung abgesehen und stattdessen das Thema „Blind sein“ thematisiert. Die Perspektive eines Blinden auf den Alltag zu bekommen soll das Denkverhalten der Teilnehmenden verändern und dazu beitragen, aus der Komfortzone auszutreten um einen Lernerfolg zu erhalten. Durch die Teilnahme soll außerdem erreicht werden, dass der eigene blinde Fleck verkleinert wird und evtl. neue unbekannte Fähigkeiten zum Vorschein kommen.
1.2.1. Planungsphase
Da sich City Bound Maßnahmen an bereits vorhandenen Ressourcen orientiert wurde überlegt, welche Hildesheim bietet. Straßenverläufe, ein viel benutzter Fußgängerüberweg und Sportgeräte wurden zu einzelnen Stationen bzw. Phasen erfasst. Dabei wurde ein Weg entwickelt, welcher eine gesamt Strecke von ca. 2,5 Kilometern hat. Dadurch ergibt sich ein zeitlicher Aufwand von vier bis sechs Stunden. Dieser zeitlich angesetzte Rahmen hängt von der Gruppe ab. Es wurde darauf geachtet, dass die einzelnen Phasen nicht zu hohe Anforderungen haben aber denn noch eine Schwierigkeit haben. Beachtet wurde auch, dass die Übung Barrierefrei angelegt ist. Es sollte vor der Planung allerdings bekannt sein, ob Rollstuhlfahrer oder Teilnehmende eine geistige Beeinträchtigung haben. Je nachdem ob diese teilnehmen, müsste dies in der Planung der Phasen berücksichtigt werden. Ein genauer Ablauf der einzelnen Phasen ist unter dem Punkt Durchführung zu finden. Außerdem muss das Material beschafft werden, welches für die Übung erforderlich ist.
Abschließend sei gesagt, dass die Übung bzw. deren Teilnahme freiwillig ist.
1.3. Voraussetzungen und Rahmbedingungen
An der Übung „Kommunikation im Dunkeln“ sollten mindestens zehn Personen teilnehmen. Ein Alter von 15 Jahren sollte dabei nicht unterschritten werden, da die Übung sonst ihren Stand der Sicherheit nicht eingehalten werden kann. Auch ist die Sicherheit nicht ausreichend gegeben, wenn mehr als 30 Teilnehmende teilnehmen.
Eine weitere Voraussetzungen bzw Rahmbedingung ist, dass die Spielleitung die Gegend im Vorfeld analysiert, oder sich im besten Fall in dieser auskennt. Die Analyse ist ebenfalls wichtig, um den Teilnehmenden ein Gefühl von Sicherheit vermitteln zu können. Auch erhalten die Teilnehmenden vor jeder Phase eine Planungsphase, um einen geeigneten Ablauf zu besprechen.
1.3.1. Material und Kosten
Wie in der Planungsphase beschrieben, braucht diese Übung Material. Dieses beläuft sich auf Augenbinden und Warnwesten. Von diesen sollte für jeden Teilnehmenden jeweils eins vorhanden sein. Desweitern werden Blindenstöcker gebraucht. Von diesen braucht allerdings nur jeder zweite einen. Generell kann man sagen, dass die Kosten sich auf einmalige Kosten belaufen. Weitere Kosten fallen nur bei Reparaturen oder Neuanschaffungen an.
Die Kosten pro Teilnehmenden belaufen sich auf 10 bis 15 Euro.
1.4. Sicherheit
Die Sicherheit der Teilnehmenden muss bei dieser Übung großgeschrieben werden, da es sonst zu Gefahrensituationen oder Unfällen mit Personenschaden kommen kann.
Sicherheit wird zum einen durch das Tragen der Warnwesten gegeben. Zum andern gibt es aktiv und passiv Teilnehmende. Die Klärung der Position wird unter Herausforderungen geklärt. Die wichtigste Sicherheitsregel ist hier die sogenannte Stopp-Regel. Dabei ist es egal, ob die Spielleitung oder die Teilnehmenden von der Regel gebraucht machen. Die ganze Gruppe muss sofort anhalten.
Die Spielleitung sollte aus mindestens zwei Personen bestehen. Betrachtet man die Rubrik der Zielgruppe stellt man fest, dass dieses Kriterium durchaus gegeben ist. Ein weiterer Punkt ist die Altersbeschränkung. Diese ist bewusst auf 15 Jahren gelegt, da man in diesem Alter von einem Pflichtbewusstsein im Straßenverkehr ausgehen kann. Wie in der Planungsphase beschrieben, können beeinträchtige Personen teilnehmen, allerdings kommt es dann zu verschärften Sicherheitsbedingungen.
2. Kommunikation im Dunklen – Das Konzept
2.1. Zielgruppe
Die ideale Zielgruppe für die erlebnispädagogische Übung sind Jugendliche und Heranwachsende im Alter von 15 bis 22 Jahren. Erwachsene können an dieser Übung auch teilnehmen. Diese Übung lässt sich gut innerhalb einer Themenwoche in der Schule oder eines Seminars einbauen, um einen Transfer zu erlangen.
2.2. Durchführung
Die Durchführung beläuft sich auch insgesamt 8 Phasen. Dazu gehören auch die Phase der Anleitung und die Phase der Reflexion, welche noch erläutert werden. Jede Phase enthält eine Aufgabe, welche eine variierende Schwierigkeit hat.
2.2.1. Phase 1 (Blinde Schlange)
Die Teilnehmenden sollen eine Schlange bilden und mit den Händen die Schultern der Vordern berühren. Die Schwierigkeit ist, dass alle bis auf dem letzten der Schlange die Augen verbunden bekommen. Der, der die Augen nicht verbunden hat, ist hingegen stumm. Die Aufgabe besteht darin eine Straße mit Krümmung entlangzugehen.
2.2.2. Phase 2 (Leise Karawane)
Die Aufgabenstellung ist identisch mit der aus Phase 1. Es soll eine Schlange gebildet werden. Auch diesmal haben alle bis auf den letzten der Schlange die Augen verbunden. Die Schwierigkeit hier ist allerdings, dass alle Teilnehmenden nur flüstern können und so dem ersten der Schlange den Weg angeben müssen.
2.2.3. Phase 3 (Entschuldigen Sie …?)
In dieser Phase sind die Teilnehmenden auf sich alleine gestellt. Sie müssen eine Straße überqueren und sich dabei eine fremde Person (Passanten) helfen lassen.
2.2.4. Phase 4 (Immer in Bewegung)
Die Teilnehmenden sollen eine Walze für 5 Minuten bewegen. Jeder der Teilnehmenden sollte dabei einmal auf die Walze bewegt haben. Die Schwierigkeit ist das der, der auf der Walze steht, die Augen verbunden hat.
2.2.5. Phase 5 (Do it yourself)
Die Gruppe teilt sich in zwei Gruppen auf. Die eine Gruppe hat die Augen verbunden und einen Blindenstock, die andere Gruppe leistet Hilfestellung. Es soll die Strecke bis zur nächsten Station abgegangen werden. Dabei sollte nur wenig eingegriffen werden und nach der Hälfte der Strecke gewechselt werden.
2.2.6. Phase 6 (Blinder Parcours)
Die letzte Phase ist freiwillig. Es gilt einen Parcours zu meistern mit diversen Hindernissen, welche teilweise hohe Anforderungen haben. Schwierigkeit ist hier, dass der Absolvent die Augen verbunden hat und somit auf die Gruppe angewiesen ist.
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- Arbeit zitieren
- Anonym,, 2016, Erlebnispädagogische Übung zu 'Kommunikation im Dunkeln'. Ein kurzer Planungsleitfaden, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/540258
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