Cola-Getränke von bekannten Marken wie z.B. Coca-Cola oder auch Pepsi-Cola enthalten Phosphorsäure. Doch warum befindet sich eine ätzende Säure in diesen Erfrischungsgetränken und besteht eine Gefahr für die Konsument*innen?
Cola-Getränke enthalten im Gegensatz zu anderen Softdrinks 17 mg Phosphorsäure (E338) pro 100 ml. Andere Quellen hingegen sprechen von deutlich höheren Phosphorsäure-Werten. Beispielsweise Fanta oder Sprite, ebenfalls von der Firma Coca-Cola, enthalten dagegen keine Phosphorsäure. Phosphorsäure wirkt eigentlich stark ätzend, doch in geringen Konzentrationen wird sie in der Lebensmittelindustrie eingesetzt um Lebensmittel zu konservieren, sie zu säuern oder auch als Säureregulator und Antioxidans, um dem Verderben von Fetten und der Verfärbung von Lebensmitteln wie z.B. Fleisch oder Wurst vorzubeugen. In Cola-Getränken dient die Phosphorsäure als Säuerungsmittel.
Phosphorsäure in Cola-Getränken
Cola-Getränke von bekannten Marken wie z.B. Coca-Cola oder auch Pepsi-Cola enthalten Phosphorsäure. Doch warum befindet sich eine ätzende Säure in diesen Erfrischungsgetränken, und besteht eine Gefahr für die Konsument*innen?
Cola-Getränke enthalten im Gegensatz zu anderen Softdrinks 17 mg Phosphorsäure (E338) pro 100 ml.1 (Andere Quellen hingegen sprechen von deutlich höheren Phosphorsäure-Werten).2
Beispielsweise Fanta oder Sprite, ebenfalls von der Firma Coca-Cola, enthalten dagegen keine Phosphorsäure. Phosphorsäure wirkt eigentlich stark ätzend, doch in geringen Konzentrationen wird sie in der Lebensmittelindustrie eingesetzt um Lebensmittel zu konservieren, sie zu säuern oder auch als Säureregulator und Antioxidans (um dem Verderben von Fetten und der Verfärbung von Lebensmitteln wie z.B. Fleisch oder Wurst vorzubeugen).3 In Cola-Getränken dient die Phosphorsäure als Säuerungsmittel.
Bei meiner Recherche interessierte ich mich zunächst dafür, was Coca-Cola selbst zu der Tatsache schreibt, dass ihr Erfrischungsgetränk Cola Phosphorsäure enthält. Coca-Cola klärt darüber auf seiner Internetseite auf: Es existiere das Gerücht, dass die Phosphorsäure in Cola gefährlich für Magen und Knochen sei und man ein Stück Fleisch problemlos in Cola über Nacht auflösen könne. „Tatsächlich ist das Quatsch. Ihr könnt es selbst versuchen.“, so schreibt es das Unternehmen auf seiner Internetseite.4 Die Firma lädt zum Experiment ein: Das Eiweiß im Fleisch reagiere über Nacht in der Cola-Flüssigkeit und färbe das Fleisch weiß, da Eiweiß mit sauren Lebensmitteln reagiere. Der gleiche Effekt trete aber auch auf, wenn man Fleisch statt in Cola in Mineralwasser oder Orangensaft einlege. Er habe also nichts mit der Phosphorsäure zu tun. „Die Zeit“ schreibt dazu in ihrer Kolumne über die „Trübe Brühe“: „Nach 24 Stunden in der Koffeinbrause hat sich das Stückchen Rinderfilet hellbraun gefärbt, ist sehr mürbe geworden und riecht übel. Die braune Farbe der Cola ist ausgefällt und schwebt in Gestalt unappetitlicher Flocken in der trüben Brühe. [...] In den gleichzeitig angesetzten Gläsern mit Orangensaft, Mineral- und Leitungswasser ist es zu derartigen Prozessen nicht gekommen; das Fleisch ist lediglich aufgeweicht und ausgebleicht.“5
Ich selbst habe diesen Versuch durchgeführt und ein kleines Stück Fleisch (Hähnchen) über Nacht (ca. 24 Stunden) in Cola sowie aber auch in einfachem Mineralwasser und Orangensaft reagieren lassen. Meine Auswertung des Versuches zeigt, dass, wie auch von der „Zeit“ beschrieben, das Stück Fleisch in Cola am stärksten reagiert. Mineralwasser und Orangensaft lassen das Fleisch nur bleich werden.6 Dieses Ergebnis ergibt Sinn, da Cola einen Ph-Wert von 2,5 hat.7 Danach folgt der Orangensaft mit einem Ph-Wert von 3,5 und das Schlusslicht ist das Mineralwasser mit einem Ph-Wert von ca. 5,3.8
Dass Cola Fleisch angreift, bedeutet jedoch keinesfalls, dass Cola auch den menschlichen Magen angreift, da die Magensäure um ein Vielfaches ätzender ist, als die geringe Konzentration der Phosphorsäure in Cola.
Also lässt sich zusammenfassend über das Gerücht sagen, dass das Fleisch zwar nicht aufgelöst wird, aber deutlich stärker im Zusammenhang mit Cola reagiert, als mit anderen Flüssigkeiten.
Doch was heißt das für die Konsument*innen und deren Gesundheit?
Aus einem Versuch des renommierten Forschers Clive M. McCay, der an der Cornell-Universität tätig war, geht hervor, dass bei Ratten, die nur Cola zu trinken bekamen, sich die Zähne innerhalb eines halben Jahres fast vollständig auflösten.9
Wer jetzt glaubt, dies liege nur am Zucker und er könne durch das Trinken von Cola light die Zahnschädigung vermeiden, der liegt leider falsch. Abgesehen davon, dass in Cola light künstliche Süßstoffe enthalten sind, die im Verdacht stehen, krebserregend zu sein, ist es nicht nur der Zucker, der die Zähne angreift, sondern vor allem die Phosphorsäure.
Das Problem besteht darin, dass die Phosphorsäure das Kalzium der Zähne löst und zusätzlich den Zahnschmelz angreift. Vor allem, wenn man kurz nach dem Konsumieren von Cola (sowie auch anderen säurehaltigen Lebensmitteln) die Zähne putzt, schabt die Zahnbürste den bereits angegriffenen Schmelz regelrecht weg.10
Bei übermäßigem Konsum von Cola kann zudem das in Cola enthaltene Phosphat den Kalziumstoffwechsel des Körpers aus dem Gleichgewicht bringen und somit die Knochendichte mindern, sagt Ernährungswissenschaftlerin Anja Baustian.11 Vor allem in jugendlichem Alter beeinflusse deshalb der übermäßige Konsum von Cola den Knochenaufbau stark. Bei einer Studie der Harvard School of Public Health fiel auf, dass Mädchen, die viel Cola konsumieren und zudem sportlich aktiv sind, dreimal so viele Knochenbrüche erleiden, wie Mädchen, die etwas anderes trinken.
Diese Erkenntnisse stimmen auch mit naturheilkundlichem Wissen überein. In der Naturheilkunde stuft man nämlich die sogenannte Osteoporose (Knochenschwund) auch als „Säurekrankheit“ ein. Stark vereinfacht ausgedrückt heißt das, dass die Säure den Kalk frisst, denn ein übersäuerter Körper braucht Kalzium, um Säuren zu neutralisieren.12
Zudem werden weitere körperliche Beschwerden in Verbindung mit einem gestörten Säure-Basen-Haushalt genannt: „Antriebslosigkeit, Müdigkeit, brüchige Nägel, Haarausfall, empfindliche Haut, Muskelverspannungen, saures Aufstoßen, Sodbrennen oder Bindegewebsschwäche“.13
Doch wie sieht es mit den gesundheitsfördernden Eigenschaften von Cola aus?
Taugt es z.B., wie oft vermutet, als Hausmittel gegen Durchfall?
Ernährungswissenschaftler Prof. Hans Hauner sagt dazu, dass Cola gut als Hausmittel gegen Durchfall sei, da das darin enthaltende Coffein kreislaufanregend sei und zudem durch Cola der Flüssigkeitsverlust ausgeglichen werde.14 Doch ich meine, dass eine Elektrolyt-Lösung, die durch den Durchfall hervorgerufenen Mangelerscheinungen weitaus besser ausgleichen kann und zudem keine schädlichen Nebenwirkungen hat.
Fazit:
Die in Cola enthaltene Phosphorsäure macht das Kultgetränk, wenn es in großen Mengen und regelmäßig getrunken wird, zu einem Krankmacher. Vor allem Menschen, deren Zahnschmelz und Knochen ohnehin schon geschädigt sind, sowie Kinder und Jugendliche, die sich noch im Wachstum befinden, sollten sich der schädigenden Wirkung von Phosphorsäure bewusst sein. Auch der Genuss von Cola light oder Cola zero ist keine gute Alternative, da auch hier die schädliche Phosphorsäure enthalten ist. Bedenkt man all dies, so erstaunt es doch, dass Cola ausgerechnet von einem Pharmazeuten erfunden worden ist. Wer also auf das Getränk aufgrund seines leckeren Geschmacks und seiner anregenden Wirkung nicht verzichten will, sollte Cola daher - wie jedes andere Genussmittel auch - nur in Maßen konsumieren.
[...]
1 https://www.coca-cola-deutschland.de/stories/warum-enthaelt-coca-cola-phosphorsaeure
2 https://www.focus.de/gesundheit/ernaehrung/gesundessen/tid-7381/ernaehrung-sproede-knochen-durch-die-braune-brause_aid_132446.html
3 https://de.wikipedia.org/wiki/Phosphors%C3%A4ure
4 https://www.coca-cola-deutschland.de/stories/ist-phosphorsaeure-in-coca-cola-gefaehrlich
5 https://www.zeit.de/stimmts/1997/1997_48_stimmts
6 Eigenversuch vom 10.11.2019 von Elias Kordt
7 https://de.coca-cola.ch/frag-coca-cola/ph-wert
8 https://www.test.de/Natuerliches-Mineralwasser-im-Test-4258945-5337023/
9 https://www.zeit.de/stimmts/1997/1997_48_stimmts
10 https://www.focus.de/gesundheit/ernaehrung/gesundessen/tid-7381/ernaehrung_aid_132449.html
11 https://www.focus.de/gesundheit/ernaehrung/gesundessen/tid-7381/ernaehrung-sproede-knochen-durch-die-braune-brause_aid_132446.html
12 Maria Lohmann: Das Säure-Basen-Kochbuch, TRIAS, 2014, S.14f
13 Ebenda, S. 16
14 https://www.focus.de/gesundheit/ernaehrung/gesundessen/tid-7381/gesund-oder-gefaehrlich-die-wahrheit-ueber-cola_aid_132439.html
- Citation du texte
- Elias Kordt (Auteur), 2019, Phosphorsäure in Cola, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/540171