Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, einen Überblick über die Arten der Kapitalmarktanomalien zu verschaffen, wie sie zustande kommen, gemessen und erklärt werden können. Außerdem soll gezeigt werden, wie sich die Anomalien auf die Portfolioperformance auswirken, ob man aus ihnen profitable Anlagestrategien ziehen kann und welche Konsequenzen dies für das Asset Management mit sich bringt.
”As goes January, so goes the year”. So lautet eine der bekanntesten Börsenweisheiten an den internationalen Finanzmärkten. Dieser Spruch hängt mit dem Januar-Effekt zusammen und bedeutet, dass Investoren im Januar eine höhere durchschnittliche Rendite erzielen können als in den restlichen Monaten eines Handelsjahres. Dem Januar wird aber auch noch eine zweite Bedeutung beigemessen. Der Januar hat eine Prognosefähigkeit für das restliche Börsenjahr. Somit deuten steigende (fallende) Aktienkurse im Januar daraufhin, dass die Aktienkurse in den übrigen Monaten ebenfalls steigen (fallen).
Neben diesem Januar-Effekt, welcher auch als Kalenderanomalie bezeichnet wird, existieren noch weitere Anomalien unterschiedlichster Art. Diese Anomalien widersprechen der neoklassischen Kapitalmarkttheorie, da man durch diese Überrenditen erzielen und Aktienkurse prognostizieren kann. Sie treten auf, wenn sich viele Anleger am Markt gleichzeitig irrational verhalten.
In der jungen Vergangenheit haben Marktanomalien immer mehr an Bedeutung gewonnen und sind somit auch ein großes Thema für das praktische Asset Management, da sich Investoren fragen, wie sie diese Anomalien zu ihrem Profit ausnutzen können.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Problemstellung und Zielsetzung
- 1.2 Aufbau der Seminararbeit
- 2. Neoklassische Kapitalmarkttheorie
- 2.1 Markteffizienzhypothese
- 2.2 Random-Walk Theorie
- 2.3 Kapitalmarktmodelle
- 2.3.1 Capital Asset Pricing Modell und Erweiterungen
- 2.3.2 Arbitrage Pricing Theorie
- 3. Behavioral Finance
- 3.1 Theoretische Grundlagen
- 3.2 Arten von Heuristiken
- 4. Kapitalmarktanomalien
- 4.1 Definition
- 4.2 Kennzahlenanomalien
- 4.2.1 Size-Effekt
- 4.2.2 Value-Effekt
- 4.3 Effizienzanomalien
- 4.3.1 Momentum-Effekt
- 4.3.2 Winner-Loser-Effekt
- 4.4 Kalenderanomalien
- 4.4.1 Januar-Effekt
- 4.4.2 Monatswechsel-Effekt
- 4.4.3 Day-of-the-Week-Effekt
- 5. Empirische Untersuchungen
- 5.1 Testmethoden und Daten
- 5.2 Zeitliche Persistenz der Anomalien
- 5.3 Einflussfaktoren auf Überrenditen
- 6. Konsequenzen für das praktisches Asset Management
- 7. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem Phänomen der Kapitalmarktanomalien am Aktienmarkt. Ziel ist es, verschiedene Erklärungsansätze für diese Abweichungen von der neoklassischen Kapitalmarkttheorie zu beleuchten und gängige Testmethoden für Anomalien vorzustellen.
- Neoklassische Kapitalmarkttheorie und ihre zentralen Annahmen
- Behavioral Finance und die Rolle von Heuristiken und kognitiven Verzerrungen
- Verschiedene Arten von Kapitalmarktanomalien (Kennzahlen-, Effizienz- und Kalenderanomalien)
- Empirische Untersuchungen zur Validierung von Anomalien und ihre zeitliche Persistenz
- Konsequenzen für das praktische Asset Management
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Die Einleitung stellt die Problemstellung und die Zielsetzung der Seminararbeit dar. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit.
- Kapitel 2: Neoklassische Kapitalmarkttheorie: Dieses Kapitel beleuchtet die zentrale Annahme der effizienten Märkte und deren Implikationen. Es stellt wichtige Kapitalmarktmodelle wie das CAPM und die APT vor.
- Kapitel 3: Behavioral Finance: Dieses Kapitel diskutiert die theoretischen Grundlagen des Behavioral Finance, insbesondere die Rolle von Heuristiken und kognitiven Verzerrungen beim Treffen von Anlageentscheidungen.
- Kapitel 4: Kapitalmarktanomalien: Dieses Kapitel definiert Kapitalmarktanomalien und stellt verschiedene Arten von Anomalien vor, einschließlich Kennzahlenanomalien, Effizienzanomalien und Kalenderanomalien.
- Kapitel 5: Empirische Untersuchungen: Dieses Kapitel behandelt gängige Testmethoden zur Überprüfung von Anomalien und diskutiert die zeitliche Persistenz und den Einfluss von Faktoren auf Überrenditen.
- Kapitel 6: Konsequenzen für das praktische Asset Management: Dieses Kapitel untersucht die Implikationen der Kapitalmarktanomalien für die Praxis des Asset Managements.
Schlüsselwörter
Kapitalmarktanomalien, Markteffizienzhypothese, Behavioral Finance, Heuristiken, kognitive Verzerrungen, Size-Effekt, Value-Effekt, Momentum-Effekt, Winner-Loser-Effekt, Januar-Effekt, Monatswechsel-Effekt, Day-of-the-Week-Effekt, Empirische Untersuchungen, Testmethoden, Asset Management.
- Citar trabajo
- Amela Fijuljanin (Autor), 2020, Kapitalmarktanomalien am Aktienmarkt. Erklärungsansätze und grundlegende Testmethoden, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/540043